Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Jingyun Dagu
   2007-12-11 17:13:20    Seite drucken   cri
"Jingyun Dagu" ist eine Art volkstümliche Gesangs- und Vortragskunstform. "Jing" ist die Bezeichnung für Beijing, "Yun" heißt soviel wie "Wohlklang" oder "schöne Töne" und "Gu" ist die Trommel. Wörtlich genommen ist unter "Jingyun Dagu" eine Art Trommelgesang zu verstehen.

Entstanden war diese lokale Volkskunst in der nordchinesischen Provinz Hebei. Populär war sie in Beijing und Tianjin Ende des 19. Jahrhunderts und kurz nach Gründung der Volksrepublik China 1949. Begleitet wird diese Kunstform später neben der Trommel und dem Zymbal auch von "Sanxian", einem traditionellen Zupfinstrument mit drei Saiten, der "Sihu", einem viersaitigen Zupfinstrument, und dem Lauteninstrument "Pipa". Es ist dem bekannten Künstler Liu Baoquan zu verdanken, die Geschichten in Beijinger Dialekt erzählte und dadurch die lokale Aussprache Hebeis ersetzte. Aufgenommen wurden Gesangsmelodien der Peking-Oper und die im alten Beijing populären volkstümlichen Melodien.

Unterschieden wird "Jingyun Dagu" in drei wichtige Schulen: die Schulen von Liu Baoquan, von Baiyunpeng und Zhang Xiaoxuan nämlich. Liu Baoquan erreichte das höchste künstlerische Niveau und erwarb den Titel "König von Dagu". Später traten auch andere Schulen hervor, wie zum Beispiel die Junior Bai Schule, populär geworden durch die Gebrüder Bai Fengyan und Bai Fengming.

"Jingyun Dagu" betont das Singen und konzentriert sich auf die bildliche Darstellung der kurzen Episoden. Aber auch die Sprechtexte spielen eine wichtige Rolle. Dabei wird großer Wert auf den Tonfall gelegt. Das Textsprechen ist sozusagen eine Mischung von dem Singen und Sprechen, quasi ein Sprechgesang. Geachtet wird zudem ein natürlicher Übergang vom Sprechen zum Singen. Der Jingyun Dagu-Darsteller tritt einzeln auf der Bühne auf. Der Darsteller schlägt die Trommel und das Zymbal und bestimmt selbst seinen Rythmus. Begleitet wird er von drei anderen Instrumenten, dem Saixian, dem Sihu und der Pipa. Traditionelle Themen von "Jingyun Dagu" sind etwa historische und literarische Geschichten, die Beschreibung schöner Landschaftsszenen und das ganz gewöhnliche Alltagsleben. Beispiel dafür ist das klassische Stück "Chou Mo Yin Chu". "Chou" und "Yin" sind jeweils eine der 12 traditionellen chinesischen Stunden, die zwei heutigen Stunden entsprechen. Dabei werden die Lebensszenen der Chinesen des Altertums bildlich dargestellt.

Ende der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde das Monopol der Männer in diesem Beruf gebrochen. Eine Reihe von begabten Jingyun Dagu-Darstellerinnen wuchs schnell heran. Nach Gründung der Volksrepublik China erfuhr diese Kunstform eine schnelle Entwicklung. Die Darsteller, die früher als Straßensänger tätig waren, genossen als "Volkskünstler" hohen Respekt. Neben traditionellen Repertoires wurden eine Menge neuer Stücke auf die Bühne gebracht, die das aktuelle Leben widerspiegeln.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)