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Volkstümliche Batikkunst der Miao-Nationalität aus Guizhou
   2008-04-03 15:25:36    Seite Drucken    cri

Batik ist eine alte volkstümliche Färbetechnik, die auch in China tief verwurzelt ist. Dabei werden mit Wachs Muster auf natürliche Faserstoffe wie Leinen, Seide, Baumwolle oder Wolle gemalt. Danach werden die Stoffe in eine Wanne zum Färben gelegt. Die mit Wachs bedeckten Flächen nehmen keine Farbe auf und bleiben in der Grundfarbe des Stoffes, so entstehen schöne Muster.

In den von den nationalen Minderheiten bewohnten Gebieten in Südwestchina, insbesondere in der Provinz Guizhou, ist die Batikkunst von Generation zu Generation weitergegeben worden. Die Beherrschung der speziellen Technik zählt zu den wichtigsten Fertigkeiten der einheimischen Frauen. Batikprodukte sind unter den Miao-Frauen in den Kreisen Anping, Chong'anjiang und Danzhai in der Provinz Guizhou sehr populär. Wang Jing aus der Konfektionsfabrik des Kreises Danzhai teilte mit, dass die Muster aller Batikprodukte, die in der Fabrik hergestellt werden, von den Miao-Frauen selbst entworfen sind.

"Die Muster werden alle von Angehörigen der Miao selbst entworfen. Es gibt keine Vorlagen dafür. Es gibt zum Beispiel hunderte Variationen von Fischmustern."

Um die Erfindung der Batikkunst rankt sich eine schöne Legende: Ein schönes und kluges Miao-Mädchen war unzufrieden mit ihrer einfärbigen Kleidung und träumte davon, bunte Muster auf ihre Röcke zu malen. Es war aber viel zu aufwendig, einen Rock nach dem anderen zu bemalen. Eines Tages schlief sie im Garten ein und träumte von einer Blumenfee. Fasziniert von den wunderschönen Blumen nahm sie nicht wahr, dass die Bienen Honigtropfen und Bienenwachs auf ihrem Rock hinterließen. Als sie wieder aufwachte, fand sie Spuren von Honigtropfen und Bienenwachs auf ihrem Kleid. So hat sie ihre Kleidung noch einmal gefärbt. Als sie ihre Kleidung aus dem kochenden Wasser herausholte, sah sie schöne weiße Blumenmuster. Viele Leute bewunderten ihren Rock und lernten von ihr diese Technik. Seitdem ist die Batiktechnik unter Angehörigen der Miao-Nationalität weit verbreitet.

Die Batikkunst der Miao-Nationalität des Kreises Danzhai ist nicht nur wegen der hohen Dichte von volkstümlichen Batikkünstlern sondern auch wegen der herausragenden Kunstfertigkeit dieser weit und breit bekannt. Batikmeister Wang Ayong aus Danzhai war zweimal zur Präsentation der Batikkunst in die USA gereist und hat dadurch ein hohes Ansehen erreicht. Auch die Batikmeisterin Yang Fang war jeweils im Jahr 1986 und 1988 zur Batikkunst-Show nach Hongkong und Beijing eingeladen worden und wurde mit dem Titel "Batikdame" gewürdigt. Die Batikkunst aus Danzhai war ein Highlight auf einem Kulturfestival der Nationalitäten in Beijing. Bai Ruijie, ein Besucher sagte unserem Reporter:

"Die Batikkunst der Miao-Nationalität interessiert mich sehr. Ich habe nie so perfekte Kunsthandwerke gesehen. Ich finde sie wirklich erstaunlich schön."

Wie unser Reporter feststellte, waren die Präsentatoren aus Danzhai ausnahmslos Frauen. Denn nach Sitte der Miao sind Frauen dazu verpflichtet, die Technik der Batikkunst von Generation zu Generationen weiter zu geben. Jedes Mädchen lernt die Herstellung von Batikartikeln von ihrer Mutter. So kommen die Miao-Frauen schon von Kindheit an mit der Batikkunst in Berührung. Um diese traditionelle Technik zu schützen und fortzuführen, wurden im Kreis Danzhai ein Verein für volkstümliche Batikkunst und eine Konfektionsfabrik gegründet. Wang Jing aus der Konfektionsfabrik des Kreises Danzhai sagte:

"Derzeit beschäftigen sich viele mit der Batikproduktion. Meiner Meinung nach soll in Zukunft mehr Wert auf die Entwicklung von erstklassigen Produkten gelegt werden, damit die Batikkunst von allen anerkannt werden kann."

Das Kulturfestival der Nationalitäten ziele hauptsächlich darauf ab, die Bevölkerung und die Gesellschaft zum Schutz des Kulturerbes der Nationalitäten zu mobilisieren, meinte Wei Ronghui, stellvertretende Direktorin des chinesischen Nationalitätenmuseums und Kuratorin des Festivals der Nationalitäten. Die Präsentationen von Kleidung und volkstümlicher handwerklicher Technik der nationalen Minderheiten fanden auch in der Nähe des Botschaftsviertels in Beijing statt und faszinierten zahlreiche chinesische und ausländische Besucher.

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