Das Geschichtsbuch "Aufzeichnung der Streitenden Reiche" belegt, dass, während der Periode der Streichenden Reiche (475-221 v. Chr.), ein gut aussehender Beamte namens Zou Ji im Reich Qi lebte. Eines Tages fragte er seine Frau: "Wer ist gut aussehender, ich oder Herr Xu?"

"Du bist gut aussehender, mein Lieber", antwortete seine Frau. Zou Ji stellte seiner Konkubine die gleiche Frage. "Wie kann sich Herr Xu mit dir messen? Du bist der gut aussehendste Mann auf der ganzen Welt!", erwiderte seine Konkubine. Am darauf folgenden Tag, erhielt Zou Ji Besuch, der ihn um Hilfe bitten wollte. Zou Ji stellte ihm die gleiche Frage. Der Besuch sagte ihm hierauf: "Machen Sie Witze, Herr Zou? Jeder weiß doch, dass Sie viel gut aussehender sind als Herr Xu!"

Ein paar Tage später, besuchte Herr Xu Zou Ji persönlich. Zou Ji betrachtete ihn aufmerksam und stellte fest, dass er nicht im Mindesten so gut aussah, wie Herr Xu. Doch warum hatten seine Frau, seine Konkubine und der Besucher ihm erzählt, dass er besser aussieht? Er dachte darüber nach und kam schließlich zu der Erklärung, dass seine Frau ihm dies gesagt hat, weil sie durch die Liebe zu ihm geblendet ist. Seine Konkubine lobte ihm, weil sie sich vor ihm fürchtet und der Besucher schmeichelte ihm, weil er seine Hilfe benötigte.

Zou Jis Analyse ging noch weiter. Er versuchte seine Erklärung auf die Politik zu übertragen. Als er bei Hofe vorsprach, erzählte er dem König seine Geschichte und schlug dem König vor, auf Kritik zu hören und Schmeicheleien vorzubeugen.

Der König erteilte daraufhin den Befehl, dass jeder im Reich, ob arm oder reich, ihm sagen könnte, was sie von seiner Politik halten.

Sobald dieser Beschluss des Königs verkündet worden war, kamen die Ratgeber einer nach dem anderen und der Palast war schon bald mit Besuchern überfüllt.

Die Geschichtsschreiber beschrieben diese Szene mit dem Satz "Men Ting Ruo Shi" - es war genauso wie auf einem hektischen Markt. In unserer Zeit wird dieser Satz dazu verwendet, jemanden zu beschreiben, der sehr beliebt ist und dessen Haus immer voll ist mit Besuchern.