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Ausstellung der Grottenkunst von Dunhuang in Beijing
   2008-03-06 16:41:05    Seite Drucken    cri

Seit Ende vergangenen Jahres zieht die Chinesische Nationalgalerie für Bildende Kunst durch ihre aufwendigen Kulissen viel Aufmerksamkeit auf sich. Die Galerie wurde in eine Kulisse der Felsenhöhlen verwandelt, die die Grotten in Dunhuang in Nordwestchina nachempfinden.

Schon am Eröffnungstag zog die Ausstellung 7.000 Besucher an. Fan Di'an, Direktor der Chinesischen Nationalgalerie für Bildende Kunst sagte zu der Ausstellung:

"Die Kunst von Dunhuang steht in enger Beziehung zur Bildenden Kunst in China und zur Arbeit der Nationalgalerie für Bildende Kunst. Diese großangelegte Ausstellung der Kunst von Dunhuang soll dem Publikum aus Beijing und aus dem Ausland die Schönheit der Grottenkunst von Dunhuang vermitteln."

Dunhuang war einst eine wichtige Station an der Seidenstraße, einer wichtigen Handelstraße, die über Jahrhunderte hinweg China mit Zentral-und Westasien und Europa verband. Infolge des zunehmenden Einflusses des Buddhismus in China wurden in Dunhuang ab dem 4. Jahrhundert Höhlen in Felsen gehauen und Buddha-Statuen angefertigt. Über ein Jahrtausend lang wurde an den Grotten gearbeitet. Heute sind in Dunhuang mehr als 800 Felsenhöhlen mit insgesamt über 50.000 Quadratmeter Wandmalereien zu bewundern. Am bekanntesten ist die Mogao-Grotte, auch "Tausend Buddha-Höhle" genannt. Darin befinden sich Skulpturen und Wandmalereien, die über ein Jahrtausend hinweg entstanden. Sie sind Zeugen der Begegnung und Verschmelzung der chinesischen Kultur mit fremden Kulturen. Die Mogao-Grotte von Dunhuang wurde 1987 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Zu sehen sind in der Nationalgalerie für Bildende Kunst in Beijing zehn Höhlenkulissen, mehr als 20 Originale und Kopien bemalter Skulpturen, über 120 Kopien von Wandmalereien sowie Ausgrabungsgegenstände. Bei den Exponaten handelt es sich um repräsentative Werke aus den tausend Jahren zwischen dem 4. und dem 14. Jahrhundert. Dazu Fan Jinshi, Leiterin des Forschungsinstituts Dunhuang:

"Zuvor haben wir noch nie Exponate aus zehn Höhlen auf einmal gezeigt. Es ist auch das erste Mal, daß über 100 Wandmalereien gezeigt werden. Die Exponate repräsentieren die Kunststile verschiedener Epochen. Da die Grotten von Dunhuang nicht komplett versetzt werden können, stellen die originalgetreuen Nachbildungen für Besucher, die Dunhuang nicht persönlich besuchen können, ein ideale Gelegenheit dar."

Die 4.000 Quadratmeter große Ausstellungsfläche der Nationalgalerie wurde mit enormem Aufwand in eine Höhlenkulisse verwandelt. Der Besucher hat das Gefühl, sich tatsächlich in der Mogao-Grotte zu befinden. Ma Yewei sagte, die Ausstellung habe sein Interesse an Dunhuang gesteigert. Er fuhr fort:

"Ich bin schon seit dem Vormittag hier und möchte einen ganzen Tag bleiben. Das ist die größte Ausstellung dieser Art. Die Exponate erstaunen mich sehr. Eine Reise nach Dunhuang wäre sicherlich noch eindrucksvoller, denke ich."

Mario Bitter aus Deutschland sagte, die Ausstellung mache den Einfluss des Buddhismus auf China spürbar:

"Der Buddhismus hat historisch einen großen Einfluss auf China ausgeübt. Dies macht die Ausstellung spürbar. Dunhuang ist ein Kennzeichen für diesen Einfluss."

Fan Jinshi zufolge seien die Höhlenmalereien in Dunhuang von Erosion durch Zeit, Wind, Regen und Sandstürme gefährdet. Seit 1943 haben viele chinesische Künstler auf ihr Leben in der Stadt verzichtet und sich am Schutz der Grotten in Dunhuang beteiligt. Ein Teil der Arbeiten zum Schutz der Grotten sei deren originalgetreue Restauration. Die restaurierten Grotten sollen dann der Forschung und Besuchern zugänglich gemacht werden. Die Restaurationsarbeiten an einer Höhle dauern ungefähr vier Jahre. Die Mitarbeiter des Forschungsinstituts von Dunhuang brauchten 65 Jahre, um die zwölf Höhlen in Dunhuang wiederherzurichten.

Die chinesische Regierung hat nun erklärt, ein an der Größe gemessen historisches Schutzprojekt zu starten. Im Rahmen des Projekts sollen 260 Millionen Yuan RMB zur Verfügung gestellt werden.

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