 Während der Frühlings- und Herbstperiode, etwa von 770 bis 476 v. Chr., ließ der Herzog Xian des Reiches Jin den Kronprinzen Shensheng töten, weil er Schmähungen über Shensheng gehört und daran geglaubt hatte. Dann befahl Herzog Xian seinen Männern, Chong'er, den Bruder von Shensheng zu verhaften. Als Chong'er diese für ihn schlechte Nachricht erfuhr, floh er aus dem Reich Jin und lebte mehr als zehn Jahre außerhalb des Reiches Jin als Flüchtling.
Nach vielen Strapazen und dem Wegräumen einiger Pein und Mühsal verchlug es Chong'er schließlich in das Reich Chu. Der Kaiser Cheng betrachtete Chong'er als seinen Ehrengast und behandelte ihn mit hohem Respekt, weil er davon überzeugt war, dass Chong'ers Fähigkeiten in Zukunft voll zur Geltung kommen werden.
Eines Tages veranstaltete der Kaiser Cheng für Chong'er ein Bankett. Inmitten der harmonischen Atmosphäre von Trinken und Unterhalten richtete Kaiser Cheng plötzlich an Chong'er eine Frage: "Wie wollen Sie mich belohnen, wenn Sie eines Tages wieder in das Reich Jin zurückkehren und Herrscher dieses Reiches würden?"
Chong'er überlegte nur eine kure Zeit und sagte, "Sie besitzen viele schöne Frauen, Bedienstete und auch kostbaren Schmuck und Seidenstoffe. Und das Reich Chu ist reich an seltenen und kuriosen Tieren. Welche Schätze kann das Reich Jin Ihrem Reich noch überlassen?"
Der Kaiser Cheng vom Reich Chu sagte, "Sie sind zu bescheiden. Trotzdem sollten Sie mir so oder so Ihre Dankbarkeit zeigen."
Chong'er lachte und antwortete, "Wenn ich zurück in das Reich Jin kehre und dort herrschen würde, würde das Reich Jin eine Freundschaft zu dem Reich Chu aufbauen. Wenn eines Tages zwischen beiden Reichen ein Krieg entbrennen würde, würde ich meinen Truppen befehlen, sich 45 Kilometer zurückzuziehen. Dies wäre eine Voraussetzung für den Frieden. Aber wenn Sie trotzdem eine Versöhnung ausschließen, würde ich mit Ihnen kämpfen."
Vier Jahre später kehrte Chong'er in das Reich Jin zurück und wurde dort Herrscher. Unter seiner Regierung war das Reich Jin von Tag zu Tag immer stärker geworden.
Im Jahr 633 v. Ch. begann ein Krieg zwischen dem Reich Jin und dem Reich Chu. Um sein Versprechen zu erfüllen, befahl Chong'er seinen Truppen, sich 45 Kilometer zurückzuziehen. Die Jin-Soldaten zogen sich nach Chengpu zurück. Die Chu-Truppen sahen den Abzug der Jin-Truppe und glaubten, dass Angst die Jin-Soldaten zum Rückzug veranlasste. Die Chu-Truppe begann, die Jin-Soldaten zu jagen. Die Jin-Truppe nutzte jedoch die Überheblichkeit der Chu-Soldaten und konzentrierte ihre Kräfte, um den Feinden zu schlagen. Zuletzt besiegte die Chu-Truppe und gewann den Krieg in Chengpu.
Diese Redewendung "Abzug von 45 Kilometern als Voraussetzung für Frieden" stammt aus dem Kapital "Das 22. Jahr vom Herzog Xi" im "Zuozhuan", einem bekannten Kommentar von Zuo Qiuming aus der Frühlings- und Herbstperiode. Diese Redewendung erzählt uns bildhaft, lieber etwas nachzugeben, um Konflikt zu vermeiden.
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