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Rasante Entwicklung der Kulturindustrie in Beijing
   2008-01-17 17:31:28    Seite drucken   cri

Für kunstinteressierte Beijing-Touristen ist der Besuch des Galerien- und Künstlerviertels 798 im Nordosten Beijings ein Muss. Viele junge, chinesische Künstler haben sich hier angesiedelt. Sie stellen ihre Bilder, Skulpturen, Installationen und Fotografien aus. Das Viertel 798 hat sich aber auch zu einem Hauptzentrum der Beijinger Kulturindustrie entwickelt.

Das Kunstquartier 798 befindet sich auf dem Gelände der früheren staatlichen Fabrik Nummer 798, einer Funkgerätefabrik. Auf Grund der Produktionsumstellung in den 1990er Jahren standen zahlreiche Fabrikhallen leer. Es ist ein Zufall, dass dieses Industrierelikt mit Kunst in Berührung gekommen ist und dadurch neue Lebenskraft gewinnen konnte, meinte Chen Yongli, Direktor des Verwaltungsbüros des Kunstquartiers 798:

"Das Kunstquartier kam im Jahr 1995 erstmals mit der Kunst in Berührung. Das Jahr war das 60. Jubiläum des Beginns des Anti-japanischen Aggressionskrieges. Sui Jianguo von der Zentralen Akademie für Bildende Kunst hat damals einen Auftrag für die Reliefbilder der Helden im antijapanischen Aggressionskrieg erhalten. Auf der Suche nach einem geeigneten Platz für seine Reliefbilder kam er in die Fabrik 798 und hat Hallen mit einer Gesamtfläche von 3.000 Quadratmetern gemietet. Nach ihm haben viele Künstler weitere Räume zu ihren Ateliers gemacht."

Dank der Politik der Beijinger Stadtregierung zur Förderung der Kulturindustrie hat das Kunstquartier 798 in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung erfahren. Dazu noch einmal Chen Yongli vom Verwaltungsbüro des Kunstquartiers 798:

"Ende 2005 hat die Beijinger Stadtregierung die Entwicklung der Kulturindustrie zum Arbeitsschwerpunkt erklärt. Damals erfreute sich das Kunstquartier 798 schon international einem guten Ruf. Die zuständigen Behörden sind nach Analysen zu dem Schluss gekommen, dass das Kunstquartier 798 eine leitende Rolle in der Branche spielen kann. So wurde es im Jahr 2006 zum Zentrum der Kulturindustrie Beijings erklärt."

Im Kunstquartier 798 hat sich heute eine ganze Reihe von bekannten Künstlern niedergelassen. Statistiken zufolge haben sich bis Ende Juli 2007 insgesamt 354 Institutionen der Kulturindustrie hier angesiedelt. Dazu gehören Galerien, Ateliers und Fotostudios sowie Studios für die Produktion von Musik und Fernsehprogrammen. Die Unternehmerin Chen Linghui aus Taiwan hat hier eine Galerie geöffnet. Das Künstlerquartier 798 könne sich mit dem Künstlerviertel SoHo in New York messen, meinte Chen Linghui:

"Ursprünglich wollte ich eine Galerie in Shanghai öffnen. 1994 kam ich dann nach Beijing, um Freunde zu besuchen. Nachdem ich das Kunstquartier 798 gesehen habe, bereute ich sehr, dass ich nicht schon früher hierher gekommen bin. Das Quartier ähnelt in der Größe, im Standard und in seinem pluralistischen Stil dem Künstlerviertel SoHo in New York."

Ähnlich wie das Kunstquartier 798 ziehen die Viertel Songzhuang und Huajiadi zahlreiche Maler in ihren Bann. Im westlichen Stadtbezirk Shijingshan werden ein Vergnügungszentrum und eine Animationsbasis entstehen. Zur Entwicklung der Kulturindustrie hat die Beijinger Stadtregierung eine Abteilung gegründet, die wichtige Richtlinien für diese Branche ausarbeiten und Schwerpunktprojekte festlegen soll. Jährlich wird ein spezieller Fonds in der Höhe von 500 Millionen Yuan RMB zur Entwicklung der Kulturindustrie bereitgestellt.

Die produzierende Dienstleistungsbranche mit der Kulturindustrie als ein wichtiger Bestandteil habe sich zu einer lebendigen und schnell wachsenden Branche und einem wichtigen Standbein der Wirtschaft Beijings entwickelt, meinte der stellvertretende Beijinger Bürgermeister Ji Lin:

"Die Wirtschaft und Gesellschaft Beijings haben sich grundsätzlich schnell und gesund entwickelt. Eine strukturelle Verbesserung ist vollzogen worden. Im Großen und Ganzen ist eine Industriestruktur mit dem Schwerpunkt auf Dienstleistung entstanden. Regierung, Unternehmen und Einwohner können den Erfolg der Reform und Entwicklung genießen."

Nach dem Plan der Stadt Beijing werden bis zum Jahr 2010 insgesamt 30 Zentren der Kulturindustrie entstehen. Damit wird die Kulturindustrie eine größere Rolle in der Wirtschaft Beijings spielen.

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