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Akuten Herzkreislauferkrankungen am frühen Morgen vorbeugen
   2008-03-14 16:52:43    Seite Drucken    cri

In China leiden rund 200 Millionen Menschen an Herzkreislauferkrankungen. Jährlich sterben daran über zwei Millionen Chinesen. Die medizinische Forschung zeigt, dass die Morgenstunden eine kritische Zeit für akute Herzkreislauferkrankungen sind. Auch im ärztlichen Notdienst herrscht zu Tagesanbruch reger Betrieb.

Eines frühen Morgens wurde Herr Wang auf Grund eines Herzinfarktes in das Beijinger Anzhen-Krankenhaus eingeliefert. Nach seiner Behandlung sagt er uns:

"Ich schwitzte und hatte ein beklemmendes Gefühl in der Brust. Es tat an der linken Brust weh, manchmal auch im Rücken. Es ging mir sehr schlecht. Solche Schmerzen hatte ich normalerweise nicht kurz nach dem Aufwachen."

Herzkreislaufkrankheiten treten vor allem im Frühling und im Winter auf. Statistisch gesehen ist die Rate an Montagen am höchsten. Vom frühen Morgen bis zum Vormittag ist der Zeitabschnitt, an dem die meisten akuten Herzkreislauferkrankungen eintreten.

Warum kommt es gerade am frühen Morgen gehäuft zu diesen Beschwerden? Dazu sagt uns Chefärztin Zhang Weijun des Anzhen-Krankenhauses:

"Wir haben einen Tag in vier Zeitabschnitte eingeteilt und dabei festgestellt, dass am frühen Morgen 50 Prozent mehr akute kardiovaskuläre Erkrankungen auftreten als in den anderen Zeitabschnitten."

Nach Meinungen der Experten ist dies darauf zurückzuführen, dass am Morgen ein erhöhter Sauerstoffbedarf besteht und daher das Herz stärker belastet wird. Morgens sind auch die Blutfette höher. Manchmal spielen auch negative Stimmungen mit, sodass man sich in den Morgenstunden unwohl fühlt. Professor Zhang Weijun erklärt:

"Nach dem Aufwachen steigen der Blutdruck und der Adrenalinspiegel rasch an. Das ist genau der Moment, in dem Patienten mit Bluthochdruck besonders vorsichtig sein sollen."

Der bekannte Experte für Herzkreislauferkrankungen, Professor Hong Shaoguang, schlägt vor, diese kritische Zeit ernst zu nehmen. Er empfiehlt, langsam nach der Faustregel "dreimal eine halbe Minute" aufzustehen. Er erklärt:

"Wenn der Patient morgens aufwacht, soll er nicht sofort aufstehen, sondern mindestens eine halbe oder noch besser ein bis zwei Minuten lang im Bett liegen bleiben, bevor er sich aufsitzt und eine weitere halbe Minute im Bett sitzen bleiben. Danach läßt er am besten noch beide Beine für eine halbe Minute hängen. Wenn er diese Zeitspanne von dreimal einer halben Minute ruhig verlaufen lässt, kann er richtig aufstehen."

Im Normalfall treten erste Anzeichen auf, lange bevor die Diagnose einer schweren Krankheit gestellt wird. Die meisten Menschen wissen oft bis zum Akutfall nicht, dass sie so etwas wie eine Herzkreislauferkrankung haben. Viele denken, dass sie kerngesund seien und es nichts mache, wenn es ihnen manchmal nicht so gut gehe. Erst wenn der Akutfall eintritt, bereuen sie es, nicht auf die ersten Signale geachtet zu haben. Aber dann ist es meinst schon zu spät.

Patient A: "Damals fühlte ich mich im Großen und Ganzen gesund. Wenn ich mich ein bisschen unwohl fühlte und ein beklemmendes Gefühl in der Brust spürte, nahm ich das gar nicht ernst. Ich hielt es für keine Krankheit."

Patient B: "Anfangs dachte ich, dass es Magenbeschwerden wären. Ich konnte aber nicht genau sagen, an welcher Stelle es mir weh tat."

Immer mehr Chinesen leiden heute an akuten Herzkreislauferkrankungen. Das ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass erste Anzeichen nicht ernst genug genommen werden und nur selten vorbeugende Maßnahmen getroffen werden. Das hat oft schwere Folgen. Besonders ältere Personen über 50 gehören zur Risikogruppe. Nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall können viele ihr Leben nicht mehr selbständig gestalten und sind auf Hilfe angewiesen.

Professor Hong Shaoguang sagt, wenn Familienangehörige an Herzkreislauferkrankungen litten, ist besondere Vorsicht geboten, vor allem wenn Faktoren wie Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, Diabetes oder Übergewicht dazukommen. Durch eine gesunde Lebensweise, Verzicht auf Zigaretten und zuviel Alkohol, ausreichend Bewegung und Vermeidung von Stress, könnte das Risiko von Herzkreislauferkrankungen halbiert werden.

Obwohl der Lebensstandard heute ständig steigt und sich die Lebensqualität verbessert, sind die Ernährungsgewohnheiten vieler Menschen unvernünftig. Experten sind der Ansicht, bei der Vorbeugung von Herzkreislaufkrankheiten gehe es vor allem darum, eine gesunde Lebensweise mit einer vernünftigen Ernährung zu kombinieren. Außerdem sind regelmäßige Gesundenuntersuchungen unerlässlich.

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