Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Impressions of Bieji: Ein Film über Yunnan
   2008-01-03 17:13:21    Seite drucken   cri
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Frankreich und der südchinesischen Provinz Yunnan. Nach dem Ende des Opiumkrieges im Jahr 1840 waren französische Kolonialtruppen in die Provinz eingedrungen und hatten die Qing-Regierung gezwungen, einen sogenannten ungleichen Vertrag zu unterzeichnen.

Diese Begebenheiten nutzt der chinesische Regisseur Ma Xiangsheng, der aus Yunnan stammt und lange in den Vereinigten Staaten gelebt hat, als Hintergrund für seinen Film Impressions of Bieji, der die Geschichte aus Sicht eines jungen französischen Pastors erzählt.

Mas Debütfilm hat im Ausland bereits viel Lob erfahren und beim 5. Internationalen Queens Filmfest in New York die Auszeichnungen Bester Film, Bester Hauptdarsteller und Beste Hauptdarstellerin gewonnen. "Die Auszeichnungen kamen wirklich unerwartet. Der Hauptdarsteller und die Hauptdarstellerin kommen beide aus der Provinz Yunnan und sind hervorragend. Obwohl sie zum ersten Mal in einem Film mitgespielt haben, haben sie ihre Rollen in dem Film verstanden", erzählt Ma.

Gegenwärtig wirbt der 50 Jahre alte Regisseur in Nordamerika für seinen Film. "Filme sind ein Mittel der Kommunikation. Meinem Publikum möchte ich folgende Botschaft mitteilen: Gleichberechtigung ist der Schlüssel für Frieden", sagt Ma weiter.

Der Film spielt in der Provinz Yunnan und erzählt die Geschichte eines jungen Franzosen, der den Spuren seines Vorgängers, des Pfarrers Bernard, entlang der Eisenbahnlinie Yunnan-Vietnam folgt.

Bernard kam als Missionar in der Überzeugung nach Yunnan, er sei ein Bote Gottes, der in ein armes, rückständiges und ödes Land entsandt wurde. Im Laufe der Zeit wird er von der Rasse und Religion überwindenden Herzlichkeit der Stämme Yunnans überwältigt und beginnt die Moral der französischen Kolonialisten, die Armut und Diskriminierung in die Provinz bringen, in Frage zu stellen. Bernard stellt fest, dass jede Nationalität und jeder Glaube Respekt verdienen.

Laut Ma, hat der Fokus auf die einzigartige Kultur Yunnans Zuschauer und Jurys berührt. "Impression of Bieji enthält einige ungewöhnliche Botschaften, die bei dem westlichen Publikum Anklang finden", sagt Ma.

Ma beschreibt seinen Stil als sowohl "fürchterlich altmodisch und entsetzlich modisch". "Dies ist auch eine passende Beschreibung für die Besonderheit der Kultur Yunnans", meint Ma.

"In einem kleinen Bergdorf in Yunnan, leben vielleicht ein Dutzend verschiedene Nationalitäten friedlich zusammen. Ich möchte mit dem Film zum gegenseitigen Respekt anderer Kulturen aufrufen", erklärt Ma.

Auch nach vielen Jahren im Ausland vermisst Ma seine Heimat. "Obwohl die Umwelt in den Vereinigten Staaten gut ist, verhindert dies nicht, dass ich den blauen Himmel und die weißen Wolken von Yunnan vermisse. Dies ist der Ort, an dem ich mich am sichersten fühle."

Seit Ma 1999 in die USA kam, hätten der Zusammenstoß und die Fusion von Osten und Westen einen großen Einfluss auf ihn gehabt. Heimweh und die Wertschätzung unterschiedlicher nationaler Kulturen seien die Inspiration für sein ursprüngliches Drehbuch von Impression of Bieji gewesen.

"Ich habe mich schon immer mit Malerei, Bildhauerei und Design beschäftigt", sagt Ma. "Ich habe davon geträumt, Filme zu machen. Im Verlaufe der Jahre haben Malerei, Musik, Literatur und andere audiovisuelle Künste und Ideen mir geholfen, die ästhetische Sichtweise und die politischen Ansichten hinter Impression of Bieji zu entwickeln."

Die regionalen Sitten sind ein anderes ansprechendes Element des Films. Statt sich für übermäßig dekorative Kleidung zu entscheiden, wählte Ma schwarze, rote und silberne Kleidung. Der größte Teil dieser Kleidungsstücke wurde von Angehörigen der Minderheit der Yi ausgeliehen.

Während der zweimonatigen Dreharbeiten sahen sich Ma und sein Team vor Schwierigkeiten, als ihnen das Geld auszugehen drohte. "Filme zu drehen, ist wie ein kleiner Langer Marsch", sagt Ma.

Auf der Suche nach Drehorten und im Rahmen der Dreharbeiten reiste das Team von Süd- nach Ostyunnan und legte dabei nahezu 20.000 Kilometer zurück. Ma will seinen Film am Beginn kommenden Jahres in China vorstellen.

Seine nächsten Projekte würden sich ebenfalls auf Yunnan beziehen, sagt Ma. "Ich will über Dinge drehen, mit denen ich am vertrautesten bin." "Yunnan ist meine Heimat, daher bin ich mit den Flüssen und Bergen und den Volksbräuchen und -sitten vertraut. Ich habe vor, eine Trilogie über Yunnan zu drehen. Impression of Bieji war ein guter Anfang und der nächste Film wird Geschichten über den Komponisten der chinesischen Nationalhymne, Nie Er, erzählen, der hier zu Beginn des letzten Jahrhunderts geboren wurde. Nie Er hatte in Asien einen beachtlichen Einfluss, obwohl er nur 23 Jahre alt geworden ist."

"Ich schreibe auch an einem Stück über den 2. Weltkrieg, das in Shangri-La spielt", erzählt Ma weiter.

Trotz unterschiedlicher Kulturen würden alle Arten von Menschen die Geschichte verstehen, solange sie fesselnd ist.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)