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Der Nachfolger übertrifft den Vorgänger
   2008-03-27 17:00:01    Seite Drucken    cri
Der kaiserliche Beamte Ji An lebte in der Regierungszeit von Kaiser Wudi (140 - 87 v. Chr.) in der Westlichen Han-Dynastie, die von 206 v. Chr. bis 24 n. Chr. dauerte. Ji An wurde respektiert, weil er gerecht war und allen die Wahrheit sagte. Er kümmerte sich nicht um Kleinigkeiten im privaten oder offiziellen Auftreten, sondern legte großen Wert auf wirkliche Leistungen. Obwohl er nichts mit Schwung und Begeisterung machte, hielt er seine Präfektur gut in Ordnung. Aus diesem Grund beorderte der Kaiser Ji An in die zentrale Regierung, um dort für Einstellung und Entlassung des Personals verantwortlich zu werden.

Einmal sagte der Kaiser Wudi, er wolle ein gütiger und gerechter Kaiser nach den Lehren des Konfuzius sein und ein Volkskaiser werden. Er hatte kaum seine Worte beendet, als Ji An sagte, es sei unnötig für Kaiser Wudi, solche Worte zu sagen. Warum wolle Kaiser Wudi die Lehren des Konfuzius umsetzen? Weil der Kaiser so habgierig sei? Daraufhin wurde Kaiser Wudi ärgerlich. Er verzog das Gesicht und erklärte die Sitzung für beendet und verließ den Saal. Alle anwesenden Beamten waren sprachlos und hatten Angst, dass Ji An sich mit seinen Worten selbst ins Unglück stürze. Als Kaiser Wudi zu seinem Wohnzimmer kam, sagte er zu den Leuten in seiner Nähe, Ji An sei zu unverschämt und zu geradeheraus. Von diesem Zeitpunkt an wurde Ji An nicht mehr befördert.

Als Ji An in der zentralen Regierung anfing, waren Gongsun Hong und Zhang Tang niedrige Beamte. Im Lauf der Zeit wurden die beiden kontinuierlich befördert. Gongsun Hong wurde Ministerpräsident und Zhang Tang wurde hoher kaiserlicher Beamter. Ji An behielt weiterhin seinen Posten.

Eines Tages sagte Ji An zum Kaiser Wudi, dass der Kaiser seine Minister wie Brennholz stapeln würde. Wer zuletzt hereinkommt, kommt als erster weiter. Natürlich verstand Kaiser Wudi, dass Ji An sich darüber beschwerte, dass er bei allen Beförderungen übergangen wurde. Ji An hörte mit derartigen Bemerkungen nicht auf. Der Kaiser beschloss deshalb, ihn auf seinem Posten zu lassen, damit er weiter lernen könne. Ji An wurde nie mehr befördert.

Diese kleine Geschichte steht im Buch "Shiji", auf Deutsch "Aufzeichnung der Geschichte". Heute beschreibt man mit der Redewendung "Der Nachfolger übertrifft den Vorgänger", dass der Nachfolger oder der "Zuspätkommer" den Vorgänger überholt. Diese Bedeutung ist völlig verschieden von der ursprünglichen Idee.

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