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Das chinesische Zupfinstrument Guqin
   2008-02-21 17:43:51    Seite Drucken    cri

Das Zupfinstrument Guqin kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Es wurde vor mehr als drei Jahrtausenden von Chinesen erfunden. Die Guqin hat einen flachen, länglichen Resonanzkörper, auf den sieben Saiten gespannt sind. An der Oberfläche sind 13 Plaketten aus Muscheln oder Edelsteinen angebracht, die die verschiedenen Töne markieren. Das Instrument hat eine tiefe, liebliche Klangfarbe und ist sehr ausdrucksstark.

In alten Zeiten legte man großen Wert auf das Guqin-Spielen. Vor dem Spiel mußte man sich baden und umziehen. Dann spielte man im Schneidersitz, wobei die Guqin auf einen Tisch oder auf die Beine gelegt wurde. Beim Musizieren zupft man die Saiten mit der rechten Hand und drückt mit der linken die Saiten gegen die Plaketten. Das Spiel erfordert eine hohe Genauigkeit.

Das Stück "Hohe Berge und fließendes Wasser" ist eine sehr bekannte Guqin-Melodie. Um diese Melodie rankt sich folgende Legende:

Während der Zeit der Frühlings- und Herbstperiode vor mehr als 2.000 Jahren lebte ein Literat namens Boya im Fürstentum Jin, der sehr gut Guqin spielen konnte. Eines Tages machte er eine Bootsfahrt und bewunderte dabei die schöne Landschaft. Er blieb an einem Felsen stehen und spielte die Guqin, um seine Gefühle auszudrücken. Gerade am Höhepunkt seines Spiels riss plötzlich eine Saite. Er dachte an Erzählungen, in denen in solchen Situationen immer heimlich ein inniger Freund zuhört. Boya bezweifelte, ob es in einer so einsamen Gegend jemanden gebe, der seinem Spiel zuhörte. Noch während er darüber nachdachte, kam ein Holzfäller vorbei und begrüßte ihn mit einer Ehrenbezeigung. Dabei dachte Boya sich: "Könnte ein Holzfäller aus einem entlegenen Dorf meine Musik verstehen?" Trotzdem spielte er seine Melodie noch einmal.

Zu seiner Überraschung konnte der Holzfäller seine Musik so korrekt und tiefgründig verstehen und wußte genau, was Boya damit ausdrücken wollte. In dem Stück ging es um die hohen Berge und das fließende Wasser. Boya bewunderte den Kennerblick des Holzfällers außerordentlich. Daraufhin wurden die beiden enge Freunde. Als der Holzfäller starb, verspürte Boya so tiefe Trauer, dass er seine Guqin nie wieder spielte. Seitdem bezeichnete man eine tiefe Freundschaft als "hohe Berge und fließendes Wasser".

Durch diese Geschichte kennt man die enge Verbundenheit zwischen den Literaten und der Guqin-Musik in den alten Zeiten in China. Aufzeichnungen zufolge waren es hauptsächlich Intellektuelle, die Guqin spielten. Sie haben auch bei der Komposition und Verbreitung der Guqin-Musik eine wichtige Rolle gespielt. Die Intelektuellen der alten Zeiten betrachteten die Guqin als ein sehr vornehmes Instrument. Sowohl arme Intelektuelle als auch Kaiser, Beamte und Generäle lernten eifrig das Guqin-Spielen. In der Geschichte gab es viele bekannte Literaten, die Meister im Guqin-Spielen waren. Überlieferungen zufolge konnte der bekannte chinesische Denker und Pädagoge Konfuzius nicht nur Guqin-Melodien komponieren, sondern das Instrument auch außerordentlich gut spielen. Er hat zahlreiche klassische Werke für die Guqin geschrieben. Leider sind diese alle verlorengegangen.

Die Herstellung einer Guqin ist technisch sehr anspruchsvoll. Die Tang- Dynastie (618-907) und die Song-Dynastie (960-1279) waren die goldene Zeit der Guqin-Herstellung. Viele Guqins von höchster Qualität stammten aus dieser Zeit. Die Technik ist leider Jahrhunderte lang in Vergessenheit geraten. Jahrzehnte lang hat man sich nun darum bemüht, die Herstellungstechnologie wieder zu entdecken und zu verbessern.

Die Guqin hat eine starke Ausdruckskraft. Mit ihr lassen sich sämtliche Gefühle und die musikalische Darstellung der Natur ausdrücken. Die Guqin kann sowohl solo gespielt werden als auch zusammen mit dem Xiao oder als Begleitinstrument für den Gedichtgesang benutzt werden. Die Hälfte der vorhandenen Guqin-Melodien ist als Begleitmusik für Gedichtgesang geschrieben.

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