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Medizinisches Personal in Wohnvierteln
   2008-01-25 16:36:24    Seite drucken   cri

Die 65jährige Einwohnerin Jia Hongqin lebt im Wohnviertel Xiaoguozhuang im Stadtbezirk Fengtai, das im Süden Beijings liegt. In ihrer Familie gibt es nur noch ihren Mann, der in diesem Jahr 67 Jahre alt geworden ist. Seit langem leidet Frau Jia an Bluthochdruck und hohem Blutzucker. Ihr wird oft schwindelig und ihre Beine haben kaum Kraft. Die Kinder von Frau Jia wohnen weit entfernt. Jedes Mal, wenn es ihr gesundheitlich schlecht geht, fühlt sie sich sehr hilflos:

"Wenn man krank ist, muss man zum Arzt gehen. Aber das nächste Krankenhaus, das Krankenhaus Lugouqiao, kann man nur mit dem Taxi erreichen. Die Fahrtkosten sind sehr hoch, sogar höher als die Behandlungskosten."

Mit der rasanten Entwicklung der Stadt Beijing in den letzten Jahren sind viele neue Wohnviertel entstanden, in denen es an öffentlichen Einrichtungen mangelt. Das Wohnviertel Xiaoguozhuang ist eines davon. Bisher fahren hier keine Busse. Im Wohnviertel Xiaoguozhuang leben mehr als 1.500 Einwohner. Die meisten sind alte Leute, deren Kinder nicht bei ihnen wohnen. Wenn die Alten einen Arzt besuchen müssen, brauchen sie mindestens 40 Minuten bis zum näherten Krankenhaus. Angesichts dieser Schwierigkeiten hat das Gesundheitsamt des Bezirks Fengtai ein neues Servicemodell durch die Entsendung von medizinischem Personal in die Wohnviertel geschaffen. Diese neue medizinische Versorgung ist für Frau Jia eine freudige Überraschung:

"Jetzt bietet das medizinische Versorgungsteam die medizinische Versorgung in unseren Wohnvierteln an. Dies hat uns sehr bewegt. Seitdem fühle ich mich besser und mache mir nicht mehr solche Sorgen. Zumindest wissen wir jetzt, an wen wir uns wenden können, wenn wir krank werden sollten."

Während des Interviews traf unser Journalist zufällig den Wohnviertelarzt Li Fengrui und sein medizinisches Team. Sie veranstalteten gerade eine Vorlesung über Gesundheit im Wohnviertel. Dieses Programm läuft bereits seit einem halben Jahr.

Das Team von Li Fengxiang ist eins von zwölf medizinischen Versorgungsteams des Wohnviertelkrankhauses Lugouqiao. Die Versorgungsteams sind unterschiedlich groß. Ein großes Team hat mehr als zehn Mitarbeiter, ein kleines hingegen nur drei bis fünf. In jeder Gruppe gibt es drei Kernmitglieder, einen Allgemeinarzt, eine Krankenschwester und einen Pfleger. Die von diesen Gesundheitsgruppen veranstalteten Aktivitäten, die jede Woche ein- bis zweimal im Wohnviertel stattfinden, sind bei den Einwohnern sehr beliebt. Die Direktorin des Wohnviertelkomitees Yu Guihua sagte:

"Jede Woche kommen sie zu uns und verbringen hier einen halben Tag, um die Einwohner kostenlos zu untersuchen und zu behandeln. Dies wird von uns sehr begrüßt. Durch diese kostenlose medizinische Versorgung wurden bei vielen Einwohnern festgestellt, dass sie zuckerkrank sind. Ihre Kenntnisse im Bereich Gesundheit haben sich dadurch auch erhöht. Außerdem rufen sie uns jede Woche vor ihrem Besuch an und fragen, welche Medikamente wir brauchen. Sie bringen diese Medikamente dann aus dem Krankhaus direkt zu uns. Zu den Alten, die das Bett nicht mehr verlassen und nicht zum Krankhaus gehen können, kommen die Wohnviertelärzte direkt nach Hause und untersuchen sie in ihren Wohnungen. Sie erkundigen sich bei den Alten, ob die Medikamente für sie geeignet sind und, ob sie noch Fragen haben. Die Wohnviertelärzte haben die Situation wirklich wesentlich verbessert."

Früher wartete das Wohnviertelkrankhaus auf seine Patienten, jetzt aber kommen die Ärzte direkt in die Wohnviertel und bieten den Einwohnern die medizinische Versorgung dort an. Die Verantwortliche des Wohnviertelkrankhauses Lugouqiao Zhao Guiqin sagte, das neue Servicemodell habe große Erfolge erzielt:

"Seitdem wir die medizinische Versorgung direkt im Wohnviertel anbieten, hat unsere Arbeit zugenommen. Gleichzeitig sind jedoch die medizinischen Kosten gesenkt worden. Außerdem kam es für uns sehr unerwartet, dass die Einwohner der Wohnviertel unsere Arbeit besonders schätzen. Wenn wir sie untersuchen und Krankheiten diagnostizieren, weinen manche sogar. Die Anerkennung durch die Bewohner ermöglicht es den Ärzten, die Bedeutung ihrer Arbeit zu verstehen."

Bisher wurden 80 medizinische Versorgungsteams im Bezirk Fengtai gegründet. Die 660 Wohnviertelärzte dieser Gruppen bieten den mehr als 500.000 Bewohnern der Wohnviertel Gesundheitsdienstleistungen an. In den Wohnvierteln sind die Namen und Photos der Ärzte sowie ihre Telefonnummern ständig auf den schwarzen Brettern vorzufinden, damit die Einwohner leichter mit ihnen in Kontakt treten können. Der stellvertretende Direktor des Gesundheitsamts des Bezirks Fengtai Li Jiangbin sagte, die körperlich Schwachen seien die primäre Zielgruppe bei der medizinischen Versorgung in den Wohnvierteln:

"Zuerst betrachten wir die schwachen gesellschaftlichen Gruppen wie Behinderte, Arme, die von existenzsichernder Sozialhilfe leben und Schwerkranke als unsere Hauptzielgruppen. Wir gehen zu ihnen, weil sie am dringendsten medizinischer Versorgung bedürfen und ihnen diese am meisten fehlt."

Li Jiangbin sagte weiter, die medizinischen Dienstleistungen in den Wohnvierteln, die hauptsächlich auf die Vorbeugung vor Krankheiten abzielen, sind sowohl für das Wohnviertelkrankhaus als auch für die Einwohner von Vorteil. Dieses Modell soll künftig im ganzen Bezirk Fengtai, später sogar in der ganzen Stadt Beijing verbreitet werden.

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