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Gemeindekliniken in Henan bieten besseren Medizinservice an
   2008-02-20 14:40:12    Seite Drucken    cri

Die zentralchinesische Provinz Henan führt jetzt eine Reform durch, wonach größere Krankenhäuser in Städten und kleine Kliniken in Gemeinden einheitlich verwaltet werden. So bieten zahlreiche Gemeindekliniken heute besseren Medizinservice an. Die lokalen Bauern können sich nun ruhig vor ihrer Haustür behandeln lassen.

Zhai Tianyou ist Bauer in der Gemeinde Liulinzhen im Bezirk Jinshui der Stadt Zhengzhou. Sein 91-jähriger Vater wurde kürzlich aus der Gemeindeklinik entlassen, die sich gegenüber von ihrem Haus befindet.

Der Vater leidet schon lange an einem Lungenödem und ließ sich diesmal aber zum ersten Mal in der Gemeindeklinik stationär behandeln. Früher ging er immer zu den großen Krankenhäusern, die einige Dutzend Kilometer weit entfernt sind. Zhai Tianyou sagt uns:

"Es war bisher wirklich ein großer Aufwand. Einmal kostete es uns am meisten etwa 14.000 Yuan."

Journalist: "Warum gingen Sie nicht in die Gemeindeklinik?"

Zhai: "Von unserem Haus aus kann man das Kliniktor gegenüber sehen, da gab es damals den ganzen Tag nur wenige Patienten."

Der Leiter des lokalen Gesundheitsamts im Bezirk Jinshui, Yuan Xueling, sagt:

"Unter den Medizineinrichtungen in den Bezirken, Gemeinden und Dörfern sollten Gemeindekliniken doch eine Hauptrolle spielen. Zumindest sollten sie in der Lage sein, 50 Prozent der Patienten in der Region zu behandeln. Aber die Behandlungsrate in den Gemeindekliniken liegt bei nur fünf Prozent. Warum? Das Problem liegt darin, dass es an guten Ärzten mangelt."

In der Gemeinde Liulinzhen leben über 30.000 Bauern. Das alte Medizinsystem kann aber kaum gute Ärzte in eine Gemeindeklinik wie diese anziehen. In den Augen der lokalen Bauern sind Arztbesuche in der Gemeindeklinik gar nicht so günstig wie bei Dorfkliniken. Das Behandlungsniveau der Gemeindeklinik bleibt im Vergleich zu den größeren Krankenhäusern in der Stadt auch viel zu wünschen übrig. Aufgrund dessen kann die Gemeindeklinik in Liulinzhen auch keine Stammpatienten für sich gewinnen. Sie musste bereits einen Wirtschaftsverlust von über zwei Millionen Yuan RMB hinnehmen, und das Medizinpersonal konnte seinen Monatslohn nicht rechtzeitig bekommen.

Seit Oktober 2007 praktiziert der Bezirk Jinshui die Reform, wonach Krankenhäuser und Kliniken auf Stadt-, Gemeinde- und Dorfebene sowie das medizinische Personal einheitlich verwaltet werden. Alle medizinischen Einrichtungen tragen jetzt einen gemeinsamen Titel „Generalhospital Jinshui". Noch von Bedeutung ist, dass Mitarbeiter der Gemeindekliniken mittlerweile zur Belegschaft des Generalhospitals Jinshui gehören.

Der Leiter des Generalhospitals Jinshui in der Stadt Zhengzhou, Zhou Guoping, erklärt:

"Alle Mitarbeiter einschließlich der neu hinzukommenden Hochschulabsolventen sind nun bereit zum Einsatz in die ländlichen Regionen. Denn ihre Personalausweise und Personalakte werden weiter in unserem Bezirk aufbewahrt. Die Löhne erhalten sie von dem für sie zuständigen Bezirk. Eine Rückkehr in den Stadtbezirk bedeutet nur einen Wechsel zwischen den Abteilungen."

Die einheitliche Verwaltung hat die Gemeindeklinik Liulin wieder belebt. Medikamente werden einheitlich geliefert, damit deren Qualität gesichert wird. Die medizinischen Dienstleistungen halten auch mit denen im Generalhospital schritt. Der Oberarzt und die Chefkrankenschwester sind vom Generalhospital hierher geschickt worden. So beschloss der Bauer Zhai Tianyou schließlich, mit seinem Vater zur Gemeindeklinik zu gehen. Zhai Tianyou sagt dazu:

"Die Dienstleistungen hier sind gar nicht schlechter als in großen Krankenhäusern. Das spart uns den Weg und das Geld."

Wang Lina ist Leiterin der Gemeindeklinik Liulin im Bezirk Jinshui der Stadt Zhengzhou. Sie sagt:

"Unsere Ambulanztermine an einem Tag entsprechen denen von früher mehr als zehn Tagen. Vor allem kommt es darauf an, dass die Bedingungen bei uns besser und das Behandlungsniveau auch höher geworden sind. Mit wenig Geld kann man sich bei größeren Beschwerden auch hier behandeln lassen. Warum kommen die lokalen Bauern nicht zu uns?"

Anfang Dezember 2007 erließ die Provinzverwaltung ein Rundschreiben, wonach alle Medizineinrichtungen in Städten und auf dem Lande provinzweit einheitlich verwaltet werden sollen. Gleichzeitig sollen effektive Maßnahmen eingeleitet werden, die akademischen Bildungsgänge des Personals in den Gemeindekliniken zu erhöhen und mehr technische Fachkräfte auszubilden. Ziel ist es, die Qualität der medizinischen Dienstleistungen in den ländlichen Regionen der Provinz zu erhöhen. Außerdem will man mehr als zwei Milliarden Yuan RMB investieren, um die medizinische Bedingungen in den über 2.000 Gemeindekliniken in der Provinz zu verbessern.

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