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Kultureller Inhalt traditioneller chinesischer Gärten
   2008-01-24 15:04:40    Seite drucken   cri

Die Gartengestaltung hat in China eine lange Tradition. Der Garten war schon immer ein Ort, an dem man ein kleines Universum schaffen und die Harmonie zwischen Himmel und Erde verwirklichen wollte. Ein solcher Garten ermöglicht es, vollkommene Harmonie zu finden.

China hat eine lange Tradition des Landschaftsgartenbaus. Die Kunst des klassischen Landschaftsgartenbaus hat ihren Ursprung in der Philosophie, Literatur, Malerei, Kalligraphie, Skulptur, Architektur und im Gartenbau und hat sich zu einem Kunstkomplex entwickelt, der von einem hohen künstlerischen, ästhetischen, kulturellen und touristischen Wert ist.

Der klassische chinesische Garten ist ein spezielles Erscheinungsbild der traditionellen chinesischen Kultur und Kunst. Ein chinesischer Garten kommt den Bedürfnissen der Erholung und Beherbergung entgegen. Er ist eine Mischung aus einer künstlichen Landschaft, einer Naturlandschaft, Architektur, Malerei, Literatur, Kalligraphie und Gartenbau.

Klassische chinesische Gärten lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: die kaiserlichen Gärten und die Privatgärten. Die kaiserlichen Gärten gehen auf den Wunsch ein, sich von den bürokratischen Konflikten und weltlichen Affären zurückzuziehen. Angestrebt wird hierbei die Rückkehr zur Natur und die Ausbildung eines guten Charakters.

Bei den chinesischen Privatgärten hingegen rückt eher deren kultureller Sinn in den Vordergrund. Chinesische Privatgärten waren ein geistiger Schutzraum für Gelehrte, ein Ort nahe an der Natur und am eigenen Herzen und weit vom realen Leben entfernt. Viele dieser Gelehrten waren frustriert und enttäuscht vom feudal-monarchischen System in China.

Das Design-Konzept der chinesischen Privatgärten zielte darauf ab, eine geistige Utopie für Menschen, die den Wunsch auf eine Rückkehr zur Natur haben, zu schaffen. Entworfen und konstruiert von Künstlern und Dichtern wurden die Privatgärten als dreidimensionale Landschaftsmalerei und solide Landschaftspoesie betrachtet.

Motive der Gärten unterliegen der taoistischen Philosophie und den Feinheiten der traditionellen chinesischen Kultur. Hügel, Wasser, Bäume, Pavillions, Terrasen, Pagoden und Hallen bilden die grundlegenden Elemente chinesischer Gärten. Markante Farbtöne der Gärten sind unter anderem die schwarze Farbe der Dachziegel, die graue Farbe der Ziegel und die kastanienbraunen hölzernen Pfeile.

Die Privatgärten stellen einen Weg dar, die frühere konfuzianische Lebensweise des Gartenbesitzers, worunter Gelehrte, Künstler und Geschäftsleute fallen, nachzuvollziehen. Das Design der Gärten vermittelte den Einfluss des Buddhismus und des Zen. Die mit Gedichten versehenen Tafeln, die Benennung der Pavillons, die Felsenformation und vieles mehr sprechen direkt die Intuition und die ästhetische Einsicht des Betrachters an.

Gedichte machen einen wesentlichen Teil chinesischer Gärten aus. In einem chinesischen Garten sind überall Gedichte, Sprüche und literarische Andeutungen wieder zu finden, die in Steine, Tafeln und auf Tore eingraviert worden sind. Steininschriften sind normalerweise kurz und erscheinen entweder in horizontaler oder vertikaler Form, abhängig von der Form des Steins. Spruchrollen erscheinen immer senkrecht auf beiden Seiten des Eingangs. Eine Türsturzinschrift ist oberhalb der Türe und Fenster anzufinden.

Die Kombination von Garten und Tempel ist ein weiteres wichtiges Merkmal der chinesischen Gartenbaukunst. Die Verbreitung des Buddhismus in China hat auch die Präsenz von zahlreichen buddhistischen Bauten in Gärten zur Folge gehabt.

Entworfen wurden chinesische Gärten oft von Angehörigen der Gelehrtenklasse mit dem Ziel, einen gastfreundlichen und angenehmen Standort für kultivierte Aktivitäten wie Malen, Kalligraphie, Zitterspiel oder für die Besprechung wichtiger Themen des Alltags zu schaffen.

Die Gelehrten strebten eine Harmonie zwischen Yin und Yang an. Sie lobten die Gegensätze sowie die ruhige und friedliche Atmosphäre im Garten, welche wiederum dadurch erzeugt wird, dass das Wasser sanft über verwitterte Felsen fließt oder eine Brise durch die Baumblätter weht.

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