Die Geschichte der Sanxian reicht bis ins dritte Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung zurück. Überieferungen zufolge haben die Arbeiter, die zum Bau der Großen Mauer gezwungen wurden, eine Art kleine, runde Trommel mit langem Griff in ein Saiteninstrument namens "Xiantao" umgebaut. Das war also die Vorgängerin der Sanxian. Das Instrument Xiantao war anfangs unter den Grenzsoldaten in Nordchina populär. Später fand es in ganz Nordchina Verbreitung. Erst im 14. Jahrhundert wurde es auch in Südchina beliebt.

Die heutige Sanxian besteht aus drei Teilen einem Kopfteil, dem Steg und dem Resonanzkörper. Es gibt verschiedene Arten der Sanxian: wie zum Beispiel die kleine und die große Sanxian sowie die elektrische Sanxian. Die kleine Sanxian hat ein großes Klangvolumen und eine helle und klare Klangfarbe. Sie gilt als ein Begleitinstrument der Kunqu-Oper und spielt auch in der Guangdong-Musik und in der Sizhu-Musik, einer Musikgattung im südchinesischen Stil, eine wichtige Rolle. Die große Sanxian hat eine kräftige?dunkle Klangfarbe und ist hauptsächlich in Nordchina populär. Sie ist ein wichtiges Begleitinstrument des nordchinesischen Sprechgesangs, wie des Jingyundagus, des Shandongdagus und des Meihuadagus.

Die Sanxian ist nicht nur in den Siedlungsgebieten von Angehörigen der Han-Nationalität, sondern auch in vielen von nationalen Minderheiten bewohnten Gebieten populär. Beispielsweise haben die Mongolen in Nordchina und die Zhuang, Hani und Yi in Südchina ihre eigene Sanxian. Die Instrumente der verschiedenen Nationalitäten unterscheiden sich strukturell nicht viel von einander. Sie werden entweder im Ensemble gespielt oder als Solo-und Begleitinstrument benutzt. Da die Sanxian früher hauptsächlich als Begleitinstrument für den Sprechgesang von Straßenkünstlern eingesetzt wurde, stand sie lange Zeit eher im Hintergrund. Erst zu Mitte des vergangenen Jahrhunderts hat sich die Sanxian dank ihrer Veränderung zu einem wichtigen Mitglied des Orchesters für traditionelle chinesische Musik entwickelt.