Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Tibet verwendet Forschungsergebnisse in traditionellen Agrar- und Viehzuchtbranchen
   2008-02-01 11:54:05    Seite drucken   CRI

Im südwestchinesischen Autonomen Gebiet Tibet tragen heute wissenschaftliche und technische Innovationen eindeutlich zur Entwicklung der traditionellen Landwirtschafts- und Industriebranchen bei. Die lokalen Bauern und Hirten haben dadurch mehr Profite erzielt.

Unser Reporter besuchte vor Kurzem im Kreis Dazi in Lhasa, der Hauptstadt des Autonomen Gebietes, einen Produktions- und Verarbeitungsbetrieb für Gerste. Zahlreiche Bauern und Hirten fahren mit ihrer geernteten Gerste hierher. Diese Getreidesorte verkaufen sie mit einem höheren Preis an den Betrieb. Unter den Bauern war auch der Tibeter Basang. Er erzählte uns:

"Vor zwei Jahren verkauften wir ein Kilogramm Gerste für nur 1,2 Yuan RMB. Nun können wir ein Kilogramm Gerste zu 2,4 Yuan verkaufen. Ich möchte noch mehr Gerste anbauen. "

Jährlich werden in Tibet rund 620.000 Tonnen Gerste geerntet. Außer den Essensrationen blieben noch jedes Jahr mehr als 140.000 Tonnen Gerste üblich. Trotz der Ertragserhöhung war das Einkommen der Bauern und Hirten aber nicht dadurch höher geworden. Ihre Motivation wurde demzufolge sehr beeinträchtigt. Im Jahr 2006 stellten Wissenschaftler der Akademie der Agrar- und Viehzuchtwissenschaften in Tibet nach intensiven Forschungen fest, dass Gerste unter allen Getreidesorten den höchsten Gehalt von ß-Glucan aufweist.

Gu Maozhi, Vize-Präsident der Akademie, sagt uns hierzu folgendes:

"Diese Substanz hat einen äußerst hohen gesunderhaltenden Effekt. Schon immer steht sie im Brennpunkt der internationalen Forschung. Uns ist es bereits gelungen, diese wertvolle Glucanart aus Gerste zu gewinnen und sie dann in entsprechende Nahrungsmittel zu verwandeln. Der potentielle Marktumsatz liegt bei mehr als 10 Milliarden Yuan."

In 10 großen Landwirtschaftskreisen Tibets entstanden 2006 Produktionsstandorte für auserlesene Gerstesorten. Dort praktiziert man ein Anbau- und Bewirtschaftungsmodell, wonach Firmen, Bauernhaushalte und Forschungseinrichtungen eng zusammenarbeiten. Zahlreiche Betriebe sind zur Vermarktung der Forschungsergebnisse über Gerste ermutigt worden.

Der Zuständige für die Gerste-Betriebe in der Stadt Lhasa, Guan Xinfei, erklärt hierzu:

"Mit Erträgen von einem Mu Gerstefeld konnten früher nur 800 Yuan RMB verdient werden, wenn wir sie in den traditionellen Weizenkuchen Zangba verarbeiteten. Wenn man sie in Gerste-Wein verarbeitet, ist der Wert dann das Zehnfache. Wenn wir das ?-Glucan aus der Gerste entnehmen, wird der Wert dann das Fünfzigfache sein."

Von der Umsetzung der wissenschaftlichen Forschungsergebnisse haben nicht nur Bauern und Hirten profitiert, die Gerste anbauen, sondern auch eine alte Frau im Dorf Zangre des Stadtbezirks Chengguan in Lhasa, namens Suo Mu. Jeden Morgen ist sie emsig bei der Arbeit. Sie züchtet sechs Milchkühe. Sie sagt uns folgendes:

"Unsere Familie züchtet neue Milchkühe. Es geht um eine ganz neue Kuhart. Wir bekommen viel mehr Milch, die dann täglich von einem Betrieb abgeholt wird. Wir können mehr verdienen. 2006 konnten wir schließlich mit dem Geld aus der Milchkühe-Zucht unser neues Haus errichten."

Die neue Milchkuh-Art, von der Suo Mu spricht, ist eine veredelte Art, die von Viehzuchtforschern in Tibet erst vor einigen Jahren ausgezüchtet worden ist. Dabei nutzten sie Techniken über Embryoverpflanzung und Einspritzung von vorher eingefrorenen Samen. So hat man schließlich die bestehenden Kuharten in Tibet veredelt.

Liu Yuewu ist Leiter der Viehzuchtabteilung der lokalen Behörde für Agrarwesen und Viehzucht in Lhasa. Er sagt: „Jetzt liefert jede veredelte Milchkuh jährlich 1800 bis 2500 Kilogramm Milch. Das sind das Vier- bis Fünffache im Vergleich zu früher."

Allein in den traditionellen Branchen wie Gersteanbau und Milchkühe-Zucht haben zurzeit 85 Millionen Bauern und Hirten in Tibet von wissenschaftlicher Forschung und Entwicklung profitiert. Jährlich verdienen sie pro Kopf rund 900 Yuan RMB mehr. Im vergangenen Jahr sind im ganzen Autonomen Gebiet über 100 Forschungsergebnisse in traditionellen Gebieten wie Tibetische Medizin und Jakzucht erzielt worden. Die Kommerzialisierung dieser Ergebnisse läuft inzwischen schon richtig, was mit Sicherheit zur Einkommensteigerung bei mehr Bauern und Hirten führen wird.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)