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Reform des kulturellen Systems vertiefen, die Entwicklung des Kulturwesens fördern
   2008-03-20 15:34:52    Seite Drucken    cri

Die Vertiefung der Reform des kulturellen Systems und die Förderung der Entwicklung des Kulturwesens ist eine der Schwerpunktaufgaben, die Ministerpräsident Wen Jiabao vor kurzem im Rechenschaftsbericht der Regierung vorstellte. Dies stand auch im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Mitglieder des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV).

Dem Rechenschaftsbericht von Ministerpräsidenten Wen Jiabao zufolge hat China in den vergangenen fünf Jahren insgesamt über 310 Milliarden Yuan RMB für Kultur und Sport ausgegeben. Dies entspricht einer Zunahme um das 1,3-Fache gegenüber den vorrangegangenen fünf Jahren. Inzwischen ist ein Kreise und Gemeinden abdeckendes öffentliches Kulturdienstleistungssystem weitgehend aufgebaut worden. Wen Jiabao sprach von der Stimulation kultureller Innovationen und dem Schutz des grundlegenden Rechts der Bevölkerung auf Kultur.

Die Pläne der Regierung für den kulturellen Aufbau des Landes wurden von den Mitgliedern der PKKCV begrüßt. Diese nutzten die Gelegenheit, um der Regierung Vorschläge zum Ausbau des Kulturwesens vorzulegen.

Zhao Weisui, stellvertretender chinesischer Kulturminister, vertrat die Ansicht, daß nicht nur wichtige kulturelle Einrichtungen wie die Nationaloper, sondern auch erstklassige Kunstwerke zur Erhöhung des kulturellen Images Chinas von großer Bedeutung sind:

"Kultur ist von dauernder Kraft. Sie stellt die innere Kraft einer Nation dar. Die Nationaloper ist ein Prestigeprojekt unseres Landes. Ihr Bau ist notwendig. Ebenfalls notwendig sind erstklassige Kunstwerke, die im In- und Ausland erfolgreich sind."

Die von Zhao Weisui erwähnte Nationaloper liegt westlich des Platzes des Himmlichen Friedens im Stadtzentrum Beijings. Dieses monumentale Bauwerk mit der größten Spannbreite der Welt ist von einer elliptischen Kuppel überdacht. Kaum drei Monate seit ihrer Inbetriebnahme sind hervorragende chinesische Ensembles sowie zahlreiche internationale Spitzenkünstler, darunter der russische Dirigent Valery Abissalovich Gergiev, der japanische Dirigent Seiji Ozawa und der spanische Sänger Jose Carreras, in der chinesischen Nationaloper aufgetreten. Das chinesische Publikum hofft, mehr herrausragende Werke der Darstellenden Künste in der Nationaloper bewundern zu können.

Zhao Weisui zufolge wird China in den kommenden fünf Jahren jedes Jahr einen speziellen Förderfonds in Höhe von 40 Millionen Yuan RMB für ausgezeichnete Werke der darstellenden Künste zur Verfügung stellen.

Fan Di'an, neugewähltes Mitglied des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes, ist ein weltbekannter Kurator und Direktor der chinesischen Nationalgalerie der Bildenden Künste. Er vertritt die Ansicht, daß chinesische Galerien und Museen nicht nur hervorragenden ausländischen Kunstwerken, sondern auch den Kunstschätzen China Ausstellungsmöglichkeiten bieten sollten. Wie er mitteilte, habe die Ausstellung der Höhlenmalereien von Dunhuang in der Nationalgalerie eine Rekordzahl an Besuchern angezogen. Die Höhlenmalereien von Dunhuang sind Teil des von der UNESCO anerkannten immateriellen Weltkulturerbes. Zu bewundern ist in den Grotten von Dunhuang mehr als 1.000 Jahre alte buddhistische Kunst. Dunhuang wird deshalb von den Chinesen als eine bedeutende Kunststätte angesehen.

Zum großen Erfolg der Ausstellung der Grottenkunst von Dunhuang sagte Fan Di'an:

"Das ist ein gutes Vorzeichen, finde ich. Das ist ein Beweis dafür, daß die traditionellen Künste die Menschen heute noch immer begeistern können. Bisher wurde unsere traditionelle Kunst dem Publikum in nur begrenztem Umfang vorgestellt. Diese Situation muß geändert werden. Der Grund für unseren Erfolg liegt darin, traditionelle Kunst mit modernen Methoden zu präsentieren."

Die Mitglieder der PKKCV vertreten die Ansicht, daß die Pflege und Fortsetzung der traditionellen Kultur bei den Kindern anfangen werden sollte. Vor kurzem hat das Bildungsministerium beschlossen, probeweise Ausschnitte aus Peking-Opern in die Schulbücher aufzunehmen. Dies hat zu Meinungsverschiedenheiten unter den Mitgliedern der PKKCV geführt. Tian Qing aus dem Staatlichen Schutzzentrum für das immaterielle Kulturerbe war beispielsweise der Meinung:

"Ein wichtiges Prinzip beim Schutz des immateriellen Kulturerbes besteht meines Erachtens in der Wahrung der kulturellen Vielfahrt unserer Nation. China ist ein Land mit großer territorialer Ausdehnung, in dem Angehörige von 56 Nationalitäten neben einander leben. Jede Region und jede Nationalität hat ihre eigene Kultur hervorgebracht, die in die regionalen Schulbücher aufgenommen werden sollen."

Tian Qing zufolge ist die Nanyin-Oper, die als ein „Fossil der Musik" bezeichnet wird, in die Schulbücher der Stadt Quanzhou, dem Ursprungsorts der Oper, aufgenommen worden. In der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi wird der Hüftrommel-Tanz aus Ansai, ein volkstümlicher Tanz der Region, im Sportunterricht der Schulen gelehrt.

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