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Das VIII. Chinesische Kunstfestival
   2007-12-06 16:15:49    Seite drucken   cri

Alle drei Jahre findet das Chinesische Kunstfestival statt. In diesem Jahr wurde das achte Kunstfestival in der zentralchinesischen Provinz Hubei veranstaltet. Das Festival ist ein landesweites Treffen von Bühnenschauspielern.

Seit dem 5. November bemühten sich Schauspielgruppen aus verschiedenen Landesteilen um den "Wenhua-Preis". Beim Kunstfestival in Hubei präsentierten die Ensembles in mehr als 30 Theater Bühnenstücke. Sie alle wollten den Wenhau-Preis gewinnen, Chinas höchste Auszeichnung für Schauspieler, quasi der Theateroskar Chinas.

Viele der im Rahmen des Festivals aufgeführten Werke waren Bearbeitungen beziehungsweise Neuinszenierungen traditioneller lokaler Opern. Das zeigt, wie viel Mühe sich die Dramaturgen gegeben haben, um dem Publikum Neues zu bieten und es zu gewinnen. Außerdem wollten sie mit dem Zeitgeist Schritt halten.

Die Chu-Oper, die schon seit mehr als 150 Jahren aufgeführt wird, ist die bedeutendste lokale Oper der zentralchinesischen Provinz Hubei. Kennzeichnend für die Chu-Oper sind die schlichte Darstellung, die Präsentation der einzelnen Figuren sowie die lebensnahen Themen. Die traditionellen Opern haben in den vergangenen Jahren vor allem auf junge Leute ihre Anziehungskraft eingebüsst. Nun bemüht man sich darum, diese Opern zu modernisieren, um so wieder mehr Zuschauer ins Theater zu locken. Das Wuhaner Chu-Opernensemble der Provinz Hubei hat die Oper "Duftender Tee des Märzes" neu inszeniert. Die Bühnencrew hat sich darum bemüht, den Geschmack der jüngeren Generation zu treffen.

Die Oper erzählt eine Geschichte aus den 1930er und 40er Jahren. Ein junges Mädchen vom Land geht in die Stadt Wuhan, um ihren Geliebten Tiancheng zu suchen. Sie will ihn heiraten. Sie hat ihm Tee aus der Heimat mitgebracht. Zu ihrer großen Enttäuschung ist ihr Geliebter Tiancheng ein Geschäftsmann geworden, der nur noch Ruhm und Geld nachjagt. Die Oper war ein großer Erfolg. Die Regisseurin Chen Wie führt das auf drei Faktoren zurück. Zum einen auf die regionale Färbung des Stücks, zum anderen auf die eingängige Musik und nicht zuletzt auf die realitätsnahe, zeitlose Geschichte:

"Wir haben in dieser Oper die Besonderheiten der alten Hankou künstlerisch dargestellt. Wir haben beispielsweise die belebte Hanzheng-Straße, die Dampfer und Häfen und noch vieles mehr eingebaut. Im darstellerischen Bereich haben wir dadurch eine Mischung aus traditioneller Chu-Oper und modernem Musical geschaffen. Das Bühnebild bietet viele Highlights und auch die Musik ist sehr eingängig."

Um die traditionellen Opern ins 21. Jahrhundert zu bringen, müsse man hervorragende Dramaturgen der jüngeren Generation einstellen. Die jungen Talente sollen die traditionellen Opern dann so umarbeiten, dass sie den Geschmack des heutigen Publikums treffen könnten, sagt Chen Wei. Die Musik zur Oper "Duftender Tee des Märzes" hat allerdings ein Altmeister, der 70-jährige Hu Xin, komponiert. Er hat es verstanden, traditionelle Melodien der Chu-Oper beizubehalten und dennoch Einflüsse moderner Musikrichtungen einzubauen. Dazu Hu Xin:

"Wenn man versucht die traditionellen Opern nicht zu verändern und stur an der alten Struktur festhält, dann verliert man nach und nach das Publikum. Wir haben bei der Oper "Duftender Tee des Märzes" zahlreiche neue Elemente integriert, beispielsweise das Duett, das Trio, den Vorgesang und den Chor. Die wichtigsten Arien wurden allerdings nicht verändert. Unsere Veränderungen haben die Figuren und die Darstellung des Gefühlslebens der Figuren nicht beeinträchtigt. Das Publikum war begeistert und spendete tosenden Beifall. Denn das moderne Publikum legt großen Wert auf das Gesamtbild, auf das Bühnenbild, die Gesamtdarstellung."

Das Chinesische Kunstfestival will den kulturellen Besonderheiten verschiedener Landesteile eine Plattform bieten, außerdem will es die künstlerische Schaffenskraft fördern. Das 8. Chinesische Kunstfestival präsentierte daher verschiedene Bühnendarstellungen. Neben Opern wurden auch Dramen und Musicals gezeigt.

Die Oper des Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang hat Ende 2004 das Musical "Gast aus dem Eisberg" inszeniert. Das Ensemble hatte für diese Oper den gleichnamigen Film bearbeitet und auf die Bühne gebracht. Das Musical begeisterte das Publikum. Die Zuschauer lieben den uigurischen Gesang und Tanz. Das musikalische Hauptmotiv wurde auch dank des Films in China landesweit bekannt. Seit seiner Premiere ist das Musical bereits hundert Mal aufgeführt worden. Der Intendant Nusilet Wajidi ist davon überzeugt, dass das chinesische Musical einen eigenen Charakter haben müsse:

"Unsere Musicals sind anders als die ausländischen Produktionen, wie "Les Miserables", "Notre Dame de Paris" oder "Cats". Unsere Vorstellungen von ansprechender Darstellung sind andere. Die Chinesen wollen Musik, die leicht zu verstehen ist und allen gefällt. Daher müssen wir auch beim Musical einen eigenen Weg gehen."

Anders als traditionelle Opern vermittelten Musicals meist einen modernen Inhalt, sie bedienen sich dabei auch moderner Bühnentechniken. Daher entsprechen sie dem aktuellen Publikumsgeschmack, sagt Nusilet Wajidi. Daher hätten Musicals an sich, aber auch traditionelle Opern, die zu Musicals gemacht würden, gute Zukunftsaussichten, so Opernintendant Nusilet Wajidi.

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