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Reine Familiensache
   2007-12-29 11:48:10    Seite Drucken    cri

Gerade haben wir Weihnachten, das Fest der Familie, gefeiert. Auch bei Olympia kurios wollen wir das nicht vergessen. Daher stellen wir Ihnen heute Athleten vor, bei denen auch im Sport enge Familienbande herrschten. Bei einigen war sogar die Medaillenvergabe eine reine Familienangelegenheit. So war der Slalom bei den Olympischen Spielen 1984 in Sarajewo zum Beispiel fast ein Familienlauf. Der Amerikaner Phil Mahre fuhr als erster durchs Ziel, nur 0,21 Sekunden später folgte sein Zwillingsbruder Steve Mahre. Die beiden Brüder erklären selbst, sie hätten sich als Zwillinge unter neun Geschwistern am heimischen Küchentisch durchsetzen gelernt, das hätte ihnen für den Rennsport sehr geholfen. Heute betreiben die beiden, wie soll es auch anders sein, gemeinsam ein Skitrainingszentrum. Die Zwillingsforschung wird's freuen. Aber die Olympischen Spiele haben noch mehr Zwillinge zu bieten, die gleichermaßen oder sogar gemeinsam erfolgreich waren. Die DDR-Ruderer Bernd und Jörg Landvoigt beispielsweise. Sie gewannen zunächst bei den Olympischen Spielen 1972 in München mit dem DDR-Achter Bronze. Danach bildeten die Brüder einen sehr erfolgreichen Zweier ohne Steuermann. Sowohl bei den Spielen in Montreal 1976 als auch in Moskau 1980 holten die beiden die Goldmedaille. Die Zwillinge sicherten sich in 180 aufeinander folgenden Rennen 179 Siege. Damit sind sie der erfolgreichste Zweier ohne Steuermann aller Zeiten. Viermal wurden die beiden Weltmeister, die Liste ihrer Titel ist lang. Beide sind heute weiterhin im Sport aktiv, allerdings nicht gemeinsam. Und die Familiengeschichte geht weiter, auch Jörg Landvoigts Sohn Ike war ein erfolgreicher Ruderer, 1995 wurde er mit dem deutschen Achter Weltmeister. Die Landvoigt-Zwillinge können aber zum Thema Familienbande noch eine Anekdote berichten. Denn die Zweitplatzierten bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau waren ebenfalls Zwillinge, die Russen Juri und Nikolai Pimenov. Vermutlich verstehen sich Zwillinge einfach so blind und so automatisch, dass ihre Schläge präziser und dadurch schneller sind.

Auch einer der erfolgreichsten Olympioniken aller Zeiten, Nedo Nadi, hatte in seinem Bruder Aldo den besten Trainingspartner. Bei den Olympischen Spielen 1920 in Antwerpen räumten die Brüder so ziemlich alles ab, was es abzuräumen gab. Nedo sicherte sich 1920 fünf Goldmedaillen. Sein jüngerer Bruder Aldo eiferte ihm nach, er gewann drei Gold- und eine Silbermedaille. Die Silbermedaille gewann er hinter seinem Bruder. Im Herreneinzel-Finale mit dem Säbel waren die beiden Brüder aufeinander getroffen und der jüngere hatte den kürzeren gezogen. Die Nadis sind eines der erfolgreichsten Brüderpaare in der Geschichte der Olympischen Spiele. Und auch hier lag das Talent in der Familie, denn der Vater der beiden Planche-Helden war zwar nicht Olympiasieger gewesen, er war aber dennoch ein erfolgreicher Fechtmeister. Etliche später siegreiche Fechter durchliefen seine harte Schule, so auch seine Sprösslinge.

Und auch die herausragende Wasserspringerin Pat McCormick, die als erste Athletin überhaupt sowohl vom Brett als auch vom Turm Gold holen konnte, scheint das Sportlergen vererbt zu haben. Pat McCormick wiederholte ihren Doppelsieg von den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki auch bei den Spielen 1956 in Montreal. Auch das ist bis heute einzigartig. Bei den Spielen 1984 in Los Angeles ging McCormicks Tochter Kelly ebenfalls im Wasserspringen an den Start. Sie sicherte sich die Silbermedaille im Kunstspringen. 1988 bei den Olympischen Spielen in Seoul gewann sie im Kunstspringen die Bronzemedaille.

Auch die Familie Swahn aus Schweden holte so einiges an olympischem Edelmetall in die Familie. Oskar Swahn sicherte sich als rüstiger alter Herr bei seinen Auftritten bei den Olympischen Spielen 1908 in London, 1912 in Stockholm und schließlich 1920 in Antwerpen sechs Olympische Medaillen. Pikanterweise trat er, der älteste Olympiateilnehmer aller Zeiten, in einigen Bewerben gegen seinen Sohn Alfred Swahn an. Der war sowohl ein würdiger Gegner als auch Nachfolger. Denn Alfred Swahn erweiterte die Medaillensammlung seines Vaters in den Jahren 1912 bis 1924 um weitere neun.

Im wahrsten Sinne in einem Boot saß eine weitere erfolgreiche Vater-Sohn-Paarung bei den Olympischen Spielen 1948 in London. Der sechsundfünfzigjährige Hilary Smart aus den USA holte in der Starboot-Klasse die Goldmedaille. Der zweite Mann an Bord war sein 23-jähriger Sohn Paul.

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