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Der Nuo-Tanz
   2007-12-25 17:23:08    Seite drucken   cri
Der Begriff "Nuo" bezeichnet Opferzeremonien der Urgesellschaft, die Gespenster und Krankheiten austreiben sollten. Heute befassen wir uns mit einem anderen Bestandteil der Nuo-Kultur, nämlich dem Nuo-Tanz.

Im antiken China wurden Totems verehrt. Daraus entwickelten sich in der Shang-Dynastie (1600-1046 v. u. Z.) spezielle Opferzeremonien, bei denen Gespenster und Seuchen durch einen Tanz verjagt werden sollten. Genau das ist der Nuo-Tanz, der auch ein wichtiger Teil der chinesischen Lokalopern, insbesondere die Nuo-Oper, ist.

Der Nuo-Tanz ist ein langsamer rhythmischer Tanz, mit dem die Menschen in der Vorzeit Gespenster und Krankheiten vertreiben wollten. Er gilt als die älteste Tanzform in China.

Der Nuo-Tanz war einst in vielen Landesteilen Chinas populär, und das sowohl bei den Han-Chinesen, als auch bei den nationalen Minderheiten in Südwestchina. Mit der Entwicklung der Zeit schwächte sich die religiöse Bedeutung des Nuo-Tanzes ab. Schließlich entwickelte sich der uralte Tanz zu einer Unterhaltungsform.

Der Nuo-Tanz wird in China von Region zu Region unterschiedlich aufgeführt. Auch gibt es vielfältige Arten des Nuo-Tanzes. Beispielsweise gibt es Tänze zur Austreibung von Gespenstern und Seuchen, zur Unterhaltung von Gottheiten, als Dankbarkeit für den Segnen und den Schutz der Götter sowie zum Beten für Wohlstand und Glück. Andere Tänze legen Legenden und Mythen als Motiv zugrunde.

Entstanden in der Phase der Umwandlung der Gesellschaft von der Urgesellschaft in zivile Gesellschaftsformen galt der Nuo-Tanz lange Zeit als Amulett gegen Unheil.

Zu jener Zeit fielen Menschen und Tiere einer Vielzahl von Naturkatastrophen und Krankheiten, insbesondere Epidemien, zum Opfer.

Die Vorfahren der Chinesen erklärten diese außergewöhnlichen Ereignisse mit dem Umtrieb von Dämonen und Gespenstern. Somit ist der Nuo-Tanz eine Urform späterer Götter- und Totemverehrungen.

In der Zeit der Shang-und Zhou-Dynastie (16. bis 3. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung) entwickelte sich im Einzugsgebiet des Gelben Flusses die Landwirtschaft allmählich als primäre Wirtschaftsform. Die lokalen Einwohner entwickelten zu dieser Zeit ein besseres Verständnis für den Wechsel der vier Jahreszeiten und für die Naturerscheinungen.

Parallel dazu entwickelte sich die antike chinesische Philosophie, nach der alle Veränderungen in der Natur auf den Verlauf der Lebensenergie Qi zurückzuführen sind. Es gibt zwei Kategorien von "Qi". Nämlich "Yin", die negative Energie und "Yang", die positive Energie. Alle Kreaturen der Welt werden gedeihen, wenn eine Harmonie ziwschen "Yin" und "Yang" gewährleistet ist. Eine Disharmonie zwischen "Yin" und "Yang" führt hingegen zu Krankheiten und Katastrophen. So wurden Opferrituale wie der Nuo-Tanz praktiziert, um Ruhe und Frieden zu sichern. In der Zhou-Dynastie galt der Nuo-Tanz als wichtiges Ritual am Kaiserhof. Kaiser der Zhou-Dynastie ließen im Frühling, Sommer und Winter Nuo-Zeremonien durchführen, um die Harmonie zwischen Yin und Yang abzusichern.

Mit den Nuo-Ritualen wurde die Hoffnung verbunden, Unheil und Krankheiten abzuwenden und ein friedliches Leben zu gewährleisten. In der chinesischen Feudalgesellschaft spielt der Nuo-Tanz größtenteils eine wichtige Rolle im Gesellschafts- und Alltagsleben der Bevölkerung.

In gewissem Sinne ermutigt er die Menschen, ruhig und gelassen dem Unbekannten zu begegnen.

Mit dem gesellschaftlichen Fortschritt und der Entwicklung von Wirtschaft und Technologie verlor der Nuo-Tanz allmählich seine Popularität in den meisten Landesteilen. Aufgeführt wird er heutzutage nur noch in abgelegenen Regionen und Gebieten der nationalen Minderheiten als ein Stück Leben aus antiker Vorzeit.

In einigen Gebieten hat sich der Nuo-Tanz zum Zweck der Unterhaltung zu einer Art Volkstanz entwickelt. Dabei hat der Tanz etwas von seiner mysteriösen Färbung verloren und stattdessen an künstlerischem Gehalt gewonnen.

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