Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Haier entwickelt sich zu einem erfolgreichen Global Player
   2008-03-05 16:49:25    Seite Drucken    cri

2008 ist das 30. Jubiläum der chinesischen Reform und Öffnung. Das damit einhergehende wirtschaftliche Wachstum Chinas in den letzten drei Jahrzehnten hat zu einer steigenden Zahl an chinesischen Unternehmen geführt, die über ausreichend Motivation, Wille und Potenzial verfügen, um auf den globalen Märkten Fuß zu fassen. Ein hervorstechendes Bespiel dafür ist Chinas größter Haushaltsgeräte-Hersteller Haier.

Seit 23 Jahren fragen sich viele, wie Haier in dieser Zeit der Sprung von einem kleinen, kurz vor dem Konkurs stehenden Betrieb zu einem global Player, der im In- und Ausland hohes Ansehen genießt, gelang. Darauf antwortet Yang Mianmian, Vorstandsvorsitzender des Konzerns mit der Bemerkung, dass sich die Haier-Gruppe den Sprung auf das internationale Parkett erhofft. Deren Marken sollen dann in einer Liga mit Coca-Cola und Samsung spielen. Außerdem verfüge Chinas größter Haushaltsgeräte-Hersteller über eine Vielzahl von Mitarbeitern, die Motivation und Wille zeigen.

Auf dem Flur eines Produktionswerks des Haier-Standortes im ostchinesischen Qingdao hängt eine Karikatur. Darauf sind unzählige Stufen, die zum Gipfel eines Bergs führen. Auf den Stufen stehen die chinesischen Schriftzeichen für "Innovation, Anstrengung, Kampf...." Die Karikaturistin ist Liu Yan, die Produktionsleiterin der Haier-Gruppe. Sie arbeitet bereits seit 20 Jahren beim chinesischen Haushaltsgerätehersteller:

"Wir streben ständig danach, die Produktionskosten zu verringern. Auch wenn es darum geht, einen einzigen Yuan zu sparen, müssen wir uns darum bemühen, indem wir innovativ arbeiten. Wenn sich daraus erhöhte Effizienz und Qualität ergeben, dann sind wir erfolgreich."

So sehen die Mitarbeiter der Haier-Gruppe die Innovation, aus den vorhandenen Ressourcen möglichst große Effizienz zu schaffen. Der 22-jährige Arbeiter Li Ziquan ist dafür zuständig, auf einem Fließband die Schrauben der Waschmaschinen anzuziehen. Um seine Arbeit in möglichst kurzer Zeit einwandfrei zu bewerkstelligen, hat er monatelang geübt. Dadurch konnte er den Zeitaufwand für das Hineindrehen einer Schraube von fünf Sekunden auf eine verkürzen. Inzwischen hat er bereits Bauteile an sieben Millionen Waschmaschinen fehlerfrei befestigt. Dafür wurde er bei einem nationalen Facharbeiter-Wettbewerb mit dem ersten Preis ausgezeichnet:

"Bei der Arbeit bin ich ganz bei der Sache. Es geht nur darum, die Bauteile optimal zu befestigen, damit die Kunden unbesorgt ihre Maschinen benutzen können."

In allen Produktionsstandorten wird den Mitarbeitern eine Plattform eingeräumt, um ihre Innovations- und Lösungsvorschläge möglichst breit zugänglich zu machen. So gibt die Geschäftsführung der Klimaanlagenabteilung des Konzerns monatlich jüngste technische Erneuerungen aus der Produktionspraxis bekannt. Gezeigt und ausgezeichnet werden alle möglichen neuen Ideen und Verbesserungsvorschläge, die zur Erhöhung der Effizienz und zur Verringerung der Produktionskosten führen. Für Mitarbeiter, die sich unablässig für die Innovationen einsetzen, gibt es bei der Haier-Gruppe viele Aufstiegsmöglichkeiten. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist Zhang Chenglin. Da er pro Jahr mehr als 30 technische Verbesserungsvorschläge einbrachte, ist er von einem normalen Facharbeiter zum Direktor für eine Produktionslinie befördert worden:

"Wenn man sich nicht mit anderen vergleicht, wird man niemals den Abstand ausloten. Man muss sich an Änderungen gewöhnen. Stillstand führt nicht zum Erfolg. Eine kleine technische Erneuerung an einer Fertigungsstelle bedeutet einen Riesensprung für das ganze Unternehmen."

