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Neue Technik zur Sandbefestigung in China entwickelt
   2008-03-21 15:40:41    Seite Drucken    cri

Eine neue Technik zur Sandbefestigung hat vor kurzem in China aufmerksam erregt. Experten sind der Meinung, dass diese Technik eine "grüne Hoffnung" gegen die Ausbreitung der Wüsten darstelle, die mittlerweile ein Viertel der Landfläche der Erde ausmachen.

Das Technikprojekt zur Wiederherstellung von Vegetationen auf degradiertem Acker- und Grasland im Qaidam-Becken ist kürzlich in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai begutachtet worden. Die Experten waren sich einig, dass dieses Forschungsergebnis ein international führendes Niveau hat.

Dong Zhibao ist Mitglied des Begutachtungsausschusses und Wissenschaftlicher Rat der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Er sagt, die Forschung sei Teil des Projekts zur Erforschung von Schlüsseltechniken zur Wüstenbekämpfung im Rahmen des 10. chinesischen Fünfjahresprogramms. Die Durchführung des Projektes wird technisch und modellhaft zur Wüstenbekämpfung im Qaidam-Becken in China und in anderen Gebieten der Welt beitragen.

Als eine Hauptinnovation gilt dabei die sogenannte "OH-Technik zur Sandbefestigung und Bepflanzung". Die Technik verursache nur geringe Kosten. Die Ausführung sei nicht kompliziert, doch die Ergebnisse seien deutlich zu sehen, erklärt der Experte.

Das Qaidam-Becken befindet sich am nördlichen Rand des Qinghai-Tibet-Hochplateaus und zählt zum viertgrößten Becken Chinas. Wegen langfristiger natürlicher Faktoren und nicht nachhaltiger menschlicher Aktivitäten hat sich das Öko-System zusehends verschlechtert. Das Qaidam-Becken ist derzeit nur zu knapp einem Prozent mit Wald bedeckt. Die Wüstenfläche macht 38,9 Prozent der Gesamtfläche des Beckens aus. Jährlich beträgt der Wirtschaftsverlust aufgrund der Wüstenbildung 500 Millionen Yuan RMB.

Bei der Durchführung des Verfahrens wird zunächst Grassaatgut in der Wüste ausgesät und chemischer Dünger dazugegeben. Anschließend werden Wasser sowie zuletzt ein chemisches Gemisch versprüht. 20 Sekunden später ist die Sandoberfläche fest geworden. Dann dauert es noch einmal eine bis zwei Stunden, bis auch der Sand in den tieferen Schichten fest geworden ist. Man kann die Sandfläche bedenkenlos betreten. Der gefestigte Sand wird dadurch nicht beeinflusst. Schon nach 15 Tagen wächst Gras aus dem Sandboden.

Der Projektleiter Li Runjie erklärt uns, dass es ein chemisches Gemisch ist, das den Sand zusammenhält. Das Mittel habe keine giftigen Nebenwirkungen. Es könne Sandkörner zu einer gummiähnlichen Masse verwandeln, die wasserdurchlässig sei und Wassertropfen speichern könne. Während des Wachstumsprozesses der Gräser degradierten die chemischen Substanzen allmählich. Auf diese Art könnten ausgedörrte Böden wieder begrünt werden. Wüstenflächen könnten so inzwischen in Oasen verwandelt werden.

Li Runjie teilte uns mit, dass diese neue Technik bereits für die Wüstenbekämpfung entlang der Eisenbahnstrecke von Qinghai bis Tibet eingesetzt worden ist. Der Treibsand, der die weltweit am höchsten liegende Eisenbahnstrecke sonst hätte beeinträchtigen können, sei dadurch gefestigt worden.

Chinesische Wissenschaftler haben zudem entsprechende Bewässerungsmodelle für Pflanzen in verschiedenen Regionen aufgestellt. 49 Gras- und Baumsorten sind in Projektzonen angepflanzt worden. Auch zum Aufbau von Schutzwäldern in den Oasen sowie zur Umsiedlung ins Qaidam-Becken konnten die Experten Ratschläge geben.

In China sind 3,56 Millionen Quadratkilometer Land von Bodenerosion bedroht. Die landwirtschaftlich nicht mehr nutzbare Fläche beträgt mittlerweile 1,74 Millionen Quadratkilometer.

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