Die jährlich von der Handelskammer in China durchgeführte Umfrage zur Stimmung der Unternehmen wurde vor kurzem vorgestellt und ergab unter anderem, dass die größte Anziehungskraft Chinas in dem chinesischen Binnenmarkt liegt und nicht in den vergleichsweise niedrigen Arbeits- und Produktionskosten des Landes. Über 80 Prozent der Teilnehmer der Umfrage erklärten, sie seien in erster Linie in China aktiv, um Zugang zum chinesischen Markt zu erhalten oder ihm zuzuarbeiten.

"Unternehmen aus der EU schneiden in der zunehmend von Konkurrenz bestimmten Umgebung gut ab. Im Vergleich zur Umfrage vom Vorjahr ist ein stärkerer Fokus sowohl auf die Gründung von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen als auch auf die Ausweitung von Investitionen festzustellen", erklärte der Präsident der europäischen Handelskammer Jörg Wuttke.

Die gemeinsam mit der Unternehmensberatung Roland Berger Strategy Consultants durchgeführte Umfrage beruht auf einer Befragung von 200 europäischen Unternehmen.

Die Umfrageteilnehmer zeigten außerdem den Willen, auch in chinesische Forschungs- und Entwicklungszentren zu investieren. 31 Prozent der befragten Unternehmen mit über 100 Angestellten haben bereits Forschungs- und Entwicklungszentren in China eingerichtet und 32 Prozent wollen in den kommenden zwei Jahren solche Zentren gründen oder bestehende Zentren ausbauen.

Ein weiterer Grund für die Investitionen in Forschung- und Entwicklung, neben Kostensenkungen durch den Einsatz lokaler Fachkräfte, ist der Versuch, die Produkte den Bedürfnissen chinesischer Konsumenten anzupassen.

Europäische Unternehmen sind in Hinsicht auf ihre Geschäftstätigkeit in China generell optimistisch, ergab die Umfrage weiter. Ihr Optimismus beruht hauptsächlich auf der anhaltenden Stärke der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes und dem damit verbundenen Wachstum des Binnenkonsums.

Sorgen machen sich viele der Unternehmen über Knappheit an qualifiziertem Personal, Umweltverschmutzung und unzureichenden Schutz der Urheberrechte.