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Chinesische Schirme
   2008-01-18 17:27:11    Seite drucken   cri
China gilt häufig als Wiege der Schirme. Und bis heute existieren sie in mannigfaltigen Variationen und kommen zahlreich zum Einsatz.

Schirme entstanden in China vor mindestens 2.000 Jahren. Anfangs wurden die Schirme aus Seide, später meist aus Papier hergestellt. Die Sonnenschirme für die Damen wurden mit Wachs und Lack versehen, um im Zweifelsfalle auch Wasser abweisend zu sein. Zu Beginn der Schirmherstellung in China bestanden die Schirmstangen aus Maulbeerrinde oder Bambus. Farblich war man in dieser Zeit festgelegt: Rote bzw. gelbe Schirme waren der kaiserlichen Familie vorbehalten, normale Bürger durften blaue benutzen.

Die besten Ölpapier-Schirme sind die Schirme aus der südostchinesischen Provinz Fujian und aus der zentralchinesischen Provinz Hunan. Die Kunstfertigkeit der Schirmproduzenten und die lebendigen Muster der Schirme haben sie landesweit berühmt gemacht. Das Bambusgerüst dieser Schirme schimmelt dank einer speziellen Behandlung nicht und auch Würmer greifen das Material nicht an. Die Schirme selbst werden von Hand mit Blumenmustern, Vogelmotiven, Figuren und Landschaftsszenen bemalt. Danach überzieht man die Schirme mit Öl, dadurch werden sie Wasser abweisend. Außerdem werden diese alltagstauglichen Kunstwerke so haltbarer.

Die Herstellung von Kunsthandwerk ist immer sehr aufwendig und erfordert großes Geschick. Schon kleine Fehler können nicht geduldet werden. Bei den Papierschirmchen aus Fuzhou zum Beispiel wird für die Schirmrippen eine ganz bestimmte Bambussorte aus dem Norden der Provinz Fujian verwendet. Der Bambus wird in einem fünf Jahre dauernden Prozess zäh, elastisch, schimmel-, fäulnis- und wurmresistent gemacht.

Bis zur Fertigstellung eines Schirmes sind über 80 Arbeitsgänge notwendig. Die fünf wichtigsten Arbeitsschritte dabei sind: die Herstellung des Schirmgerüsts, des Schirmes selbst und seine Bemalung, des Schirmkopfes und des Schirmschaftes.

Für den Schirm selbst wird feinstes Baumwollpapier verwendet. Es hat eine große Spannkraft. Die Schirmoberfläche wird dann wie gesagt, zunächst mit Lack und danach mit Tungöl, einer Art Holzöl aus China, überzogen, das sehr zäh und klebrig ist.

Heute gibt es in China Schirme aus den unterschiedlichsten Materialien, von Ölpapier über Baumwolle, Seide und Plastikfolien bis hin zu Nylon.

All diese Schirme können den Regen abhalten, aber ihre viel wichtigere Aufgabe ist, die Damen vor der Sonne zu schützen.

Die schönsten Schirme sind Schirme aus Seide. Die Seidenschirme aus Hangzhou sind besonders berühmt, da sie wahrhaft kleine Kunstwerke sind. Zudem sind sie außerordentlich praktisch. Die Seide ist so dünn, wie der Flügel einer Zikade und wird mit Landschaftsmotiven bedruckt. Wie bei den anderen Schirmen auch, ist das Gerüst aus Bambus, an diesem wird die Seide befestigt.

Ein Seiden-Sonnenschirm aus Hangzhou ist in der Regel 53 cm lang und wiegt lediglich 250g. Er ist leicht und gut zu tragen und deshalb auch ein beliebtes Souvenir. Die jungen Damen aus Hangzhong benutzen Sonnenschirme, um sich vor der Sonne zu schützen. Allerdings ist der Sonnenschirm darüber hinaus längst ein modisches Accessoire.

Aber auch bei den weltberühmten chinesischen Akrobaten spielen Schirme eine wichtige Rolle. Eine Drahtseiltänzerin setzt zum Beispiel einen Sonnenschirm ein, um die Balance zu halten.

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