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Xinsha-Schule - Wiege der kleinen Erfinder
   2008-03-28 15:55:13    Seite Drucken    cri

Im Mai 2007 wurden an der Xinsha-Grundschule in Shenzhen sechs erfolgreiche Patentanmeldungen der Schüler gefeiert. An der Zeremonie nahmen Vertreter der Schule, des Staatlichen chinesischen Patentamtes und der Allchinesischen Vereinigung für Handelsmarken teil.

Neben den inneren Werten verfügt die Xinsha-Schule aber auch über äußere Highlights. Sie wurde in einem einladenden Baustil auf einem knapp 16.000 Quadratmeter großen Grundstück errichtet. 95 Prozent der Anlage sind begrünt. Derzeit besuchen 1.250 Schüler 24 Klassen. 78 Lehrer unterrichten an der Schule. Alle Klassenzimmer sind multimedial ausgestattet, es gibt sogar ein schulinternes Kabelfernsehen. Selbstverständlich verfügt die Schule über Internetzugang und auch für den körperlichen Ausgleich ist durch gute Sportanlagen gesorgt.

Die inzwischen über 100 Jahre alte Grundschule ist für ihr Ausbildungsideal bekannt. Sie will zum einen eine umfassende Ausbildung anbieten, zum anderen aber die speziellen Begabungen der einzelnen Schüler gezielt fördern. Dabei setzt die Schule vor allem auf eine breite wissenschaftliche Ausbildung. Das hat dazu geführt, dass sowohl die Lehrer als auch die Schüler einen sehr ausgeprägten Sinn für den Schutz des geistigen Eigentums und damit auch für Patente haben. Schulleiter Zheng Yaozong erzählt:

"Die Schule hält derzeit sieben staatliche Patente. Einige davon haben mittlerweile die Aufmerksamkeit von Unternehmen erregt. Sie wollen unsere Patente kaufen."

Ein Patent bezieht sich beispielsweise auf Götterspeise. Denn vor allem für Kleinkinder sind die herkömmlich abgepackten Götterspeisen häufig zu große Portionen. Verschluckt ein Kleinkind eine zu große Portion der Götterspeise, kann die geleeartige Masse unter Umständen im Hals stecken bleiben. In einigen Fällen sind bereits Kinder an Götterspeise erstickt. Eines Tages berichtete Huang Huirongs Mutter ihrem Sohn von einem derartigen Fall. Ein Kind war an Götterspeise erstickt, den Schüler verwirrte dieser Gedanke sehr. Er beschäftigte sich eingehend mit diesem Thema, denn er konnte sich gar nicht vorstellen, dass Götterspeise für kleine Kinder so gefährlich sein konnte. Er wälzte dieses Problem so lange, bis ihm eine Idee kam. Zu dieser Zeit fand an seiner Schule gerade das Wissenschaftsfestival statt. Der Schüler unterbreitete seinem Wissenschaftstutor, dem Lehrer Yang Yulong, seine interessante Idee. Gemeinsam entwickelten sie dann eine Erfindung. Demnach kann man die Götterspeise nun vor dem Genuss durch ein eigens dafür entwickeltes Sieb drücken, damit die große Masse in kleine Stückchen zerteilt wird. Diese dünnen Nudeln aus Götterspeise können dann auch Kleinkinder bedenkenlos essen.

Die Schüler befassen sich häufig mit Ideen und Erfindungen, die in engem Zusammenhang mit dem Alltagsleben stehen. Dazu nochmals Schulleiter Zheng Yaozong:

"Bei unserem einmonatigen Wissenschaftsfestival bieten wir mehr als 20 verschiedene Wettbewerbe an. Jeden Nachmittag um 16 Uhr beginnen die Wissenschaftsaktivitäten. Die Schüler haben viele interessante Ideen. Auch von den Eltern erfahren wir große Unterstützung. Die Lehrer setzten in dieser Zeit alles daran, die richtige Atmosphäre für ernsthaftes wissenschaftliches Arbeiten zu schaffen. So bringt unser Wissenschaftsfestival oft kleine Erfindungen und kreative Werke hervor."

Die Schule hat ein Konzept ausgearbeitet, wonach sich die Kinder in allen Bereichen entwickeln sollen. Man will aber auch ihre speziellen Begabungen und Fähigkeiten voll zur Geltung bringen. Die Schüler werden ermutigt, ihre Ideen kundzutun. Das gilt aber nicht nur für die Wissenschaftskurse, sondern auch für den regulären Unterricht. Jeder Schüler hat eine Karte, auf der er seine Einfälle für Erfindungen oder einfach Ideen jederzeit notieren kann. Mit diesen Karten gehen die Schüler dann zu den Wissenschaftslehrern und fragen, ob ihre Ideen neu sind und ob sie Entwicklungspotential haben. Sie erkundigen sich auch, in welche Richtung sie weiter denken sollen. Die Schüler sind dadurch viel kreativer geworden, sie haben deutlich mehr Affinität zu Erfindungen als andere Schüler.

Die Schulleitung bemüht sich sehr, die wissenschaftliche Ausbildung der

Lehrer zu intensivieren. Es werden gemeinsame Kurse und Vorlesungen angeboten, bei denen die Lehrer ihre Meinungen austauschen können. Die Lehrer sind außerdem dazu aufgerufen, sich mittels eines Netzwerks über wissenschaftliche Innovationen zu informieren. Das Ziel ist, den Standard der wissenschaftlichen Ausbildung an der Schule weiter zu erhöhen.

Die Schule gibt pro Jahr über 60.000 Yuan RMB für die wissenschaftliche Ausbildung und Aktivitäten in diesem Bereich aus. Die Schule verfügt über Labors, Wissenschaftsräume, Ausstellungshallen und einen Bio-Garten. Außerdem gibt es ein Observatorium und eine kleine Wetterstation. Im eigenen Schulnetzwerk stehen den Schülern wissenschaftlich-technische Veröffentlichungen zur Verfügung.

Bei der Bewertung der Schüler ist die Schule eher tolerant. Schulleiter Zheng Yaozong betont:

"Wir begrüßen es, wenn sich unsere Schüler in allen Bereichen gut entwickeln. Wir vergeben einen Preis an Schüler, die in allen Fächern ausgezeichnete Leistungen erbringen. Der Preis wird jedes Jahr feierlich verliehen. Nach dem Unterricht dürfen unsere Schüler aber Dingen nachgehen, die ihnen liegen und ihnen Spaß machen. Jeder hat seine Stärken. Und nicht jeder kann in allen Fächern gut sein."

Am Freitag findet in der Schule immer der "Tag der Persönlichkeit" statt. An diesem Tag dürfen die Schüler die Schulkleidung zu Hause lassen und das anziehen, was sie wollen. Im Rahmen dieses Konzepts werden freitags auch 45 Hobbykurse angeboten, aus denen die Schüler frei wählen können. Schüler, die eine besondere Begabung haben, können den "Xinsha-Stars"-Preis gewinnen.

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