Bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles holte China seine erste olympische Goldmedaille. Es war der 27-jährige Sportschütze Xu Haifeng, der die erste olympische Goldmedaille in der Geschichte der Volksrepublik China erringen konnte. Er sorgte dafür, dass 1984 olympisches Gold in der Disziplin Freie Scheibenpistole an China ging. Damit wurde er zum Held der olympischen Geschichte Chinas.

Die Freude der Chinesen über Xu Haifengs Erfolg war unbeschreiblich, bis heute können sich unzählige Chinesen an den Moment erinnern, als Xu Haifengs letzte Kugel ins Schwarze traf. Und dann begann das Warten. Obwohl es nur 15 Minuten dauerte, bis die Ergebnisse bekannt gegeben wurden, kam Xu Haifeng die Zeit wie eine Ewigkeit vor. 566 Punkte lautete die Wertung der Punktrichter, die Chinesen waren vor Freude außer sich, denn das reichte zu Gold. Ein Kollege vom Staatlichen Sportamt lief auf Xu Haifeng zu und umarmte und küsste ihn. Xu Haifeng war sich seiner Sache aber noch nicht so sicher. Denn vor über 20 Jahren wurden die Punkte noch nicht elektronisch gezählt. Viele Punktrichter betrieben ihr Amt nur nebenberuflich und waren daher eher mäßig geschult. Xu Haifeng war daher sehr unruhig, er war sich nicht sicher, dass das Ergebnis von 566 Punkten wirklich das Endergebnis war. Für ihn stand die Zeit still, alles, was er tun konnte, wa, jede Bewegung und jeden Gesichtsausdruck des Hauptpunktrichters zu verfolgen. Als dieser schließlich das Ergebnis bestätigte, konnte auch Xu Haifeng endlich strahlen.

1994 beendete Xu Haifeng seine aktive Laufbahn, er arbeitet seitdem als Trainer. Im März 2001 wurde er zum Cheftrainer der chinesischen Schießsport-Nationalmannschaft berufen. Unter seiner Ägide haben bereits zwei chinesische Schützen olympische Goldmedaillen gewonnen. Xu Haifeng ist demnach nicht nur ein Goldmedaillengewinner, sondern als Trainer auch ein Medaillensieger-Macher.