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Der Ruf von Hollywood
   2008-01-21 15:03:58    Seite Drucken    cri

Oft werden Athleten zu gefeierten Stars und manch einer sorgt nach dem Ende seiner sportlichen Laufbahn auf Zelluloid erneut für Furore. Das berühmteste Beispiel für einen erfolgreichen Wechsel vom Medaillenathleten zum Filmstar liefert Einer, der vor allem die Damenwelt seiner Zeit begeisterte. Die Rede ist von Johnny Weissmüller, der sich zwischen 1932 und 1948 als Dschungelmensch Tarzan an der Liane von Baum zu Baum schwang. Seine Filme wurden Kassenschlager, kein Tarzan-Darsteller vor oder nach ihm erreichte seinen Ruhm und seine Beliebtheit. Und dennoch stellen seine sportlichen Erfolge seine Hollywood-Karriere noch in den Schatten. Denn, Johnny Weismüller ist einer der erfolgreichsten Athleten in der Geschichte der Olympischen Spiele. Für viele Experten ist er noch vor Marc Spitz der beste Schwimmer aller Zeiten. Zwischen 1921 und 1929 verlor Johnny Weissmüller keinen einzigen Wettkampf. Bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris dominierte Weissmüller die Wettkämpfe, er gewann drei Goldmedaillen, vier Jahre später sicherte er sich bei den Spielen in Amsterdam zwei weitere. Sein Weltrekord über die 100 Meter Freistil aus dem Jahre 1927 konnte 17 Jahre lang nicht gebrochen werden. Als Johnny Weismüller sich aus dem Wettkampfsport zurückzog, hatte er, neben den fünf olympischen Medaillen, 51 amerikanische Meistertitel, 24 Weltrekorde in Einzeldisziplinen und 29 Bestzeiten in Staffelwettbewerben erschwommen.

Dagegen nimmt sich die Filmkarriere des erfolgreichen Zehnkämpfers Bob Mathias eher bescheiden aus. Er kam nur in zwei Filmproduktionen zum Einsatz. In einem Film über das olympische Marathonrennen von 1896 und passenderweise in der Bob Mathias Story. In dieser Produktion spielte er sich selbst, der Film zeichnete seine außergewöhnliche sportliche Karriere nach. Bob Mathias gewann zweimal hintereinander die olympische Goldmedaille im Zehnkampf. Bei seinem ersten Sieg war er erst 17 Jahre alt. Er war damit, bis zum Erfolg Ulrike Meyfarths bei den Olympischen Spielen 1972 in München, der jüngste Leichtathletik-Olympiasieger aller Zeiten. In seiner gesamten Karriere blieb Mathias ungeschlagen. Das haben im Zehnkampf außer ihm nur Glenn Morris und Jim Thorpe geschafft.

Jener bereits erwähnte Glenn Morris, der ebenfalls in seiner gesamten Karriere keinen einzigen Wettkampf verloren hatte, legte nach dem Ende seiner Karriere ebenso ein kurzes Hollywood-Intermezzo ein. Er trat in Johnny Weissmüllers Fußstapfen. In Tarzans Rache gab Morris den Tarzan. Mit ihm stand mit Eleanor Holm eine weitere Olympiasiegerin vor der Kamera. Bei den Spielen 1932 hatte Eleanor Holm die Goldmedaille über 100 Meter Rückenschwimmen gewonnen. In ihrer Karriere stellte sie sieben Weltrekorde auf und gewann 29 amerikanische Meistertitel. Neben Glenn Morris gab sie eine sehr gut aussehende Jane ab.

Ein weiterer Schwimmstar schaffte den Sprung nach Hollywood. Clarence "Buster" Crabbe siegte bei den Olympischen Spielen 1932 in Los Angeles über die 400 Meter Freistil. Nachdem er sich vom Sport verabschiedet hatte, nahmen ihn die Paramount Studios unter Vertrag, um den erfolgreichen Tarzan-Filmen mit Johnny Weissmüller, die von der MGM produziert wurden, etwas entgegen setzen zu können. Crabbe spielte zunächst den Löwenmenschen Kaspa, 1933 schwang er sich aber schließlich auch in einem Tarzanfilm von Baum zu Baum. Bekannt wurde er allerdings für seine Hauptrollen in den Science-Fiction-Serien "Flash Gordon" und "Buck Rogers".

Aber es waren keineswegs nur die Schwimmer, die auf der Leinwand erfolgreich wurden. Der spätere Leinwandstar Sonja Henie feierte seine Erfolge als Sportlerin zwar quasi auch im Wasser, allerdings musste es für Henie im Aggregatzustand Eis vorhanden sein. Sonja Henie ist nämlich eine der erfolgreichsten Eiskunstläuferinnen aller Zeiten. Henie gewann 1928, 1932 und 1936 die Eiskunstlauf-Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen. Sie ist die einzige Athletin, die bei drei aufeinander folgenden Spielen Gold im Eiskunstlauf holen konnte. Der Chef der Filmgesellschaft Twenthieth Century-Fox war von der Norwegerin Henie so begeistert, dass er ihr nach dem Ende ihrer Wettkampf-Laufbahn einen Vertrag anbot. Schon für ihren ersten Film erhielt Henie eine Gage von 125.000 Dollar. Der Film wurde ein Kassenschlager. Das Studio entwickelte in der Folgezeit eine Spezialkamera, die in der Lage war, die raschen Bewegungen auf dem Eis entsprechend einzufangen. Und Henie erwies sich weiterhin als Publikumsmagnet. An ihrer Seite spielten die großen männlichen Stars des Studios wie Tyrone Power, Don Ameche und John Payne. 1939 erreichte Henie auf der Liste der kassenträchtigsten Kinostars Rang drei, eine Zeit lang war sie populärer als Alice Faye. In den 1940er Jahren veränderte sich der Filmgeschmack des Publikums, romantische Filme verbunden mit Schlittschuhlauf und viel Musik waren out. Damit endete auch Sonja Henies Filmkarriere. Als erfolgreiche Geschäftsfrau konnte sie sowohl ihren Ruhm als auch ihr Vermögen aber sinnvoll nutzen. Als sie 1969 starb, wurde ihr Vermögen auf 50 Millionen US-Dollar geschätzt.

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