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Eine touristisch geprägte Farm in Suzhou
   2007-11-28 15:54:48    Seite drucken   cri

Seit Jahrzehnten vermehren sich die Investitionen aus der chinesischen Inselprovinz Taiwan auf dem Festland kontinuierlich. Die Geschäftstätigkeiten Taiwaner Unternehmer haben sich in fast allen Landesteilen und in allen Wirtschaftszweigen erweitert. Auch die Landwirtschaft bildet dabei keine Ausnahme. Der Taiwaner Cai Shengjia hat in Suzhou eine moderne Farm errichtet.

"Grüne Muße" heißt die Farm auf Deutsch, die sich im westlichen Außenbezirk der Stadt Suzhou befindet und eine Gesamtfläche von 30 Hektar hat. Es handelt sich dabei um Suzhous erste Farm, die nicht nur einen landwirtschaftlichen Betrieb darstellt, sondern darüber hinaus touristischen Charme ausstrahlt. Bereits am Eingang des Geländes erblickt man einen recht langen Korridor mit angebautem Gemüse und Obstbäumen. Daran schließt ein großes Tiergelände an. Dahinter sieht man großflächige Gewächshäuser und alles weitere, was zu einer Farm dazugehört. In dem 300 Meter langen Korridor gibt es mehr als 40 aus Taiwan importierte Obst- und Gemüsearten. In dem Tiergelände werden nicht nur herkömmliche Tierarten wie Hasen, Hühner und Ziegen gehalten, sondern auch seltene Tiere wie Davidhirsche und Yaks. Der Taiwaner Farmgründer ist vor allem auf die in den Treibhäusern gezüchteten Gemüsearten stolz, beispielsweise auf die kleinen Gurken:

"Nehmen wir als Beispiel die kleinen Gurken, bei deren Aufzucht weder Insektizide oder Chemikalien eingesetzt werden. Sie sind deshalb sehr fleischig und saftig, ganz anders wie die Gurken, die Sie auf dem Markt kaufen können."

Viele Obst- und Gemüsearten, die auf der Insel Taiwan hervorragend wachsen, konnten anfangs aus klimatischen Gründen sowie aufgrund des unterschiedlichen Bodentyps nur schwer in Suzhou angebaut werden. Dies schien aber für Cai Shengjia, einem erfahrenen Landwirt, kein gravierendes Problem zu sein:

"Die meisten landwirtschaftlichen Kulturpflanzen, die zurzeit auf Taiwan wachsen, stammen aus dem Festland. Damals sind wir auf dasselbe Problem gestoßen. Gleicher Breitengrad, gleiche Temperaturen und gleiche Anbaumethoden - trotzdem ergaben sich aber ungleiche Produkte. Wir haben auf diesem Gebiet allmählich Erfahrungen gesammelt und entsprechende Technologien entwickelt, die dazu dienen, dass sich das Obst und Gemüse in kurzer Zeit dem Klima und den Bodenbedingungen anpassen kann."

Die fortschrittliche Landwirtschaftstechnik aus Taiwan ist daher ein wichtiger Grund dafür, dass Agrarinvestoren aus der chinesischen Inselprovinz auf dem Festland äußerst beliebt sind. Wu Wenyuan ist stellvertretender Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Volkskongresses der Stadt Suzhou. Seiner Auffassung nach haben die Investoren aus Taiwan eine moderne und touristisch geprägte Landwirtschaft nach Suzhou gebracht:

"Die Farm "Grüne Muße" wird die erfolgreiche Umwandlung und die beschleunigte Entwicklung der Landwirtschaft in der Umgebung und in der gesamten Region einschließlich Suzhous und des benachbarten Taihu-Sees fördern. Sie stellt zudem ein wichtiges Vorbild für eine organische Verbindung der Landwirtschaft mit dem Fremdenverkehr dar. Zugleich schafft die Farm eine gute Plattform für die Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten der Taiwan-Straße in den Bereichen Landwirtschaft und Tourismus. In weit übertragenem Sinne wird so auch die innerchinesische Zusammenarbeit in allen Wirtschaftszweigen vorangetrieben."

Diese Ansicht teilt auch Jiang Bingkun, stellvertretender Vorsitzender der Chinesischen Kuomingtang-Partei, der vor kurzem zur Teilnahme an einer Elektronikmesse in Suzhou weilte:

"Suzhou ist ein guter Investitionsstandort sowohl für die High-Tech-Branche als auch für den touristischen Sektor. Hier haben sich mehr Taiwaner Investoren angesiedelt als in allen anderen Orten des Festlandes. Neben der hochentwickelten Elektronikbranche weist die Stadt zudem eine schöne Landschaft und großflächiges Ackerland vor. Die Entwicklung der touristisch geprägten Landwirtschaft dient auch dazu, die Probleme im ländlichen Raum Taiwans zu lösen. Ich bin davon überzeugt, dass man anhand der Farm und der in Taiwan gesammelten Erfahrungen diese landwirtschaftliche Fläche optimal wird nutzen können, sei es für den Umweltschutz, sei es hinsichtlich der Schaffung von Arbeitsplätzen. Ich hoffe, dass die Investitionen in diese Farm die Entwicklung der gesamten Region ankurbeln und zudem den Frieden zwischen beiden Seiten der Taiwan-Straße fördern werden."

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