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Kreislaufwirtschaft läuft in Shanxi auf Hochtouren
   2008-01-30 16:37:11    Seite Drucken    CRI

Die nordchinesische Provinz Shanxi verfügt über großes Kohlevorkommen. Seit einigen Jahren bemüht sich die Provinzregierung nun aber bereits um eine wirtschaftliche Umstrukturierung in der Region. Das Recycling soll so auch im Kohlebergbau und in der Kohleweiterverarbeitung eingeführt werden. Dadurch soll die Umweltverschmutzung durch die Kohlegewinnung, -weiterverarbeitung, aber auch durch den Vertrieb der Kohle erheblich reduziert werden. Die Provinz strebt eine nachhaltige wirtschaftliche Entwickelung an. Mehr dazu in unserem folgenden Beitrag.

Die Datong Coalmine Group ist Chinas größter Kohleproduzent, die Jahresfördermenge liegt bei über 100 Millionen Tonnen. Seit Jahrzehnten läuft das Geschäft fast ununterbrochen auf Hochtouren. Allerdings ist nicht zu leugnen, dass die rasante Unternehmensentwicklung zunehmend Probleme mit sich gebracht hat. Das Unternehmen leidet zum einen an einer geringen Produkt-Vielfalt, es stellt zudem nur wenige qualitativ hochwertige Produkte her, hinzukommt die schwerwiegende Umweltverschmutzung und der verschwenderische Umgang mit wertvollen Ressourcen. Liu Suisheng, der Vorstandsvorsitzender der Daton Coalmine Group, ist überzeugt davon, dass es für diese sehr unterschiedlichen Probleme nicht eine Lösung geben kann. Seiner Meinung nach muss ein völlig neues Entwicklungsmodell gefunden werden:

"Wir müssen einen vollkommen neuen Weg beschreiten. Die neue Entwicklungsrichtung muss den Bedingungen unseres Unternehmens Rechnung tragen. Bislang haben wir uns auf ein Produktsegment konzentriert, nun wollen wir diversifizieren. Wir wollen uns in eine Energiegruppe verwandeln, die im Sinne des Recyclings im Bereich Kohleproduktion, aber auch Stromgewinnung tätig ist. Wir haben bereits den Standort Tashan geschaffen, hier werden wir unsere neue Entwicklungsstrategie testen."

Tashan ist ein Industriepark, der von der Daton Coalmine Group errichtet wurde. Die geplante Gesamtinvestition beträgt 16.8 Milliarden Yuan RMB. Hier steht alles im Zeichen der Kreislaufwirtschaft. Unter Kreislaufwirtschaft versteht man, dass die eingesetzten Rohstoffe über den Lebenszyklus einer Ware hinaus wieder in den Produktionsprozess zurückgelangen. Jeder Bürger, der seinen Müll recyclet, betreibt somit Kreislaufwirtschaft.

Tashan wirkt in keinster Weise wie ein Kohlebergwerk. Soweit das Auge reicht, sieht man weder Ruß, noch Staub und totes Gestein. Stattdessen schweift der Blick über Gärten und üppige Grünanlagen. Die Mine Tashan bildet das Zentrum des Industrieparks. Seit ihrer Inbetriebnahme im Juli 2006 werden hier pro Jahr 15 Millionen Tonnen Kohle gefördert. Damit ist Tashan Chinas größte Kohlemine, hier werden nur modernste Technologien und Anlagen aus dem Ausland eingesetzt. Dazu Wu Wangguo, der Generaldirektor der Mine:

"Die Tashan Mine gehört zu den modernsten der Welt. Wir arbeiten fast nur mit den besten Maschinen und nutzen nur modernste Technologien. Sämtliche Geräte und Anlagen sind importiert, das gilt sowohl für den Bereich der Kohleförderung als auch für die Weiterverarbeitung. Wir sind eine Tochtergesellschaft der Daton Coalmine Group. In unserem Unternehmen herrscht bereits eine moderne Unternehmensphilosophie. Wir haben erfolgreich fortschrittliche Managementkonzepte, beispielsweise im Bereich der Produktionssicherheit, eingeführt."

Im Industriepark Tashan wurde zudem ein funktionierendes Kreislaufsystem mit anderen Unternehmen vor Ort eingerichtet. So kann die veredelte Kohle in Tashan direkt auf Güterzüge verladen werden, die bei der Kohleförderung anfallenden Nebenprodukte werden unmittelbar weiterverarbeitet. So wird das Gestein aus dem Bergwerk in einen Brennofen befördert. Aufgrund der sehr hohen Temperaturen im Brennofen wird eine Stoffumwandlung im Gestein erreicht. Dabei wird Energie frei, die dann zur Stromerzeugung genutzt werden kann. Die thermische Energie, die nicht in Storm umgewandelt werden kann, wird zur Beheizung der angrenzenden Wohnsiedlungen verwendet. Einige Gesteine, die beim Kohleabbau anfallen, können auch in anderen Bereichen verwendet werden. Sie dienen beispielsweise als Rohmaterialien für die Porzellan-Herstellung. Durch die Vernetzung dieser verschiedenen Industrien kann man in Tashan erfolgreich Rohstoffe wieder- und weiterverwerten. Die Nebenprodukte des einen Unternehmens sind die Rohstoffe eines anderen. Dadurch kann sichergestellt werden, dass alle abgebauten Rohstoffe umfassend genutzt werden.

Liu Suisheng, der Vorstandsvorsitzende der Datong Coalmine Group, erklärt, das Entwicklungsmodell von Tashan setze auf eine vielfältigere Nutzung der Kohle beziehungsweise auf eine Verwertung aller anfallenden Nebenprodukte. Es müssten mehr Branchen zusammengeführt werden, um sicherzustellen, dass wirklich alle Produkte genutzt würden.

Dem stimmt auch Hong Fake, der Leiter der Wirtschaftskommission der Provinzregierung Shanxi, zu. Das Recyclingsystem, das die Datong Coalmine Group aufgebaut habe, sei ein erfolgreiches Konzept:

"Für die Provinz Shanxi ist der Aufbau einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft ein wichtiger Schritt in Hinblick auf eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung. Dadurch kann sichergestellt werden, dass das Wirtschaftswachstum von verschiedenen Branchen erzielt wird, außerdem fördert es den Aufbau einer harmonischen Gesellschaft. Die Provinzregierung hat daher 20 Industrieunternehmen und vier Industrieparks bestimmt, die zunächst versuchsweise eine funktionierende Kreislaufwirtschaft einführen sollen."

Der Einsatz der Regierung für die Kreislaufwirtschaft hat sich bereits ausgezahlt. Offiziellen Angaben zufolge sank die Schwefeldioxid-Emission in der Provinz Shanxi im vergangenen Jahr um 80.000 Tonnen. Die Feinstaubemissionen gingen um 220.000 Tonnen zurück. Dank der Kreislaufwirtschaft konnten zusätzlich 200 Millionen Yuan erwirtschaftet werden. Das neue Entwicklungsmodell bietet für die Provinz Shanxi große Perspektiven.

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