Sie reüssierte in einer chinesischen Paradedisziplin, im Tischtennis. Die Rede ist von Chen Jing, die im Jahr 1968 in Wuhan in der zentralchinesischen Provinz Hubei geboren wurde. Im Jahr 1979 schaffte sie den Sprung in die Mannschaft der Provinz, 1986 wurde sie bereits in die Nationalmannschaft geholt. Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul holte sie die Goldmedaille für China im Frauen-Einzel. Damit wurde sie die erste Tischtennis-Olympiasiegerin in der Geschichte der Olympischen Spiele, denn 1988 war Tischtennis erstmals eine olympische Sportart. Danach ging Chen Jing nach Taipei, sie spielte dort für die Mannschaft der chinesischen Inselprovinz Taiwan. Bei den Olympischen Spielen in Atlanta und in Sydney gewann sie einmal Silber und einmal Bronze.

Nachdem sich Chen Jing vom aktiven Wettkampfsport zurückgezogen hatte, nahm sie an der Huanan-Normaluniversität das Studium der Sportspsychologie auf. Im Dezember 2005 hat Chen Jing promoviert, seit Juni 2006 arbeitet sie am Sportswissenschafts-Institut der Huanan-Normaluniversität als A. O.-Professorin. Der Cheftrainer der chinesischen Tischtennis-Nationalmannschaft der Männer Liu Guoliang war von Chen Jings Werdegang und von ihrem Erfahrungsschatz sehr beeindruckt. Er wollte Chen Jing daher als Sportpsychologin des chinesischen Nationalteams verpflichten. Das chinesische Hauptamt für Körperkultur und Sport bat Chen Jing daher in einem Brief, die chinesischen Tischtennisspieler bei der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele zu unterstützen. Chen Jing arbeitet nun als Sportpsychologin der chinesischen Tischtennisnationalmannschaft. Sie hofft, dass ihre Arbeit dazu beitragen kann, dass das chinesische Team bei den Olympischen Spielen auf heimischem Boden wieder Erfolge erzielen kann.