 China ist bekanntlich das bevölkerungsreichste Land der Welt. Wo immer es Chinesen gibt, sind auch Drachen zu sehen, die von den Chinesen als Glücksbringer betrachtet werden. Früher war der Drache Symbol für eine Gottheit, feudale Kaiser und kaiserliche Macht. Später symbolisierte er dann die aufstrebende chinesische Nation. Die Chinesen bezeichnen sich selbst als "Nachkommen des Drachen". Demensprechend ändert sich die Funktion des Drachentanzes, vom ritualen Gebetstanz um Regen zu einer reinen Unterhaltungsform, die den Mut, Stolz und Weisheit der Tänzer zum Ausdruck bringt.
Der Drachentanz weist unterschiedliche Formen auf. Der Drache war ein Totem der chinesischen Nation, das von den landwirtschaftlichen Stämmen aufs Höchste verehrt wurde. Er gab ihnen die Wolken und den Regen. Wird im Frühjahr der Drachentanz vorgeführt, so bekommt man gutes Wetter, führt man den Drachentanz in der heißen und trockenen Saison auf, so lässt der gewünschte Regen nicht lange auf sich warten. Wenn man von Haus zu Haus den Drachentanz darbietet, dann wird man Gespenster und böse Geister los. Das jedenfalls glaubten die Chinesen in alten Zeiten.
 Der Drache besteht aus unterschiedlichen Materialien, wie z.B. Baumwollstoff oder Grasgeflecht. Der Drache aus Baumwollstoff hat einen separaten Drachenkopf und Drachenkörper, die zusammengenäht werden. Je länger der Drache ist, desto mehr Tänzer sind erforderlich.
Der Drache schwingt beim Tanz auf oder ab, langsam, dann wieder schnell. Einmal fliegt er in die Luft, dann wieder befindet er sich in Bodennähe, als wolle er sich verstecken. Vorgeführt wird der Drachentanz von vielen Tänzern mit speziellen Requisiten in ihren Händen. Sie singen und tanzen zunächst wie Schmetterlinge, die um Blumen herumflattern. Dann führen sie ihre Requisiten zusammen und schmücken damit den Kopf und den Schwanz des Drachen. Die Drachentänzer bekommen den meisten Applaus, wenn der Drache zum Himmel aufsteigt, denn das ist der Höhepunkt des Drachentanzes.
Der Löwentanz
 Der Löwentanz ist einer der populärsten Volkstänze in China. Traditionell gilt der Löwe in China als Glücksbringer. Der Löwentanz hat eine lange Tradition. Historischen Aufzeichnungen zufolge wird in China seit mehr als 2.000 Jahren der Löwentanz aufgeführt. Während der Tang-Dynastie (618-907n.Chr.) wurde der Löwentanz im Kaiserhof eingeführt.
Für den Löwentanz sind normalerweise zwei Tänzer erforderlich. Dabei bildet ein Tänzer den Kopf und die Vorderfüße des Löwen, der andere den Löwenkörper und die Hinterfüße. Es ist aber auch möglich, daß ein Tänzer allein ein Löwenbaby spielt. Der andere Tänzer hält einen seidenen Ball in der Hand und spielt mit dem Löwenbaby.
 Es gibt zwei Arten des Löwentanzes: "Wenshi" (Ziviler Löwe) und "Wushi" (militärischer Löwe). "Wenshi" präsentiert das Image eines gehorsamen und lustigen Löwen. "Wushi" porträtiert die gewaltige Macht des Löwen. Neben Springen, sich Fallenlassen und sich Herumwälzen zeigen die Löwentänzer auch ihre hervorragenden Künste wie beispielsweise auf einen hohen Tisch springen oder über hölzerne senkrecht in den Boden eingelassene Pfähle laufen.
Geschicklichkeit ist das Wichtigste bei der Vorführung des Löwentanzes. Der Löwentanz hat eine Entwicklungsgeschichte von mehr als 2.000 Jahren durchlaufen. Es gibt zur Zeit verschiedene Varianten dieses Volkstanzes. Der Löwentanz gilt heutzutage als eines der populärsten und attraktivsten Programme der chinesischen Tanz- und Akrobatikensembles.
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