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Wenn ein Traum in Erfüllung geht
   2008-04-08 16:47:06    Seite Drucken    cri

Im Jahre 1932 fanden die Zehnten Olympischen Sommerspiele in Los Angeles statt. China war damals nur durch einen einzigen Athleten vertreten. Er hieß Liu Changchun. Das war das erste Mal, dass ein Chinese an Olympischen Spielen teilnahm. Nun, 76 Jahre später, reiste Liu Changchuns Sohn als Fackelträger nach Griechenland.

"Dein Sohn steht heute als Dein Vertreter in Griechenland. Nun geht Dein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung."

Liu Hongliang, ein bekannter chinesischer Umweltexperte, wurde genau in dem Jahr geboren, als sein Vater als erster chinesischer Athlet an Olympischen Spielen teilnahm. Im Jahr 2008 wurde Liu als Fackelträger ausgewählt:

"Mein Vater war der erste Chinese, der an Olympischen Spielen teilnahm. Er vertrat damals 450 Millionen Chinesen bei diesem Sportereignis. Dies ermöglicht einen ersten Kontakt der Chinesen mit den Olympischen Spielen."

1932 waren einige Landesteile Chinas von Japan besetzt. Trotz Drohungen und dem Druck der Invasoren entschied sich der 23-jährige Liu Changchun, als Vertreter Chinas bei den Olympischen Spielen in Los Angeles dabei zu sein. Vor 76 Jahren scheint zum ersten Mal in der olympischen Geschichte ein chinesischer Sportler auf. Sein Mut hat damals viele tief berührt. Liu Hongliang erzählt:

"Ich denke, dabei zu sein war damals sein größter Wunsch. Das ist ein bekanntes Zitat von Charles de Coubertin. Meinen Vater prägte dieser Satz. Er war auch vom olympischen Geist motiviert, dass dabei sein wichtiger sei als zu gewinnen."

Seit seiner Teilnahme an den Olympischen Spielen in Los Angeles hegte Liu Changchun einen Traum. Er wollte eines Tages zurück in die Arena. Doch leider ging dieser Traum bis zu seinem Tod nicht in Erfüllung. 1979 entschied das IOC in einer Resolution über die Repräsentanz der Volksrepublik Chinas. Erst 1984, ein Jahr nach dem Tod Liu Changchuns, schickte China erneut Teilnehmer zu den Olympischen Spielen.

Als Fackelträger beobachtet Liu Hongliang die Vorbereitungsarbeiten für die Olympischen Spiele in Beijing aufmerksam. Liu spürt nicht nur das große Interesse der Chinesen für die Austragung der Spiele, auch er selber setzt sich energisch dafür ein. Der Vergleich zwischen der einsamen Teilnahme seines Vaters an den Spielen damals und der breiten Beteiligung an den Vorbereitungsarbeiten durch 1,3 Milliarden Menschen heute ist für Liu gewaltig:

"Heute ist vieles anders. Man kann sagen, alle 1,3 Milliarden Chinesen sind an der Vorbereitung beteiligt. Das ist für mich ein sehr großer Unterschied zur Situation vor 76 Jahren. Ich betrachte dies als ein Zeichen, dass sich China entwickelt. Und das ist auch ein wichtiger Schritt in Richtung Integration. Ja das ist bedeutungsvoll."

Am 24. März, als das olympische Feuer in Griechenland entzündet wurde, hat Liu Hongliang die Fackel 200 Meter weit getragen. Für einen Fackelträger ist diese Distanz nur eine kurze Strecke. Doch für die Realisierung eines Traums ist es ein langer Weg. Denn 1908 drückt jemand in der Zeitschrift Tianjiner Jugend die Hoffnung aus, die Olympischen Spiele einmal auf chinesischem Boden auszutragen. Genau ein Jahrhundert später kann dieser Traum endlich in Erfüllung gehen.

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