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Ai Zhuoying und seine Spielkarten-Sammlung
   2008-03-13 14:54:40    Seite Drucken    cri

Unser heutiger Sammler Ai Zhuoying lebt in einem Kartenhaus. Nicht, dass sein Haus so wackelig wäre wie ein Kartenhaus, nein, aber überall geht es um Spielkarten, überall im Haus begegnen einem Herz, Pik, Karo und Kreuz. Auf den Türen, auf interessanten Bilderrahmen, an der Wand und sogar auf etlichen Alltagsgegenständen prangen Karo, Kreuz, Herz und Pik. In einer Vitrine finden sich dann aber die wahren Schätze, verschiedene ausgefallene Spielkarten. Unterhält man sich mit Ai stellt man fest, dass er sich ein enormes Wissen über Spielkarten angeeignet hat, auch was, das Sammeln von Spielkarten angeht, hat er einige Erfahrung. Sein Leben und auch seine Denkweise sind von seiner Leidenschaft für die Karten beeinflusst worden. Die meisten Menschen betreiben ein Hobby, das mit ihrem Beruf nichts zu tun hat. Bei Ai Zhuoying wurde das Interesse für die Spielkarten aber durch seinen Beruf geweckt. Im Jahr 1982 ging Ai Zhuoying nach dem Abschluss der Oberschule zum Amt für öffentliche Sicherheit der Stadt Shanghai. Er sagt:

"In den 1950er Jahren musste man einen Fall aufklären. Beim Opfer wurde damals ein Satz Spielkarten gefunden, diese Karten haben letztendlich zur Lösung des Falles beigetragen. Ich hatte mir vorher nicht vorstellen können, dass Spielkarten eine solch starke Aussagekraft haben könnten. Nach diesem Erlebnis begann ich mich für Spielkarten zu interessieren."

Beim Sammeln von Spielkarten muss man viel Einsatz und Geduld aufbringen, manchmal hat man aber einfach auch viel Glück. Nach einem Satz Spielkarten sucht man fast bis zur Verzweiflung, einen anderen entdeckt man zufällig. Ai Zhuoying hat viel, sowohl finanziell als auch zeitlich, in sein Hobby investiert, aber er hat auch viel zurückbekommen. Es bereitet ihm große Freude und er hat immer wieder Erfolgserlebnisse.

Seit er seine Sammlung mit seinem ersten Satz Spielkarten begann, sind über 20 Jahre vergangen. Heute besitzt Ai Zhuoying mehr als 10.000 Sätze verschiedener Spielkarten, er ist sehr stolz auf seine umfangreiche Sammlung. Das Sammeln von Spielkarten präge einen Menschen, meint Ai. Es komme einen im Alltag und auch in Hinblick auf den Beruf zugute:

"Jedes Mal, wenn ich irgendwo hingehe oder reise, denke ich an Dinge, die sich um Karo, Kreuz, Herz und Pik drehen. Inzwischen bin ich wie ein Spürhund für alles, was mit Spielkarten zu tun hat, ich entdecke es gleich. Zum Beispiel dieses japanische Geschirr. Es stand zwischen vielen anderen Geschirren, ich habe aber schon von weitem gesehen, dass es ein Karo, Herz, Pik, Kreuz Geschirr ist. Als ich es aus der Nähe betrachtete, war ich sofort überzeugt davon, dass ich dieses Geschirr brauchen könnte."

Es gibt vermutlich kaum einen Gegenstand in Ai Zhuoyings Haus, der nicht mit Spielkarten zu tun hat. Es gibt bei ihm Spielkarten in verschiedenen Formen, die normale rechteckige, viereckige, runde, ovale, wellenförmige, karoförmige und sechseckige. Seine Spielkarten sind aus Gold, Silber, Bronze, Holz, Porzellan, Papier und Plastik. Und dann gibt es noch all die anderen Produkte im Spielkarten-Design wie Schüssel, Teetassen, Feuerzeuge, Aschenbecher, Uhren und sogar eine Jacke. Ai Zhuoying zeigt uns einige Sätze seiner Spielkarten und erklärt:

"Kartenspielen ist eine Form der Unterhaltung. Nehmen wir zum Beispiel diesen Satz Spielkarten. Auf der Rückseite haben diese Spielkarten einen Drachen, vorne sind es normale Spielkarten. Dieser Satz hier stammt aus Belgien. Es sind meine kleinsten Spielkarten, sie sind sehr fein gedruckt worden. Sehen Sie diese Teekanne, Karo, Kreuz, Herz und Pik werden sehr genau dargestellt. Der Deckel ist Pik, die Öffnung der Kanne ist Herz, die Kanne selbst ist Karo und der Griff der Kanne ist Kreuz. Sehr raffiniert, nicht?"

Ai Zhuoyings sagt, seine Spielkarten böten nicht nur einen Überblick über die weltweite Spielkarten-Kultur, sie seien auch historische Zeugnisse und vermittelten Geographiekenntnisse. Und auch als Sammelobjekt hätten Spielkarten einen entscheidenden Vorteil. Eintrittskarten seien beispielsweise meist nur ein Papier, das beispielsweise wenig über eine Landschaft aussagen würde. Ein Satz Spielkarten bestehe aus 54 Karten, und diese könnten viele Zusatzinformationen liefern.

Ai Zhuoying selbst ist kein Kartenspieler. Als Spielkarten-Sammler weiß er aber, dass das Hobby Kartenspielen weltweit verbreitet und beliebt ist. Spielkarten sind international populär. Und beim Spielen sprechen die Menschen weltweit eine Sprache. Ai Zhuoying ist daher davon überzeugt, dass man durch die Spielkarten-Sammlung das Blickfeld erweitern kann.

In den vergangenen mehr als 20 Jahren hat ihm seine Sammlung viel Freude gebracht. Sein Leben ist dadurch schöner und reicher geworden. Durch seine Sammelleidenschaft hat Ai Zhuoying auch viele Freunde kennen gelernt:

"Meine Sammlung hat mich auf eine Idee gebracht. Andere Menschen gestalten einen Satz Spielkarten nach ihren Vorstellungen. Das könnte ich doch auch mal machen, denn schließlich kann ich all meine Erfahrungen aus 20 Jahren Spielkarten-Sammelleidenschaft einbringen."

Ai Zhuoyings eigene Kreation hängt in den künstlerisch gestalteten Bilderrahmen an der Wand. Als Figuren für die Karten hat Ai die Protagonisten der vier berühmtesten chinesischen klassischen Romane ausgewählt. Auf jeder Spielkarte ist zudem eine Figur oder ein Gesicht der Peking-Oper dargestellt. Dieser Satz Spielkarten zeigt eindrucksvoll traditionelle chinesische Kultur.

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