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Chinesisches Kulturzentrum beeinflusst kulturelle Szene in Wien
   2007-12-06 15:54:37    Seite drucken   cri

 

In Zukunft wird auch ein chinesisches Bauwerk zum Stadtbild Wiens gehören: Denn im kommenden Jahr wird mit dem Bau des chinesischen Kulturzentrums im Donau-Park begonnen. Ein entsprechender Bauvertrag zwischen dem Förderverein für Kulturaustausch zwischen Österreich und China und der Wiener Stadtregierung wurde vor kurzem unterzeichnet.

Nach der Unterzeichung des Vertrages im Wiener Rathaus huschte ein Lächeln über die Gesichter der Beteiligten. Schon vor knapp zehn Jahren wurde der Bau eines chinesischen Kulturzentrums in Wien angeregt. Nun, endlich, wurde die Baugenehmigung erteilt. Als einziges Institut für chinesische Kultur in Wien, das gemeinsam vom Allchinesischen Bund der Literatur- und Kunstschaffenden (ABLKS), der Jiaotong-Universität in Südwestchina sowie dem Förderverein für den Kulturaustausch zwischen Österreich und China gegründet wird, soll es die kulturelle Szenerie der Stadt mit beeinflussen. Dazu die Initiatorin und Präsidentin des Fördervereins Frau Professor Jin Ling:

"Das chinesische Kulturzentrum in Wien soll zu einer Plattform für die Präsentation der chinesischen Kultur und der Kulturindustrie in Europa ausgebaut werden. Hier wird sowohl die traditionelle als auch die gegenwärtige Kultur Chinas präsentiert. Auf unserem Programm stehen Kunstausstellungen, Seminare, Chinesisch-Sprachkurse, Ausbildungskurse für Traditionelle Chinesische Medizin sowie Kunst und Veranstaltungen für moderne Technologien und Medienkunst."

Das 4.000 Quadratmeter große Zentrum, architektonisch eine geniale Mischung des chinesischen und westlichen Baustils, soll im harmonischen Einklang mit der Landschaft an der Donau entstehen. Dadurch entsteht auch eine weitere Dimension des Gebäudes: beispielsweise kleine Läden mit traditionellen handwerklichen Produkten aus China. Oder man kann in einem chinesischen Teehaus kulinarische Genüsse erleben. Neben einer Bibliothek und einer Kunstgalerie, in der beispielsweise chinesische Kunstwerke und Kulturgegenstände versteigert werden, ist insbesondere auch ein Mietatelier geplant, in dem sich Literatur- und Kunstschaffende aus China vor Ort mit der europäischen Kultur vertraut machen und inspirieren lassen können. Der amtierende Wiener Stadtrat für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung Michael Ludwig ist begeistert:

"Ich fühle mich der chinesischen Tradition, der chinesischen Kultur und auch dem chinesischen Volk sehr verbunden und in der Tat ist für uns China ein sehr faszinierendes Land. Um die Entwicklung auch in der chinesischen Gesellschaft der Bevölkerung näherzubringen, haben wir dieses Institut sehr stark unterstützt. Es wird an einem sehr attraktiven Standort in unserer Stadt errichtet werden und wird für die Wienerinnen und Wiener die Möglichkeit bieten, Sprachkurse zu besuchen, also Chinesisch kennenzulernen, aber auch die verschiedenen Teilbereiche der chinesischen Kultur. Von der Literatur über Musik bis Theater, Architektur und Film. Das wird für viele auch der Eintritt sein in die chinesische Kultur, und das wollen wir erreichen."

Das mit acht Millionen Euro veranschlagte Gebäude soll Anfang 2010 fertiggestellt werden. Laut dem Vertrag stellt die Wiener Liegenschaftsverwaltung dem Bauprojekt ein 3.300 Quadratmeter großes Gelände an der Donau mit einem jährlichen Mietpreis von nur 300 Euro zur Verfügung. Der Vertrag ist zuerst für 99 Jahre gültig, verlängert sich jedoch nach dem Ablauf automatisch. Im Stadtzentrum gelegen, direkt in der Nachbarschaft der UN-City, verspricht sich das China-Zentrum dank seiner günstigen Lage und dem hochwertigen Umfeld natürlich viel für die Zukunft. Die Abteilungsleiterin der Wiener Liegenschaftsverwaltung Sigrid Oblak begründete den Beschluss der Wiener Stadtregierung so:

"Es ist natürlich für die Stadt Wien ein sehr, sehr wichtiges Projekt, dieses chinesisch-österreichische Kulturzentrum. Wir legen großen Wert darauf, dass wir diese Fläche zur Verfügung stellen können und dass es auch zu einem Entgelt passiert, dass vertretbar ist. Es ist, nun, niedrig ist immer ein relativer Wert, für uns geht es hier eher um eine Anerkennung, weil wir eben dieses Kulturzentrum auch sehr stark und sehr gerne haben möchten."

Wien liegt im Herzen Europas und ist weltweit als Kultur- und Musikparadies bekannt. In der Stadt sorgte in letzter Zeit die chinesische Kultur für Furore. Allein in diesem Jahr wurden eine Reihe von Veranstaltungen zu diesem Thema organisiert, darunter die Uraufführung eines Konzertes der mongolischen Nationalität im berühmten Großen (Goldenen) Saal des Wiener Musikvereins Anfang dieses Jahres, das chinesische Kulturfest von Juni bis September und das erste Forum über die Entwicklung Tibets im November. Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Wien Sepp Rieder ist davon überzeugt, dass die Europäer durch solche Veranstaltungen China nähergebracht werden. Er sagt:

"Man kann sagen, dass im Augenblick Wien von chinesischer Kultur und auch Entwicklungswissen durchflutet wird. Man muss sagen, es ist zu wenig, wenn man sich nur auf dem wirtschaftlichen Bereich näher kommt, quasi Geschäfte machen. Wir glauben, dass eine feste Verbindung zwischen Völkern und zwischen Staaten nur dann gegeben ist, wenn sie auf einer möglichst breiten Ebene auf vielen Gebieten, Kultur, Gesundheitsbereich, auch Wirtschaft, gegeben ist. Das streben wir an. Und wir sehen uns in dieser Hinsicht auch von chinesischer Seite bestimmt, unterstützt und bestärkt."

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