Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Das chinesische Zupfinstrument Pipa
   2008-02-28 13:59:11    Seite Drucken    cri

Die Pipa hat in China eine lange Tradition. Schon vor mehr als 1.000 Jahren war die Pipa in China ziemlich populär. Der bekannte Dichter Bai Juyi, der während der Tang-Dynastie im 7. Jahrhundert lebte, lernte eines Tages beim Abschied von einem Gast an einem Fluß eine Pipa-Spielerin kennen. Die hervorragende Spieltechnik und die Melodie rührten den Dichter zu Tränen. Aufgrund dieses Erlebnisses schrieb Bai Juyi das Gedicht Pipaxing ("Das Lied der Pipa-Laute"). Das Gedicht wurde in die chinesischen Schulbücher aufgenommen. Seine Zeilen über die Pipa sind vielen Chinesen daher höchst vertraut.

Die Pipa ist ursprünglich kein chinesisches Instrument. Es hat seine Wurzel im antiken Persien. Im zweiten bis dritten Jahrhundert war es in Westchina, dem heutigen Xinjiang, populär. Später fand es auch in Zentralchina Verbreitung. In der Tang-Dynastie erreichte die Pipa den Höhepunkt ihrer Entwicklung. Damals waren sowohl im Kaiserhof als auch in Weinlokalen Pipa-Klänge zu hören.

Die Pipa hat einen komplizierten Aufbau. Sie ähnelt einem großen halbierten Kürbis. Der Kürbisbauch bildet den Resonanzkörper der Pipa. Auf dem Deckbrett des Instruments sind vier Saiten gespannt und Bünde angebracht, die die verschiedenen Töne markieren. Eine Pipa hat am oberen Ende einen dünnen Hals und einen fein geschnitzten Kopf in Form eines Drachenkopfes oder Phönixschwanzes. Drache und Phönix sind glückbringende Fabeltiere der chinesischen Kultur und deshalb bei den Chinesen sehr beliebt. Die Pipa wird im Sitzen gespielt. Der Spieler hält sie senkrecht im Schoß, beim Musizieren zupft man die Saiten mit der rechten Hand und drückt mit der linken die Saiten gegen die Bünde.

Die Pipa hat ein breites Tonspektrum und eine klare und wohlklingende Klangfarbe. Die Spieltechnik der Pipa ist abwechslungsreich. Schätzungen zufolge gibt es für die linke und rechte Hand insgesamt 40 bis 50 Spieltechniken. Durch die Anwendung der verschiedenen Spieltechniken können sowohl schöne Naturlandschaften, als auch heftige Kampfszenen beziehungsweise die Gefühle der Menschen zum Ausdruck gebracht werden. Hören Sie nun einen Ausschnitt des Pipa-Stücks "Shi Mian Mai Fu" (Hinterhalt). Die Melodie beschreibt einen bekannten Kampf, der sich im Jahr 202 vor unserer Zeitrechnung ereignete.

Dank der besonderen Spieltechnik und dem abwechslungsvollen Rythmus kommt die eindruckvolle Kriegsszene musikalisch zum Ausdruck.

Die Pipa hat sich im Laufe der Zeit ständig weiter entwickelt. Liu Tianhua, ein nahmhafter Musiker, unternahm bereits in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine kühne Reform der Pipa. Mit dem von ihm entworfenen Instrument kann sowohl chinesische, als auch westliche Musik gespielt werden. Ein weiterer Verdienst von Liu Tianhua war es, dass er einige neue Pipa-Melodien komponierte.

Die Pipa kann sowohl solo als auch im Orchester gespielt werden. Sie spielt im traditionellen chinesischen Konzert eine wichtige Rolle. Sehr erfolgreich war in den vergangenen Jahren auch der Versuch, die Pipa in das westliche Orchester zu intergrieren. Dadurch hat die Pipa an Ausdruckskraft gewonnen.

     mehr zum Thema
     Ihr Kommentar

Not Found!(404)

Not Found!(404)