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Das chinesische Forstwesen
   2008-03-31 16:10:05    Seite Drucken    cri

F: Herzlich willkommen zum Fragenblock "Sie fragen, wir antworten". Liebe Hörer, heute möchten wir zuerst den Wunsch unseres Hörers und Monitors Siegbert Gerhard aus Frankfurt am Main erfüllen und uns mit dem chinesischen Forstwesen beschäftigen. Dazu schrieb uns Siegbert:

M: "Liebe Freude von CRI, in China entsteht pro Jahr vier Millionen Hektar neue Waldfläche. Vier Millionen Hektar ist eine sehr hohe Zahl. Damit tut China auch viel gegen die drohende Klimakatastrophe. Aber wie viel Millionen Hektar Waldfläche wird in China jährlich gefällt? Könnten Sie uns im Hörerbriefkasten ein wenig über das chinesische Forstwesen informieren? Vielen Dank."

F: Ja, liebe Hörer und lieber Siegbert, die Forstwirtschaft ist ein sehr wichtiges Thema, nicht nur in China, sondern in aller Welt. Und auf das chinesische Forstwesen möchten wir heute eingehen. Im Frühling werden die Wälder Chinas aufgeforstet. Seit mehreren Jahren lenkt die chinesische Regierung große Aufmerksamkeit auf das Forstwesen und den Aufbau der ökologischen Umwelt. China hat eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt und dabei große Erfolge erzielt. Zum Beispiel gibt es in China seit 1981 eine allgemeine Aufforstungspflicht. Dadurch konnte die Waldfläche Chinas stark vergrößert werden.

M: Ja, stimmt. In den vergangenen fast 30 Jahren haben insgesamt fast elf Milliarden Menschen an Projekten zur Aufforstung in China teilgenommen. Die künstlich aufgeforstete Fläche in China beträgt insgesamt 53 Millionen Hektar. Damit liegt China weltweit an erster Stelle. Derzeit beträgt die gesamte Waldfläche Chinas 195 Millionen Hektar, wie vom chinesischen Forstwirtschaftsamt zu erfahren war. 18 Prozent der Gesamtfläche Chinas besteht also aus Wald.

F: Stimmt. Bei der Gründung der VR China im Jahr 1949 betrug die bewaldete Fläche in China nur 8,6 Prozent. Durch Bemühungen in den vergangenen Jahren haben sich die Waldressourcen in China, was sowohl die Quantität als auch die Qualität angeht, in großem Maße verändert. China ist mittlerweile das Land geworden, indem die Waldfläche mit dem schnellsten Tempo weltweit wächst. Pro Jahr entstehen auf einer Fläche von vier Millionen Hektar neue Waldflächen. Der chinesische Staatspräsident Hu Jintao hat im letzten Jahr auf dem 15. inoffiziellen Gipfeltreffen der Organisation für die wirtschaftliche Zusammenarbeit im asiatisch-pazifischen Raum (APEC) versprochen, dass die Waldrate in China bis zum Jahr 2010 auf 20 Prozent steigen wird.

M: Ja. Jetzt erreicht der Waldbestand in China 12,5 Milliarden Kubikmeter. Man kann also sagen, dass die Waldressourcen Chinas für die dauerhafte Entwicklung der Weltwirtschaft, für das Ökosystem und die Gesellschaft sowie für den Schutz der biologischen Vielfalt von großer Bedeutung sind. Nun wollen wir Ihnen, lieben Hörern, die Besonderheiten der Wälder in China vorstellen. In China gibt es drei große Waldgebiete: eines im Nordosten, eines im Südwesten sowie eines im Südosten. Das nordöstliche Waldgebiet ist das größte natürliche Waldgebiet Chinas. Dazu gehören Da Xing An Ling und Xiao Xing An Ling sowie die Gebirgsgegend von Changbaishan. Die gesamte Waldfläche dort macht ein Drittel des ganzen Landes aus. Das Waldgebiet im Südwesten ist das zweitgrößte Naturwaldgebiet in China. Dazu gehören der Südhang des Himalayas, die große Yarlungzangbo-Flussbiegung und das Hengduan-Berggebiet. Die Fläche der Wälder hier macht etwa ein Viertel des Landes aus. Das Waldgebiet im Südosten befindet sich hauptsächlich in den Provinzen Jiangxi, Fujian und Taiwan. Hier wurden viele künstliche Aufforstungsprojekte durchgeführt.

F: Ja. China ist ein Land, das von der Wüstenbildung schwer betroffen wird. Das Ausmaß des unfruchtbaren Bodens erreicht 1,74 Millionen Quadratkilometer und macht damit etwa 18 Prozent der Gesamtfläche des Landes aus. Seit einigen Jahren setzt man sich dafür ein, die Desertifikation in China einzudämmen. Die jährliche Ausweitung des verwüsteten Bodens ist inzwischen von einer Fläche von über 3.400 Quadratkilometern Ende der 1990er Jahre auf ungefähr 2.100 Quadratkilometer zurückgegangen. In China gibt es sechs Schwerpunktprojekte zum Schutz der Wälder. So zum Beispiel das Waldschutz-Projekt für Nord-, Nordost- und Nordwestchina oder das Waldschutz-Projekt am Ober- und Mittellauf des Yangtse-Flusses. Auch an der Küste gibt es diverse Schutzprojekte. Dafür hat das Land einige hundert Milliarden Yuan aufgebracht.

