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Als der alte Mann von der Großen Mauer sein Pferd verlor
   2008-03-26 17:17:20    Seite Drucken    cri
Vor sehr langer Zeit lebte einmal ein alter Mann ganz in der Nähe der Großen Mauer. Er war einfacher Bauer und besaß ein Pferd. Dieses Pferd war sehr wertvoll für ihn. Nun lief sein Pferd eines Tages auf und davon.

Das Pferd lief geradewegs in das Land der Barbaren und war für den alten Mann verloren, da er es nicht einfangen konnte. Alle seine Nachbarn kamen und bedauerten ihn. Immer wieder riefen sie: "Welch ein Unglück! Wie schrecklich!" Alle waren sehr aufgeregt und betrübt.

Doch dann geschah etwas Unerwartetes. Der alte Mann wiegte seinen Kopf hin und her und sagte zur Überraschung aller Nachbarn: "So wie ich die Sache sehe, lässt sich doch jetzt noch gar nicht beurteilen, ob es ein Unglück ist oder nicht, dass ich kein Pferd mehr habe. Wer weiß, vielleicht ist es gar nicht so schlecht!"

Einige Monate später kam das Pferd plötzlich zu dem alten Mann zurück. Doch es war nicht allein - nein! Es brachte noch eine ganze Herde von Wildpferden mit. Diese Pferde waren sehr wertvoll, da sie sehr schnell und wendig waren.

Wieder kamen alle Nachbarn, doch diesmal beglückwünschten sie ihn. "Was für ein großes Glück, nun bist du reich! Wie wundervoll!" Doch auch dieses Mal war der alte Mann sehr vorsichtig und meinte: "Man weiß nicht, wie es am Ende ausgehen wird. Man kann noch nicht sagen, ob es Glück oder Unglück bedeutet."

Leider behielt der alte Mann recht. Eines Tages wollte sein Sohn eines der Wildpferde einreiten. Doch das Pferd scheute und der Sohn fiel vom Pferd und brach sich dabei ein Bein.

Natürlich kamen wieder alle Nachbarn und bedauerten den alten Mann und seinen Sohn. "Welch ein schreckliches Unglück! Was soll denn jetzt werden!" Doch der alte Mann sagte zu ihnen: "Macht euch keine Sorgen um uns. Im Augenblick sieht es wie ein Unglück aus, aber wer weiß, wozu es gut ist, dass sich mein Sohn das Bein gebrochen hat."

Ein Jahr später griffen plötzlich die Barbaren an und durchbrachen die Große Mauer. Alle jungen Männer aus der ganzen Gegend wurden in den Krieg einberufen, die meisten kamen in dem Gemetzel um.

Doch der Sohn des alten Mannes wurde nicht einberufen, da sein Bein immer noch nicht wieder in Ordnung war. Er konnte bei seinem Vater bleiben und ihm humpelnd helfen.

Dies ist das Ende der Geschichte. Wir lernen daraus, dass wir vorsichtig sein sollten mit unseren Äußerungen, ob etwas gut oder schlecht ist. Aus einem augenscheinlichen Glücksfall kann ein Unglück entstehen, aber auf der anderen Seite kann ein vermeintliches Unglück auch großes Glück bedeuten.

Letzten Endes hat der alte Mann alles bekommen: Reichtum und seinen Sohn.

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