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Wu Zhengyi, Träger des höchsten staatlichen Wissenschaftspreises 2007
   2008-02-15 16:24:30    Seite Drucken    cri

Der höchste chinesische Staatspreis für Wissenschaft und Technik für das Jahr 2007 ging kürzlich an den Botaniker Wu Zhengyi und den Petrochemiker Min Enze. Beide Wissenschaftler haben Sitze in der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) inne. Bislang haben zwölf Mitglieder der Chinesischen Akademie der Wissenschaften den höchsten Staatspreis erhalten. Seit der Einführung des mit fünf Millionen Yuan RMB dotierten Preises im Jahre 2000 hat dieser großes öffentliches Interesse erregen können. Heute werden wir Ihnen Wu Zhengyi, einen der beiden Träger des höchsten Wissenschaftspreises aus dem Jahr 2007, vorstellen.

"Ich beschäftige mich schon mein ganzes Leben lang mit Pflanzen. In diesem Jahr werde ich 92 Jahre alt, und ich bin doch immer der Meinung, dass es in der wissenschaftlichen Forschung kein Ende gibt", sagt Wu Zhengyi wörtlich.

Geboren wurde Wu Zhengyi in Jiujiang in Zentralchina, aufgewachsen ist er in der ostchinesischen Stadt Yangzhou und später lebte er in Beijing. Seine Karriere begann in der südwestchinesischen Stadt Kunming. Trotz Änderungen von Zeit und Ort ist seine große Zuneigung zu Pflanzen immer gleich geblieben.

In der Kindheit saß Wu Zhengyi am liebsten den ganzen Tag lang im Hinterhofgarten der Familie und bestimmte die dort wachsenden Blumen und Gräser. Dabei schlug er immer in einem Pflanzenbestimmungsbuch aus der Qing-Zeit nach. Als der damals 17-jährige Wu die Mittelschule abschloss, entschied er sich ohne lange zu überlegen für ein Biologiestudium. Er wurde an der renommierten Tsinghua-Universität aufgenommen.

Nach Beginn des chinesischen Widerstandskrieges wurde der Standort der Uni im Jahr 1938 in den Süden verlegt. In dieser Zeit sammelte Wu Zhengyi viele Fotos von Pflanzen und bearbeitete fast 30.000 Pflanzenkarten.

1958 zog der Botaniker mit seiner Familie von Beijing nach Kunming und begann am Botanikinstitut der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Kunming seine Karriere in der Forschung. In einen großen Stein vor dem Botanikinstitut schrieb Professor Wu: "Den Ursprung der Berge und Flüsse zu beschreiben und die Quelle aller Pflanzen zu entdecken."

Wu Zhengyi hat von allen chinesischen Botanikern die meisten Pflanzen in China entdeckt und benannt. Publikationen über insgesamt 1.766 neue Pflanzenarten hat er alleine oder in Zusammenarbeit mit anderen Kollegen veröffentlicht. Seine akademische Laufbahn ist mit der Entwicklung der modernen chinesischen Pflanzenkunde eng verbunden.

Sein Kollege Peter Raven aus den USA, der einen Sitz in der Chinesischen Akademie der Wissenschaften innehat und zusammen mit Wu Zhengyi die englische Version und deren Revision „Flora of China" verfasst hat, sagt, Professor Wu sei einer der besten Botaniker der Welt. Er sei ein echter Gelehrter, der Pflanzen aus China und der ganzen Welt kenne.

45 Jahre hat es gedauert, bis Generationen von chinesischen Botanikern das 80-bändige Mammutwerk "Flora of China" verfasst haben. Zwei Drittel des Werks wurden geschrieben, nachdem Wu Zhengyi 1987 Hauptautor wurde.

Ein weiterer wichtiger Beitrag von Wu war seine kühne These, die besagt: Das Gebiet zwischen dem zwanzigsten und dem vierzigsten nördlichen Breitengrad, nämlich der Süden und Südwesten Chinas sowie das traditionelle Indochina, zu dem Laos, Vietnam und Kambodscha gehören, sei die Wiege der ostasiatischen Pflanzen. Dieses Gebiet sei auch der Ursprungsort der Pflanzen Nordamerikas und Europas. Diese These wird heute weltweit vertreten.

Wu Zhengyi wird als "lebende Enzyklopädie für chinesische Pflanzen" bezeichnet. Alle bewundern sein äußerst gutes Gedächtnis. Jedes Mal, wenn er einen Namen oder eine Zeitangabe zu irgendeinem Buch hinzufüge, entspreche es haargenau der Quelle, bestätigt sein Assistent.

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