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Zweigstellen Taiwaner Krankhäuser auf dem chinesischen Festland
   2008-02-15 16:33:30    Seite Drucken    cri

Nach einer über zwei Jahre langen, sorgfältigen Vorbereitungszeit wird demnächst das erste medizinische Zentrum des berühmten Taiwaner Krankenhauses Chang Gung in der südöstlichen chinesischen Stadt Xiamen, in der Provinz Fujian eröffnet. Seitdem die chinesische Regierung erlaubt hat, daß Einwohner der Taiwan-Inselprovinz auch auf dem chinesischen Festland Krankenhäuser im Rahmen eines Joint-Ventures eröffnen dürfen, haben sich viele Unternehmen und Medizininstitutionen aus Taiwan entschlossen, in den Medizin-Markt des Festlandes zu investieren.

Das Krankenhaus Chang Gung befindet sich in der Haicang-Investitionszone der Taiwaner Geschäftsleute in der Stadt Xiamen. Es wird vom großen Taiwaner Petrochemie-Unternehmen Formosa-Plastics gebaut und finanziert. Die Gesamtfläche des Krankenhauses beträgt 70 Hektar und die Investitionen belaufen sich auf 1,2 Milliarden Yuan RMB. Nach der Fertigstellung wird das Krankenhaus über 4.500 Betten verfügen. Der exekutive Vorstandsvorsitzende des Krankenhauses Chang Gung Zheng Minghui sagte, die Insel Taiwan und die Stadt Xiamen befänden sich an den beiden Seiten der Taiwan-Straße. In Xiamen gebe es viele Investoren aus Taiwan. Das Krankenhaus könne Dienstleistungen für Taiwaner Händler in den Nachbarzonen anbieten. Dies sei auch ein wichtiger Grund für die Wahl des Standortes Xiamen.

"Die Taiwaner Geschäftsleute können sich hier sehr vertraut fühlen, da das Krankenhaus Chang Gung in Xiamen den Filialen unserer Firma in Kaohsiung und anderen Städten Taiwans ähnlich ist. Das Dienstleistungssystem und auch die Qualifikation des medizinischen Personals sind gleich. Eine weitere Besonderheit ist, dass man hierzulande auch über das elektronische interne Archivsystem die persönlichen Krankenakte in Taiwan abrufen kann."

Das Krankenhaus Wantwant in der südchinesischen Stadt Changsha, Hunan-Provinz, ist das erste auf dem chinesischen Festland eröffnete Krankenhaus mit Taiwaner Investitionen. Es wurde von der Taiwaner Wantwant-Gruppe finanziert und gebaut, und ist schon seit zwei Jahren in Betrieb. Seit der Eröffnung im Jahr 2005 konnte sich Geschäftssystem des Krankenhauses bereits weiter entwickeln. Der Direktor des Krankenhauses Li Yongguo teilte mit, nach einer Marketing-Analyse hätten sie sich dazu entschieden, das Krankenhaus in der Provinz Hunan zu errichten.

"Die Provinz Hunan hat über 67 Millionen Einwohner, das ist dreimal soviel wie die Bevölkerung der ganzen Insel Taiwan. In Hunan gibt es nur wenige große Krankenhäuser und das Medizinwesen in den Nachbarzonen wie dem Autonomen Gebiet der Zhuang-Nationalität Guangxi und Provinzen Jiangxi und Guizhou ist nicht gut entwickelt. Da die Leute normalerweise in ein Krankenhaus in der Nähe ihres Wohnortes gehen wollen, haben wir uns entschieden, ein Krankenhaus in der Provinz Hunan zu bauen."

Doktor Huang Dehai, Experte im Forschungsinstitut für die Taiwan-Frage an der Tsinghua-Universität, ist der Meinung, dass der positive Eintritt der Taiwaner Krankenhäuser auf dem Festland auf folgende zwei Gründe zurückgeführt werden könne. Einerseits hätten immer mehr Taiwaner Geschäftsleute auf dem chinesischen Festland investiert. Zudem besuchten viele Touristen aus Taiwan das Festland. Dies seien die unmittelbaren Gründe für die Niederlassung der Taiwaner Krankenhäuser auf dem Festland. Andererseits gebe es noch einen weiteren Grund, nämlich dass der Markt für die medizinische Versorgung auf der Insel Taiwan schon gesättigt sei. Im Gegensatz dazu gebe es auf dem Festland noch großes Potenzial in diesem Bereich.

"Taiwan hat eine Bevölkerung von nur 23 Millionen Menschen. Aber das Medizinwesen ist sehr gut entwickelt. In den letzten zwei bis drei Jahren hat sich das gesamte Medizinwesen auf Taiwan stabil weiterentwickelt. Auf Taiwan gibt es derzeit ungefähr 20.000 medizinische Institutionen. Das heißt, auf tausend Personen kommt eine. Die gesamte Bettenzahl beträgt 150.000. Damit kommen auf tausend Personen über 6,5 Krankenbetten. Außerdem ist durchschnittlich Einer unter Neuntausend im Medizinwesen beschäftigt."

Der geschäftsführende Vorstandsvorsitzende des Krankenhauses Chang Gung in Xiamen, Zheng Minghui, sagte, dieses Krankenhaus habe von den vielen Erfahrungen und Betriebsmodellen des Krankenhauses Chang Gung auf Taiwan in den Bereichen der Verwaltung und des Managements profitiert. Gleichzeitig entsprächen die medizinischen Geräte des Krankenhauses in Xiamen dem internationalen Standard. Als erstes werden jene Abteilungen auch in Xiammens Filiale eröffnet, in denen die ausgereiften technischen Erfahrungen des Krankenhauses Chang Gung auf Taiwan genutzt werden können. Dies betreffe vor allem die Bereiche Transplantation, Plastische Chirurgie und Herz-Operationen. Darüber hinaus werde das Chang Gung-Krankenhaus noch mit anderen medizinischen Institutionen auf dem Festland kooperieren und den akademischen Austausch fördern. Dazu noch einmal Zheng Minghui:

"Wir hoffen, dass wir mit den medizinischen Kollegen auf dem Festland kooperieren können. Unter unseren 1.700 Ärzten sind viele Experten und Professoren. Wir möchten Kollegen zu uns einladen, damit sie unsere Arbeit hier unterstützen können. Außerdem veranstalten wir viele Symposien und Tagungen."

Neben den Krankenhäusern Chang Gung und Want-Want werden in naher Zukunft noch zwei weitere Krankenhäuser mit Taiwaner Kapitalbeteiligung in den südöstlichen chinesischen Städten Nanjing und Suzhou in Betrieb genommen. Zahlreiche medizinische Institutionen aus Taiwan bereiten sich darauf vor, auf dem chinesischen Festland Krankenhäuser zu betreiben. Dies zeige ein ständig intensivierter Austausch der medizinischen Kreise zwischen dem Festland Chinas und der Inselprovinz Taiwan, sagte Doktor Huang Dehai vom Forschungsinstitut für die Taiwan-Frage der Tsinghua-Universität.

"Im Vergleich zur Herstellungsbranche ist der Markt für medizinische Dienstleistungen auf dem Festland erst relativ spät geöffnet worden. Aber es ist nicht zu verhindern, dass die Branche der medizinischen Dienstleistungen weiterhin geöffnet wird. Ich bin überzeugt, dass sich die Investition in den Medizinmarkt auf dem Festland durch die Taiwaner Unternehmen lohnen wird."

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