CITIC habe bisher keine "formale Übereinkunft" unterzeichnet, oder irgendwelche Zahlungen vorgenommen, erklärte das Unternehmen in seiner Stellungnahme weiter. Nach dem Plan habe CITIC 1 Milliarde US-Dollar für einen Anteil von 6 Prozent an Bear Stearns bezahlen wollen, während das New Yorker Unternehmen denselben Betrag in CITIC zu investieren plante, hatte Bear Stearns im letzten Oktober erklärt.

Die Hypothekenkrise in den Vereinigten Staaten hat bei dem über viel Bargeld verfügendem chinesischen Unternehmen zu steigender Besorgnis geführt. Die Stellungnahme sei ein Signal, dass das Beijinger Unternehmen bei seiner geplanten Kooperation mit Bear Stearns vorsichtiger wird, schrieb Bloomberg News.

"Unser Investitions- und Kooperationsplan beruht auf der Bedingung, dass es bei Bear Stearns keine unnormale finanzielle Situation gibt", hatte Kong Dan, Vorsitzender der CITIC Gruppe, der Muttergesellschaft von CITIC Securities, am 12. März in Beijing erklärt.

CITIC Securities werde die Situation von Bear Stearns genau untersuchen, bevor über die weitere Richtung des Engagements und den nächsten Schritt bei der geplanten Investition und Zusammenarbeit entschieden werde. Teil der geplanten Zusammenarbeit war eine Übereinkunft über den gemeinsamen Verkauf von Finanzprodukten und -dienstleistungen in China sowie die Gründung eines Joint Ventures in Hong Kong, das die anderen asiatischen Märkte bedienen sollte.

"Ein Joint Venture ist immer noch möglich, da CITIC sich internationalisieren und von Investmentbanken in den USA lernen will", sagt Victor Wang, Analyst bei UBS in Hong Kong. "Ein Joint Venture ist eine unabhängige rechtliche Person, frei von den Verbindlichkeiten Bear Stearns."

CITIC sollte bei seinem Engagement außerhalb des chinesischen Festlandes außerdem in Betracht ziehen, dass die chinesischen Wertpapierhäuser in diesem Jahr vermutlich nicht erneut Einnahmen wie im Jahr 2007 einfahren werden. Der Leitindex CSI 300 ist in diesem Jahr bereits um 22 Prozent gefallen.

"Das gesamte Handelsvolumen hat in diesem Jahr bisher nur die Hälfte dessen erreicht, was der Markt erwartet hat", sagt Leo Gao, Mitarbeiter der Vermögensverwaltung APS Asset Management in Shanghai. APS verwaltet Einlagen in Höhe von 2,3 Milliarden US-Dollar.

Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen von Aktien ist von 11,2 Milliarden Stück im Jahr 2007 auf 9,66 Milliarden Stück in diesem Jahr zurückgegangen.