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Chinesische Bambuskultur
   2007-12-13 15:10:46    Seite drucken   cri

Bambus ist sowohl die Hauptnahrung der Pandabären als auch ein kulturelles Symbol der chinesischen Geschichte. Im chinesischen Altertum fand Bambus in verschiedenen Bereichen des Alltags, wie beispielsweise Essen, Kleidung, Wohnen und Transport, Verwendung. Auch Chinas älteste Bücher wurden aus Bambus hergestellt. Und nahezu alle antiken Musikinstrumente sind Bambusprodukte.

In der Antike wurden in China Pflaumen, Orchideen, Bambus und Chrysanthemen zusammen als "vier Gentlemen" und Kiefer, Bambus und chinesische Essigpflaume als "drei Freunde im Winter" bezeichnet.

Der renommierte Dichter der Tang-Dynastie Bai Juyi fasste die Vorzüge von Bambus gemäß ihrer Eigenschaften so zusammen: seine tiefe Wurzel ist Symbol für Entschlossenheit, sein langer, gerader Stamm für Ehre, der Hohlraum im Inneren steht für Bescheidenheit und sein saubere und spartanische Äußere für Reinheit. Er kam deshalb zur Schlussfolgerung, dass der Bambus seinem Titel "Gentleman" gerecht ist.

Bambus ist nicht nur ein Symbol für Tugend, sondern auch ein Träger von Seele und Emotion.

Der Fleckbambus wird beispielsweise "Bambus der kaiserlichen Konkubine" genannt. Dieser Titel stammt aus einer Sage über Kaiser Shun, der auf einer Inspektionsreise im Süden an Übermüdung starb. Beerdigt wurde Kaiser Shun in der heutigen Provinz Hunan. Seine beiden Frauen, Erhuang und Nuying, trauerten am Ufer des Xiangjiang-Flusses um ihn. Tief im Bambushain haben die Frauen drei Tage lang bitterlich geweint. Ihre Tränen blieben für immer auf dem Bambus kleben und verwandelten sich in Flecken.

Mengzong, eine andere Art von Bambus, steht für einen pflichtbewussten Sohn. Meng Zong war ein Intellektueller und lebte während der Zeit der Drei Reiche (220-280). Sein Vater war gestorben, als er noch ein Kleinkind war. Und seine Mutter wurde später schwer krank. Die Krankheit war jedoch nicht durch konventionelle Medizin heilbar. Eine Suppe aus Bambussprossen könnte helfen, meinte der Arzt. Leider war es ummöglich, im Winter Bambussprossen zu finden. Verzweifelt und voller Schmerz brach Meng Zong in Tränen aus. Seine Aufrichtigkeit rührte die Gottheit im Himmel und ein paar Bambussprossen schossen aus dem Boden. Meng Zongs Mutter wurde wieder gesund, nachdem sie die Suppe gegessen hat. Und Meng Zong hat sich auf Grund seiner Pietät landesweit einen Namen gemacht.

Antike chinesische Literaten hegten einen hohen Respekt vor Bambus. Das erklärt, warum sich in der chinesischen Geschichte so viele Kalligraphien- und Malereiwerke dem Thema Bambus widmeten.

Zheng Banqiao aus der Qing-Dynastie wird als der Maler angesehen, der Bambus am besten malen kann. Als Teenager hielt Zheng Banqiao ein weißes Blatt Papier gegen das Fenster, um die Bambusschatten zu beobachten. Seine Bilder mit dem Fokus auf die Lebenskraft der Pflanze hoben vor allem die Besonderheiten wie Standhaftigkeit und Stolz hervor.

Da heutzutage den Wechselbeziehugen zwischen Mensch und Natur immer größere Aufmerksamkeit beigemessen wird, wird sich die Fläche des Bambushains dank entsprechenden Schutzmaßnahmen vergrößern. Dies kommt nicht nur den Pandabären zugute, sondern fördert auch die Wiederkehr traditioneller chinesischer Wertvorstellungen.

In scharfem Kontrast zu anderen Pflanzen blüht Bambus nur alle 60 bis 80 Jahre und stirbt kurz darauf. Die Reifzeit der Bambussamen dauert ein bis drei Jahrzehnte lang. In den vergangenen drei Millionen Jahren hat der Bambus über 50.000 Mal flächendeckend geblüht. Die großen Pandas überleben durch Abwanderung. Diese Alternative gibt es aber wegen der drastischen Verringerung von Bambuswäldern heute leider nicht mehr.

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