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Dichter Qi Ren
   2008-02-14 17:26:56    Seite Drucken    cri

Der Dichter Qi Ren wurde in einer Bauernfamilie geboren. Er wuchs im Kreis Rongxian in der südwestchinesischen Provinz Sichuan auf. Seine Heimat sei wunderschön, die Landschaft lade förmlich dazu ein, in poetisches Schwärmen zu geraten, sagte Qi Ren:

"Als ich noch zur Schule ging, fing ich bereits an, Gedichte zu schreiben. Mitte der 1980er Jahre habe ich ein paar Gedichte über meine Heimat verfasst. Das Provinzradio Sichuan hat die Gedichte sogar gesendet. Das hat mich unbeschreiblich motiviert. Ich entwickelte einen enormen Enthusiasmus fürs Dichten."

Anfang der 1980er Jahre absolvierte Qi Ren sein Studium an der Pädagogischen Hochschule Sichuan. Danach war er als Regierungsangestellter und Journalist tätig. Seine große Leidenschaft blieb aber die Lyrik, in jeder freien Minute widmete er sich dem Dichten oder er las Gedichte. 1991 veröffentlichte er das Gedicht "Schicksalstür", das ihn mit einem Schlag bekannt machte. In diesem Gedicht drückt Qi Ren seine Gedanken über die Unberechenbarkeit des Lebens aus. Seine Zeilen regen zum Nachdenken an. Das Schicksal sei selbst wie ein Gedicht, meint der Dichter. Er wolle seine wahren Gefühle dazu niederschreiben:

"In meinem literarischen Schaffen bemühe ich mich stets um Natürlichkeit, ich will den Kern darstellen, das Wahre, das Echte. Ich will meine innersten Gefühle ausdrücken und wahrheitsgemäß wiedergeben, dadurch will ich die Leser rühren. Der Wert eines Gedichts liegt darin, die Leser zu inspirieren, ihre Seele zu berühren."

1993 begann Qi Ren für die Chinesische Studiengesellschaft für Dichtung zu arbeiten. Zu seinen Aufgaben gehören neben dem Verfassen von Lyrik auch die Planung und Organisation von Kultur-Veranstaltungen. Qi Ren hat beispielsweise Chinas ersten Internet-Gedichtwettbewerb und eine großangelegte Reise chinesischer Dichter veranstaltet. Die Dichterreise sollte den Poeten Gelegenheit geben, das Leben der Menschen in den Städten, aber auch auf dem Land zu erleben, verschiedene Menschen kennen zu lernen und die Schönheit des Lebens zu entdecken, um das alles schließlich zu besingen. Es war quasi eine Inspirationsreise. Die chinesische Dichtung erlebe eine gesunde Entwicklung, sagt Qi Ren:

"Selbstverständlich kann Dichtung einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaftsentwicklung leisten. Die Pflicht der Dichter besteht darin, die Menschen immer wieder und gerade heute daran zu erinnern, dass es neben einer wirtschaftlichen auch eine geistige Entwicklung geben muss, und dass sie sich auch um diese bemühen müssen. Deshalb haben wir eine Reihe von Veranstaltungen organisiert. Die wichtigste und erfolgreichste war sicher die groß angelegte Inspirationsreise chinesischer Dichter."

Qi Ren hat inzwischen mehrere Gedichtbände, darunter "Schicksalstür" und "Landschaft in der Handfläche" herausgegeben. Literaturkritiker sehen nicht in der Leidenschaftlichkeit der Sprache oder in der schwärmerischen Darstellung von Gefühlen Qi Rens Stärke. Der Poet verstehe es vielmehr, die Leser durch "sein über das Leben philosophieren" zu fesseln. Mit Qi Ren begebe sich der Lyrikfreund auf eine Suche nach der Schönheit des Lebens.

Qi Ren ist derzeit der stellvertretende ständige Generalsekretär der Chinesischen Studiengesellschaft für Dichtung. Meist muss er sich daher mit Alltags- und Verwaltungsaufgaben befassen. Dennoch findet er noch Zeit, weiter Gedichte zu schreiben. Denn der Dichter betont, nur wenn er schreiben könne, sei er wirklich glücklich:

"Meine große Liebe zur Dichtung ist in all den Jahren, von Anfang der 1980er Jahre über die Zeit der Reform- und Öffnung bis ins neue Jahrtausend, unverändert stark geblieben. Ich habe sehr viel Glück gehabt, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte."

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