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Landschaftsverödung und Wüstenbildung in Guizhou erfolgreich reguliert
   2007-12-19 10:53:04    Seite drucken   cri

Die Gemeinde Bangui untersteht dem Landkreis Guanling, einem finanziell schwachen Kreis in der südwestchinesischen Provinz Guizhou. Die Landschaft dort zählt zu den typischen Karstlandschaften, auf denen kaum Pflanzen wachsen. Die Bodenerosion, von der Bangui in den vergangenen Jahren betroffen war, wirkte sich äußerst negativ auf die dortige wirtschaftliche Entwicklung aus. Dank einer erfolgreichen Regulierung konnte der ökologische Zustand jedoch beträchtlich verbessert werden. Dadurch sind die Bauern der Region allgemein in der Lage, zu bescheidenem Wohlstand zu gelangen.

Der 60-jährige Bauer Han Hongying lebt in der Gemeinde Bangui. Einer Initiative der lokalen Regierung folgend hat er Anfang des Jahres verschiedene landwirtschaftliche Kulturpflanzen angebaut. Die durchgeführte Regulierung der wasserarmen Karstlandschaft war so erfolgreich, dass sich zahlreiche Bauern in der Gegend zum ersten Mal seit langem über eine gute Ernte freuen konnten. Mit einem Jahreseinkommen von 80.000 Yuan RMB ist Bauer Han Hongying ein gutes Beispiel dafür:

"Die Zeiten haben sich tatsächlich geändert. Inzwischen haben 80 Prozent der Dorfbewohner neue Einfamilienhäuser gebaut. Die Häuser sind mindestens zweistöckig. Falls nach dem Bau immer noch Geld übrig ist, kaufen wir ein Auto, das kostet normalerweise 30.000 bis 50.000 Yuan."

Noch vor ein paar Jahren sah das im Landkreis Guanling ganz anders aus. Im Jahr 2000 war rund 42 Prozent der Gesamtfläche des Kreises von Bodenerosion betroffen. Das jährliche Einkommen der Bauern betrug pro Person nur etwa 800 Yuan RMB. An jene Zeit erinnert sich Lu Biao, Vertreter des Wasserbauamtes des Landkreises Guanling:

"Damals war die ökologische Umwelt äußerst anfällig. Die Bodenerosion hatte sowohl natürliche als auch menschliche Ursachen. Die Folge war ein drastischer Rückgang der Bodenfruchtbarkeit. Die Widersprüche zwischen Mensch und Natur waren damals sehr gravierend."

Die immer kritischer werdende Bodenerosion sowie die Landschaftsverödung und Wüstenbildung hatten unausweichlich zur Folge, dass die Wasserquellen in der Region allmählich austrockneten. Dies wirkte sich äußerst negativ auf das Leben und die Arbeit der dortigen Bevölkerung aus und verursachte eine schwere Gefährdung der Eindämmung möglicher Hochwasser an den Unterläufen des Jangtse und des Perlen-Flusses. Die Kreisverwaltung entschloss sich daher, die dortige ökologische Umwelt zu verbessern. Den geografischen und klimatischen Besonderheiten der Region entsprechend hat die lokale Regierung die Bevölkerung zur Beteiligung am Bau eines 1.000 Kilometer langen Steindamms mobilisiert. Ein dabei eingezäunter Berghang konnte anschließend zu terrassenförmigen Ackerfeldern verwandelt werden. Somit wurde eine wichtige Basis für den Anbau landwirtschaftlicher Kulturpflanzen geschaffen. Dazu sagt Wang Mengzhou von der Kreisverwaltung Guanling:

"Den Berghang zu terrassenförmigen Feldern zu verwandeln, dient dazu, der Erosion vorzubeugen. Daraus ergaben sich zudem sowohl wirtschaftliche wie auch gesellschaftliche und ökologische Vorteile. Dem Aufbau der ökologischen Umwelt wurde dabei oberste Priorität eingeräumt."

Seit 2002 koordiniert die lokale Regierung zudem jährlich 3.000 Menschen zur Beteiligung am Bau von Stauseen und an einer Aufforstungskampagne. Anhand einer Reihe gezielter Maßnahmen gelang es der lokalen Regierung außerdem, der übermäßigen Verödung Einhalt zu gebieten. Dadurch konnten große Waldflächen erfolgreich von der Umwandlung in eine Wüste bewahrt werden. Die getroffenen Bemühungen haben sich inzwischen bereits ausgezahlt. Innerhalb von fünf Jahren wurden in der Gemeinde Bangui mehr als 20.000 Hektar aufgeforstet. Die ehemals zu 80 Prozent aus Staub und Stein bestehende Umgebung der Ortschaft hat nunmehr ein neues, grünes Antlitz.

Die Regulierung der Landschaftsverödung und der Wüstenbildung ist ein langfristiger und schwieriger Prozess. Wichtig ist es, dass man einen Entwicklungsweg festlegt, bei dem die Bauern durch die Eindämmung der Desertifikation auch profitieren können. Um die Bereitschaft der Bauern zur Mithilfe voll zur Geltung zu bringen, hat die Gemeindeverwaltung sie dazu ermutigt, Blütenpfeffer anzubauen. Mit der Unterstützung der lokalen Regierung wurde dann in der Gemeinde eine Verarbeitungsstätte für Blütenpfeffer gebaut. Eine komplette Branche konnte dadurch etabliert werden. Die Verarbeitungsstätte kauft den geernteten Blütenpfeffer nun direkt von den Bauern und verarbeitet ihn anschließend zu verschiedenen Endprodukten. Diese Maßnahme hat den Eifer zum Anbau von Blütenpfeffer stark stimuliert. Damit einher ging ein schnelles Wachstum der bäuerlichen Einkommen. Pro Person ist das jährliche Einkommen mittlerweile von 800 Yuan auf 1.900 Yuan gestiegen.

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