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Moderner Chemiepark in Chongqing aufgebaut
   2008-04-02 14:05:25    Seite Drucken    cri

Im Jahr 1997 wurde die südwestchinesische Stadt Chongqing die vierte regierungsunmittelbare Stadt Chinas. Die Wirtschaft dieser Metropole hat zudem von der Politik der chinesischen Regierung zur Erschließung Westchinas profitiert. So entstand im Laufe der Zeit unter anderem auch ein moderner Chemiepark am Rande der Binnenmetropole.

Durch die neue Stellung Chongqings als Zentrum der wirtschaftlichen Erschließung Westchinas haben sich in den vergangenen Jahren verschiedenartige Wirtschaftszweige in der chinesischen Binnenmetropole angesiedelt. Heute befinden sich Industriebetriebe verschiedener Branchen in Chongqing, darunter Automobilhersteller, Motorradwerke, Elektronikkonzerne, Aluminium- und Stahlwerke, Nahrungsmittelbetriebe und Chemieunternehmen. Zunehmend an Bedeutung gewonnen hat vor allem die Chemieindustrie, eine der vier Hauptbranchen der Stadt Chongqing.

Im westlichen Außenbezirk Changshou der Stadt Chongqing ist seit Jahren der Chemieindustriepark CCIP mit einer Gesamtfläche von 31,3 Quadratkilometern im Entstehen. Anläßlich der Gründung des seit 2001 in Bau befindlichen Chemieindustrieparks sagte Jiang Zhenbang, stellvertretender Direktor des Verwaltungskomitees des CCIP:

"Der Chongqing Chemical Industrial Park (CCIP) ist ein von der Stadtregierung Chongqing gebilligter Industriepark, der sich auf die Ressourcenverarbeitung spezialisiert hat und ein wichtiger Industriestandort im Stauseegebiet entlang des Drei-Schluchten-Wasserbauprojekts ist. Mit einer geplanten Geländefläche von 31,3 Quadratkilometern basiert der Park auf einem alten staatlichen Standort der Chemieindustrie. Nach 40 Jahren allmählicher Entwicklung nimmt der CCIP zunehmend eine wichtige Stellung bei der Förderung der chemischen Industrie in Westchina ein. Die Region war einst die größte Produktionsbasis der Erdgas- und Chemieindustrie in China, wenn man die Produktionsmenge, die Produktpalette und das technische Niveau betrachtet. Auch deshalb hat die Stadtregierung von Chongqing im Jahr 2001 beschlossen, hier einen Chemiepark zu errichten."

Jiang Zhenbang verwies zudem auf die günstige geographische Lage der Stadt Chongqing, die sich äußerst positiv auf die Entwicklung eines Chemieparks dieser Größenordnung auswirkt. Chongqing liegt an der Verbindungsstelle zwischen dem wirtschaftlich entwickelten Osten und dem an Bodenschätzen reichen Westen. Die Binnenmetropole liegt am Oberlauf des Jangtse, der insgesamt 6.300 Kilometer lang ist und China von Ost nach West durchquert. Der Fluss wird auch als "Goldener Wasserweg" bezeichnet. Direkt am Jangtse gelegen ist Chongqing schon längst zum größten Handelsknotenpunkt im südwestlichen Teil Chinas geworden. Das dortige Schienennetz, der Straßenverkehr und der Lufttransport sind hochentwickelt. Die Binnenmetropole ist sozusagen ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt mit Autobahnen, Eisenbahnlinien, Überland-Busbahnhof, Hafen, Fährterminal und internationalem Flughafen. Dank dieser Voraussetzungen ist man nun bestrebt, den CCIP zum landesweit größten Chemiepark auszubauen. Zum gesamten Bauplan sagt Jiang Zhenbang, stellvertretender Direktor des Verwaltungskomitees des Chongqinger Chemieparks:

"Beim Bau des CCIP haben wir von den Erfahrungen, die im Ruhrgebiet und in Ludwigshafen sowie im US-amerikanischen Detroit gemacht wurden, gelernt und ein sogenanntes Drei-Punkt-Entwicklungsmodell befolgt. Im Einzelnen ist dies in erster Linie die Gestaltung einer kettenartigen Entwicklung aller relevanten Branchen. Zweitens geht es um die rationelle Nutzung der Ressourcen, und an dritter Stelle liegt der Umweltschutz in unserem Chemiepark."

Der Chongqinger Chemiepark ist in drei Fachzonen unterteilt. Diese sind eine Zone für Fein- und Spezialchemie, eine Zone für Petrochemie und eine Zone für Erdgaschemie. Seit 2003 haben sich zahlreiche große Konzerne im Industriepark niedergelassen. Darunter die China National Petroleum Corporation, Sinopec, BP, die Mitsubishi Gas Chemical Company, Inc. oder die Hong Kong Kingboard Chemical Holdings Ltd.

Im Vergleich zu den genannten Riesen der petrochemischen Industrie ist die Yunnan Yuntianhua Co. Ltd. eher ein landesweit noch relativ unbekannter Methanolhersteller. Von den Geschäftszahlen her eilt jedoch die erst im Jahr 1997 gebildete Unternehmensgruppe seit zehn Jahren von Rekord zu Rekord. Zur Begründung der Ansiedlung des Unternehmens im Chongqinger Chemiepark sagt Zhang Yujie, stellvertretender Generaldirektor der Yunnan Yuntianhua Co. Ltd.:

"Unsere Unternehmensgruppe wurde 1997 gegründet. Seitdem hat sich das Geschäft so schnell entwickelt, dass wir uns nicht mehr damit begnügen konnten, ausschließlich den Markt in der Provinz Yunnan zu beliefern. Bei der Suche nach einem neuen Standort haben wir festgestellt, dass der Chemiepark unseren Ansprüchen nachkommen könnte. Also haben wir zwei Methanolhersteller, die bereits im Chongqinger Chemiepark angesiedelt waren, übernommen. Bislang haben wir bereits 3,4 Milliarden Yuan RMB in Chongqing investiert, bis 2010 sollen es jedoch schließlich zehn Milliarden Yuan werden."

Das Modell des Chongqinger Industrieparks kommt zudem auch in Verbindung mit ausländischen Unternehmen gut an. So kündigte der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF Ende vergangenen Jahres an, sich in Chongqing anzusiedeln. BASF plant dabei den Bau einer neuen MDI-Anlage im Chongqinger Chemiepark, um der steigenden Nachfrage nach diesem Produkt nachzukommen. Eine entsprechende Kooperationserklärung mit der Chongqing Chemical and Pharmaceutical Holding (Group) Company und den zuständigen lokalen Behörden wurde bereits unterzeichnet. BASF wird nun eine detaillierte Analyse der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Chongqing durchführen, die Inbetriebnahme ist ab 2010 geplant. Die Anlage soll über eine jährliche Kapazität von 400.000 Tonnen Roh-MDI, einem wichtigen Ausgangsstoff der chemischen Industrie, verfügen.

"Wir erwarten, dass der Markt für Polyurethane in China im zweistelligen Bereich wächst und zum größten der Welt innerhalb des nächsten Jahrzehnts werden wird", sagt Jacques Delmoitiez, Leiter des Geschäftsbereichs Polyurethane bei der BASF.

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