Diese Philosophie spricht auch für die bisherige Entwicklung des chinesischen Haushaltsgeräte-Herstellers. Von klein zu groß, von schwach zu stark und vom Binnenmarkt auf den Weltmarkt - die Haier-Gruppe hat eine lange und nicht immer einfache Entwicklung durchgemacht. Haier ist ein großer staatseigener Betrieb, der 1984 im Zuge der Reform und Öffnung gegründet wurde. Vorgänger war eine Kühlschrankfabrik in der ostchinesischen Küstenstadt Qingdao, die das Know-how der deutschen Firma Liebherr übernommen hatte.

Im Jahr 1984 wurde bei Haier nur ein einziger Kühlschranktyp hergestellt. Heute sind es 96 Produktionsserien mit mehr als 15.100 unterschiedlichen Produkttypen. Die meisten Haushalte in den großen und mittelgroßen chinesischen Städten zählen zu Haiers Kunden. Ihr Vertrauen hängt eng mit dem guten Ruf der Haier-Produkte zusammen. In den vergangenen 24 Jahren hat sich Haier zum führenden Haushaltsgeräte-Hersteller in China entwickelt. Inzwischen hat Haier ein internationales konkurrenzfähiges Netz für Design, Produktion, Vertrieb und Dienstleistung aufgebaut. Dem Unternehmen unterstehen derzeit 18 Entwicklungszentren und neun Industrieparks, zwei davon im Ausland, und zwar in den USA und in Pakistan. Außerdem verfügt Haier über 58.800 Vertrieb- und 11.976 Dienstleistungsstellen. Dem amerikanischen Wirtschaftsmagazin Forbes zufolge lag Haier bereits im Jahr 2005 auf Platz sechs der weltweit innovativsten Hersteller von elektrischen Haushaltsgeräten.

Neben Produktion und Vertrieb wird bei der Geschäftsentwicklung der Haier-Gruppe auch dem Kundendienst große Priorität eingeräumt. Laut der Führung des Konzerns sei ein gut geschulter Wartungsdienst von grundlegender Bedeutung und solle in erster Linie auf Aufrichtigkeit, Zuverlässigkeit und Schnelligkeit beruhen. Mit einem PDA-Handy ausgerüstet arbeiten allein in der Stadt Qingdao mehr als 1.000 Haier Techniker, die sachkundig über die Produkte informiert sind und unter direkter Koordination des Kundendienst-Zentrums stehen, um schnell und effektiv auf Kundenanfragen reagieren können. Dazu sagt Ren Xianquan, Leiter des Kundendienstes der Haier-Gruppe:

"Wir verbessern unsere Dienstleistungen nicht aufgrund unserer eigenen Vorstellung, sondern passen uns an die Wünsche der Kunden an. Früher stellten die Kunden keine allzu hohen Anforderungen. Sie waren zufrieden, wenn der Techniker zu ihnen nach Hause geschickt wurde. Vom jetzigen Kundendienst verlangt man beträchtlich mehr. Der Techniker soll zur passenden Zeit kommen und die technischen Probleme müssen so schnell wie möglich gelöst werden."

Bereits in der Anfangsperiode hielt das Unternehmen an der Strategie fest, sich am internationalen Markt zu orientieren und eine Weltmarke zu werden. Der Schritt auf den Markt außerhalb Chinas erfolgte Anfang der 1990er Jahre, und zwar in Deutschland. Zunächst ging es dem chinesischen Unternehmen darum, die Marke zu etablieren.

Den jüngsten Erfolg bei seinen Auslandsoperationen erzielte Haier in Mazedonien. Dort gewann der chinesische Konzern in Konkurrenz zu mehr als 20 ausländischen Firmen die Ausschreibung über den Einkauf von 100.000 PCs der mazedonischen Regierung. Eine Woche vor der offiziellen Ausschreibung hat Mazedonien unerwartet die technischen Ansprüche für die Produkte erhöht. Zur Begegnung dieser Herausforderung sagt Gao Yicheng, Generaldirektor der PC-Abteilung des Konzerns:

"Selbst für namhafte internationale Konzerne erfordert ein Umbau des Prototyps bis zu zwei Monate. Dennoch haben wir unseren Teamgeist und unser Innovationsvermögen voll zur Entfaltung gebracht. Wir haben ein Ziel festgelegt, das Sieg lautet."

     mehr zum Thema
     Ihr Kommentar

Not Found!(404)

Not Found!(404)