M: Genau. Für das Waldschutz-Projekt für Nord-, Nordost- und Nordwestchina wird geplant, von 1978 bis zum Jahr 2050 in den 13 Provinzen und Autonomen Gebieten in Nordchina mehr als 35 Millionen Hektar Fläche aufzuforsten. Bis jetzt wurden schon über 23 Millionen Hektar aufgeforstet. Außerdem wurde im Jahr 2000 ein Projekt zur Bekämpfung der Sandstürme für die Gebiete Beijing und Tianjin gestartet. Dieses Projekt dehnt sich auf eine Gesamtfläche von über 20 Millionen Hektar aus, mehr als sechs Millionen Hektar davon wurden bis zum Jahr 2006 schon aufgeforstet.

F: Darüber hinaus wird noch ein umfangreiches Feld-Schutzwaldsystem auf dem Flachland-Gebiet Chinas aufgebaut. Bis 2007 wurden bereits 7,1 Millionen Hektar des Flachland-Gebietes des Landes aufgeforstet. Die Waldrate wurde mittlerweile von 7,3 Prozent im Jahr 1987 auf 15,8 Prozent erhöht. Die Wachstumsbedingungen für die Feldfrüchte werden wirksam verbessert. Das Waldschutz-Projekt im Einzugsgebiet des Yangtse-Flusses wurde seit 1989 durchgeführt. Bis jetzt wurde schon eine Fläche von 8,3 Millionen Hektar aufgeforstet, die Waldrate in diesem Gebiet wurde um 9,6 Prozentpunkte erhöht. Auch an den Küsten wurden knapp vier Millionen Hektar aufgeforstet. Die Waldfläche steigert sich dort um 10,6 Prozentpunkte. Die chinesische Regierung hat beschlossen, bis zum Jahr 2015 noch ungefähr zehn Milliarden Yuan zu investieren, um die Schutzprojekte an der Küste allseitig zu verstärken.

M: Ja. Seit dem Jahr 1956 setzt sich die chinesische Regierung dafür ein, Naturschutzgebiete in China aufzubauen. Nach Angaben des chinesischen Forstwirtschaftsamtes wurden bis Ende 2006 in China bereits 2.395 Naturschutzgebiete eingerichtet. Dazu zählen Wälder, Feuchtgebiete sowie spezielle Lebensräume wilder Tiere und Pflanzen. Diese Naturschutzgebiete erreichen bereits einen Anteil von 15 Prozent an der Gesamtfläche des Festlandes und spielen eine bedeutende Rolle beim Schutz der Ökosysteme sowie der biologischen Artenvielfalt. Bis zum Jahr 2050 sollen insgesamt 2.600 Naturschutzgebiete in China errichtet werden, die dann zusammen 16 Prozent der Gesamtfläche des Landes einnehmen.

F: Stimmt! Und die Naturschutzgebiete sind für den Schutz der Wildtiere und Pflanzen, der Sumpfgebiete und der biologischen Vielfalt sowie zur Sicherung des ökologischen Gleichgewichts und zur Verbesserung der Umwelt wirklich von größter Bedeutung. 85 Prozent der in freier Wildbahn lebenden Tiere und Wildpflanzen finden in den bereits vorhandenen chinesischen Naturschutzgebieten einen Lebensraum vor, der ihr Überleben sichert. Die Naturschutzgebiete tragen somit effektiv zur Wahrung der biologischen Ressourcen des Landes bei.

M: Ja. Bei der Entwicklung der Forstindustrie schenkt die chinesische Regierung der vernünftigen Holzernte und -nutzung große Aufmerksamkeit, um den natürlichen Waldbestand und die Ökoumwelt zu schützen. Um den Bedarf an Holz aus eigener Kraft besser zu decken, hat die Regierung viele Maßnahmen zur Aufforstung und zum Schutz der vorhandenen Waldbestände in Gang gesetzt, zum Beispiel werden viele staatliche Forstbetriebe gebaut. Informationen aus dem chinesischen Forstwirtschaftsamt zufolge gibt es derzeit in China 4.466 staatliche Forstbetriebe. Ihre Waldfläche erreicht eine Fläche von 36,67 Millionen Hektar, 13,33 Millionen Hektar davon sind künstlich aufgeforstet. In den vergangenen 50 Jahren hat man in China insgesamt 8,5 Milliarden Kubikmeter Holz verarbeitet, dadurch wurden etwa 12,3 Milliarden Kubikmeter Waldbestände verbraucht, ähnlich so viel wie die Gesamtmenge der derzeitigen Waldressourcen in China.

F: Ja. Am Schutz der ökologischen Umwelt beteiligt sich auch die internationale Gemeinschaft. In diesem Bereich legt die chinesische Regierung großen Wert auf eine internationale Zusammenarbeit. China hat sich auch in diesem Bereich auf verschiedene Weise an den internationalen Angelegenheiten beteiligt und bereits nacheinander mit mehr als 70 Ländern und Gebieten sowie internationalen Organisationen langfristige Kooperationen gestartet. Gemeinsam mit der internationalen Gesellschaft will China den Aufbau der globalen Ökoumwelt vorantreiben. Darüber hinaus verstärkt die chinesische Regierung noch ständig die Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit und betrachtet dies als einen wichtigen Beitrag zur Volksbildung. Jedes Jahr werden vielseitige Veranstaltungen organisiert, zum Beispiel die Internationale Aufforstungsmesse, die Waldtourismusmesse, die Blumenmesse, das Bambus-Kulturfest, das Waldforum, das Ökokulturforum und viele andere mehr. China will danach streben, die Waldfläche bis 2030 auf 23 Prozent und bis zum Jahr 2050 auf 26 Prozent zu steigen.

M: Ja, soviel, liebe Hörer, zum chinesischen Forstwesen.

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