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Auch Olympiastars erleben nicht nur Glanzmomente
   2007-12-03 16:57:58    Seite Drucken    cri

Wir erleben die Jugend der Welt meist entweder in ihren größten und hin und wieder auch in ihren dunkelsten Momenten. Nicht nur bei den Olympischen Spielen gehen meist nur die Bilder der strahlenden Sieger um die Welt. Erfolgreiche Olympioniken strahlen uns jung, dynamisch und schön von Werbeplakaten entgegen und empfehlen uns im Fernsehen, welche Produkte wir kaufen sollen. Denn die Olympioniken von heute sind große Stars und oft wird dabei vergessen, dass sie alle Menschen sind wie Du und ich, mit ganz alltäglichen Sorgen und Nöten. Um uns das ins Gedächtnis zu rufen, wollen wir Ihnen heute nicht die glorreichsten Momente einiger Athleten nahe bringen. Wir berichten Ihnen heute über die Augenblicke, die die Sportler am liebsten ganz schnell wieder vergessen hätten, auch wenn einige dieser Momente im Nachhinein nicht einer gewissen Komik entbehren und so hat vermutlich auch der ein oder andere Athlet Jahre später über sein Missgeschick gelacht.

Eine hat sicher schon wenige Minuten nach ihrem Malheur gelacht, Hildegard Schrader nämlich. Die Deutsche war die Sensation bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam. Schon im Vorlauf über die 200-Meter Brust hatte die deutsche Schwimmerin den olympischen Rekord um 16 Sekunden unterboten, im Halbfinale schwamm sie einen neuen Weltrekord. Im Finale konnte sie die Weltrekordzeit allerdings nicht noch einmal erreichen, was weniger an ihrer Kondition als an ihrer Ausrüstung lag. In Führung liegend war ihr nämlich auf der Schlussbahn ein Träger ihres Badeanzuges gerissen. Sie ließ sich nicht beirren, schwamm bis zum Anschlag und sicherte sich damit Gold. Nur aus dem Wasser kam sie nun nicht. Sie wartete geduldig, bis ein Helfer ihren Träger zusammengeknotet hatte, schließlich wollte sie nicht für einen Skandal sorgen. Und eine unbedeckte Frauenbrust hätte 1928 vermutlich noch einen kleinen Aufschrei ausgelöst.

Für Antonius Lemberkovits hatte sein Missgeschick nicht so einen positiven Ausgang. Bei den Spielen 1932 in Lake Placid zielte der Kleinkaliberschütze ausgesprochen genau. Er traf exakt ins Zentrum der Scheibe. Allerdings hatte er sich leider die falsche Scheibe ausgesucht. Durch diesen Fehler beraubte er sich der Chance, die Goldmedaille zu erringen und das, obwohl er eindrucksvoll unter Beweis gestellt hatte, dass er voll ins Schwarze treffen konnte.

John Godina war zwar ebenfalls ein großer Pechvogel, er hatte dann aber doch etwas mehr Glück im Unglück. Während des Aufwärmens vor dem Kugelstoßen der Männer bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta rutschte Godina die Kugel aus. Sie traf seinen Rivalen Randy Barnes unglücklicherweise genau im Rücken, Barnes hatte sich gerade gebückt, um seine Kugel aufzuheben. Zur großen Erleichterung war Barnes nicht verletzt. Im Wettkampf stellte Barnes klar, dass er in bester Verfassung war, er stieß die Kugel zu Gold. Godina hatte seine Form nach dem Schock auch wieder gefunden, diesmal rutschte ihm die Kugel nichts aus. Er gewann Silber.

Deutlich schlechter erging es da schon Alexander Bortyuk. Er war der Anschieber des sowjetischen Viererbobs bei den Olympischen Winterspielen 1992 in Albertville. In einem wichtigen Lauf rutschte Bortyuk beim Anschieben aus und fiel aufs Gesicht. Das war nicht nur ausgesprochen schmerzhaft, es brachte seine Mannschaft auch um alle Medaillenchancen.

Vermutlich etwas weniger schmerzhaft, dafür aber umso peinlicher war Joseph Guillemots Malheur. Und dabei konnte der französische Läufer eigentlich gar nichts dafür, dass es dazu kam. Bei den Olympischen Spielen 1920 in Antwerpen wurde der Start des 10.000-Meter-Laufs kurzfristig drei Stunden vorverlegt. Der belgische König hatte darum gebeten. Für Guillemot waren das ausgesprochen schlechte Nachrichten, denn er hatte kurz zuvor eine ordentliche Mahlzeit zu sich genommen. Dennoch gab Guillemot auf den 10.000 Metern alles, am Ende musste er sich trotz eines vollen Magens nur dem großen Paavo Nurmi geschlagen geben. Kurz nach dem Überqueren der Ziellinie musste er der Anstrengung aber dann doch Tribut zollen, Guillemot wurde unsagbar übel. Er musste sich übergeben und trat dies unglücklicherweise auf Nurmis Schuhe. Ob der ohnehin nicht als Menschfreund bekannte Nurmi angesichts seines Goldmedaillen-Gewinns milde gestimmt war und das Unglück mit Verständnis aufnahm, ist nicht bekannt. Guillemot war der Vorfall selbstverständlich sehr unangenehm.

Elvira Osolina reagierte auf eine ihr ausgesprochen unangenehme Situation hingegen etwas extremer. Die sowjetische Speerwerferin konnte bei den Olympischen Spielen in Tokio 1964 die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen. Nachdem sie bei den Spielen in Rom vier Jahre zuvor Gold gewonnen hatte, reichte es in Tokio nur zu Rang fünf. Osolina strafte sich selbst für ihren Misserfolg indem sie sich den Kopf kahl schor.

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