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Bu Jianfang und sein Knopfmuseum
   2007-12-06 15:29:13    Seite drucken   cri

Bu Jianfang war früher ein Osteologe, ein Spezialist für Knochenerkrankungen also. Er gab jedoch vor einiger Zeit diesen Beruf auf. Der Grund: seine wirklich sehr umfassende Knopfsammlung. In den vergangenen mehr als 20 Jahren sammelte Bu Jianfang nämlich über 130.000 verschiedene Knöpfe. Im August 1996 gründete er daher in seinem Heimatdorf Dabu im Kreis Yanggu in der Provinz Shandong das erste Knopfmuseum in China.

Wenn man das Knopfmuseum betritt, sieht man sofort verschiedene prächtige Knöpfe an den Wänden sowie in vier Regalen, in dem ebenfalls verschiedene Ausstellungsstücke zu sehen sind. Es gibt aber noch viele Knöpfe, die wegen der Platzbeschränkung nur in Plastiktaschen aufbewahrt werden. Bu Jianfang sagt, in seinem Museum gebe es mittlerweile mehr als 130.000 verschiedene Knöpfe aus über 210 Ländern und Regionen. Diese Knöpfe sind nach Größe, Beschaffenheit, Form, Zeitepoche oder deren Wert in acht Kategorien eingeteilt. Alleine in der Kategorie "Beschaffenheit" gibt es über 30 Arten wie Jade, Perlen, Diamanten oder Elfenbein.

In dem Museum gibt es außerdem etwa 10.000 Knöpfe, in denen beispielsweise wichtige Persönlichkeiten verschiedener Länder, historische Ereignisse, bekannte architektonische Bauten oder wichtige Kennzeichen eingraviert sind. Manche Knöpfe von Bu Jianfang sind schon etwas verrostet oder erscheinen etwas altertümlich, immerhin kann man darauf einige wichtige historische Ereignisse aus aller Welt der vergangenen 1.000 Jahre darauf entdecken. Deshalb sind die Knöpfe auch kulturell sehr inhaltsvoll. Viele Ausstellungsstücke in dem Museum haben auch eine interessante Form, man entdeckt zum Beispiel Sonnen, einen Mond oder Sterne. Aber auch Schafhufe, Schlüssel, Meeresmuscheln sowie Obst und Gemüse.

Von klein auf wollte Bu Jianfang ein guter Arzt werden. Und wie von ihm erhofft, wurde er im Krankenhaus des Kreises Dabu ein Spezialist für Knochenerkrankungen, und man schätzte ihn dort wegen seiner ärztlichen Fähigkeiten und seiner Berufsethik sehr.

Im Januar 1991 fand Bu Jianfang in seinem Haus zufällig einen alten, rundförmigen Knopf aus Bronze. Obwohl das Muster des Knopfes nicht mehr deutlich zu erkennen war, sah Bu Jianfang auf der Knopfoberfläche eine friedlich aussehende Schönheit. Durch diesen Fund in den eigenen vier Wänden kam ihm die Idee, Knöpfe zu sammeln.

Ab diesen Zeitpunkt hob er alle seltsamen oder besonderen Knöpfe auf, die er finden konnte. Wenn er Zeit hat, nimmt Bu Jianfang heute noch seine Knöpfe in die Hand und betrachtet sie eingehend. Langsam entwickelte er eine Art spezielles Gefühle für Knöpfe. Und da er immer mehr Knöpfe aufhob, wurde die Knopfsammlung ein untrennbarer Teil des Lebens von Bu Jianfang.

Wenn er später einen Tag seine Knöpfe nicht anschaute oder darüber forschte, fühlte sich Bu Jianfang nicht wohl. Aus diesem Grund gab er auch seine Anstellung im Krankenhaus auf. Sein einziger Wunsch war, mehr Zeit für seine Knöpfe haben zu können. Für seine Knopfsammlung gab Bu Jianfang viel Geld aus, bekam aber im Gegenzug viel Freude und Glück zurück, auch wenn das vielleicht nicht alle nachvollziehen können.

Seit einigen Jahren besucht Bu Jianfang häufig auch verschiedene Gebrauchtwarenmärkte. Bu Jianfang sagt, jedesmal, wenn er einen Knopf findet, den er noch nicht besitzt, sei das Glück, das er dann empfinde, nur schwer zu beschreiben.

Die Liebe und Entschlossenheit von Bu Jianfang zu seinen Knöpfen hat bereits viele Leute berührt. Manche von ihnen brachten Bu Jianfang aus diesem Grund verschiedene Knöpfe aus dem Ausland mit, und einige schenkten ihm außergewöhnliche Knöpfe, die sie bis dahin zu Hause aufbewahrt hatten. Ein fast 80-jähriger alter Mann von der Inselprovinz Taiwan namens Zhang Zhenyong hörte von der Sammelleidenschaft von Bu Jianfang und schickte ihm zweimal einige hundert Knöpfe, auf denen Sitten und Gebräuche aus Taiwan dargestellt waren.

Um seine Knopfsammlung auszuweiten, verfasste Bu Jianfang auch über 2.000 Briefe, er bereiste fast das halbe Land und verschliss acht Fahrräder. Mehr als das, nicht weniger als etwa 200.000 Yuan RMB gab er aus, um seine Knopfsammlung auf den jetzigen Stand auszubauen.

Obwohl Bu Jianfang keine spezielle Ausbildung in Bezug auf sein Hobby genoss, verfasste er dank seinem großen Interesse und festen Willen bis jetzt verschiedene Artikel über Knöpfe mit mehr als 100.000 Schriftzeichen. Einige seiner Artikel wurden auch in chinesischen Fachzeitschriften veröffentlicht.

Bu Jianfang sagt, er liebe die Kultur der Knöpfe sehr. Dies sei nicht nur eine isolierte Kultur, die Geschichte der Knöpfe liefere gleichzeitig auch einen Überblick über die Entwicklung der menschlichen Zivilisation sowie der unterschiedlichen Zeitabschnitte und Regionen. Nur wenn man auf diesem Gebiet intensiv forsche, könne man deren tiefe Inhalte finden, so Bu Jianfang.

Zuletzt brachte Bu Jianfang noch einen besonderen Wunsch zum Ausdruck. Er sagte, er wolle schon seit langer Zeit an einem speziellen Festival über Knöpfe in Großbritannien teilnehmen, das jährlich im Oktober stattfindet. So könnten noch mehr Leute die Geschichte und die Kultur der Knöpfe kennenlernen.

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