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Ahmet Tomur, ein Sammler aus Xinjiang
   2007-11-26 13:21:25    Seite drucken   cri
In Xinjiang lebt ein bekannter Sammler namens Ahmet Tomur. Er sammelt leidenschaftlich die verschiedensten Dinge, etwa Kalligraphien, Malereien, Porzellan, Jade, Briefmarken oder auch Münzen. Viele seiner Schätze sind sehr wertvoll.

Ahmet Tomur wurde 1952 in der Stadt Hami in Xinjiang geboren. Als er später die Grundschule besuchte, war dort Chinesisch Unterrichtssprache. So entwickelte Ahmet Tomur von klein auf ein großes Interesse an der chinesischen Kultur. Er sagt:

"Damals dachte ich, falls ich Chinesisch lernen und eine Schule besuchen würde, an der die Unterrichtssprache Chinesisch ist, würde ich bessere Entwicklungsperspektiven haben. Als ich noch klein war, habe ich gerne Bücher gelesen, vor allem chinesische Bildergeschichten, obwohl ich noch nicht viele Schriftzeichen kannte. Die Figuren und die Bilder in Büchern wie 'Die drei Reiche' oder 'Pilgerfahrt in den Westen' fand ich sehr inhaltsvoll und interessant."

Während seiner Jugend studierte Ahmet Tomur Geschichte und Archäologie an der South China Normal University im südchinesischen Guangzhou. Dabei wuchs seine Bewunderung für die glänzende Geschichte und Kultur der chinesischen Nation. Nach dem Studium kehrte er nach Xinjiang zurück und beschäftigte sich im Kulturamt in Hami mit der Sammlung und Verwaltung von Kulturgegenständen. Dies schaffte gleichzeitig eine gute Basis für seine spätere Sammelleidenschaft.

1985 ging Ahmet Tomur nach Urumqi und gründete dort seinen eigenen Betrieb. Während seines Jahrzehnte langen Sammlerlebens kaufte er immer die gewünschten Sachen, wenn er zufällig darauf stieß. Er sagt:

"Das war 1994. Ich hörte, dass zwei sehr alte Schüsseln in der Stadt Hangzhou verkauft werden sollen. Ich nahm sofort das Flugzeug von Urumqi nach Shanghai, und in der gleichen Nacht kam ich noch im Kreis Cixi in Hangzhou an. Trotz des starken Regens fand ich den Besitzer der beiden Schüsseln."

Der Besitzer war von dem Einsatz und der Ehrlichkeit Ahmet Tomurs sehr bewegt und verkaufte ihm zu einem günstigen Preis die zwei antiken Schüsseln.

Um seine Leidenschaft auszuüben und Schätze zu suchen, ging Ahmet Tomur auch ins Ausland. In den vergangenen Jahren war er sogar in einigen Dutzend Ländern unterwegs, um dort nach verlorengegangenen chinesischen Kulturgegenständen zu suchen. Dazu sagt er, für ihn seien chinesische Kulturgegenstände, die im Ausland verlorengegangen sind, wie eigene Kinder, die ins Ausland ausgewandert sind. Er hoffe daher, sie könnten zu ihm, also in das Heimatland, zurückkehren.

Nan Fu ist ein bekannter Schriftsteller in Xinjiang und auch ein guter Freund von Ahmet Tomur. Vor einigen Jahren schrieb er eine Biografie über Ahmet Tomur. Nan Pu sagt über ihn:

"Als ein Sohn der Uiguren hat Ahmet Tomur viel zum Kulturaustausch der verschiedenen Nationalitäten sowie zum Erbe der chinesischen traditionellen Kultur beigetragen. Wenn er in Beijing, in Shanghai oder in Hangzhou ist, besucht er oft die dort lebenden Maler und betrachtet verschiedene Kalligraphen. Sein Sammlergeist und seine Liebe zur chinesischen Kultur haben viele Kalligraphen und Maler bewegt. Deshalb schenken sie ihm auch gerne einige Beispiele ihrer Arbeit."

Bis jetzt besitzt Ahmet Tomur mehrere Hundert Kalligraphien und Malereien von bekannten chinesischen Künstlern wie Zheng Banqiao, Zhang Daqian und Qi Baishi. Außerdem besitzt er noch viele sehr seltene Sachen wie Kalligraphien und Malereien, die von der chinesischen Kaiserinwitwe Cixi angefertigt wurden.

Ahmet Tomur hat in den vergangenen Jahren viel für seine Schätze ausgegeben. Er sagt:

"Ich meine, die Sammlungen sind wie meine Familienangehörigen, wie meine Kinder. Ich verbinde tiefe Gefühle für sie. In meiner Freizeit sitze ich gerne in meinem Studierzimmer, betrachte die Sammelstücke und spreche zu ihnen. China hat eine glänzende Zivilisation von über 5.000 Jahren, und die Menschen im antiken China waren einfach phantastisch. In früherer Zeit gab es keine moderne Technik, trotzdem stellten sie perfekte Kunsthandwerke her. Wenn ich meine Sammlung anschaue, fühle ich mich, als ob diese glänzende Kultur und diese beeindruckende Kunst direkt vor mir stehen würde."

In diesem Jahr beschloss Ahmet Tomur, ein Drittel seiner Schätze dem Xinjianger Museum für Malerei zu geben. Dazu sagt er:

"Es freut mich, dass ich der chinesischen Nation Ehre gemacht habe. Ich will auch in Beijing noch vor 2008 ein Museum gründen. In Zukunft will ich zudem noch gute Studenten der Pekinger Universität und der Qinghua-Universtität finanziell unterstützen. Damit können sie beispielsweise auch im Ausland studieren. Wenn sie dann zurückkommen, können sie mehr zum Aufbau des Vaterlandes beitragen."

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