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Shache-Heimat des Mukams der Uiguren in Xinjiang
   2007-11-22 15:50:37    Seite drucken   cri

wie Sie wissen, ist das Uigurische Autonome Gebiet Xinjiang ein Sieldungsgebiet der nationalen Minderheiten in Nordwestchina. Die Einwohner in der Region sind begabt im Singen und Tanzen. Das Mukam ist eine volkstümliche Kunstart in der Region. Es ist eine Mischung aus Dichtung, Gesang, Tanz und Instrumenten. Das uigurische Mukam aus Xinjiang ist am 25. November 2005 in die dritte Liste der UNESCO für das mündliche und immaterielle Weltkulturerbe aufgenommen worden.

Das Mukam ist eine Perle in der Schatzkammer der Kunst der Uiguren. Repräsentativ dafür ist das "Zwölf Mukam", eine Hauptbezeichnung für zwölf Divertimentos der Gesangs- und Tanzkunst der Uiguren. Der Kreis Shache, Hauptstadt des mächtigen antiken Reiches Yerqianghan, ist Heimat des "Zwölf Mukams". Überlieferungen zufolge war Amannisahan, die kaiserliche Konkubine im Reich Yerqianghan, eine hervorragende Dichterin und Musikerin. Ihr größter Verdienst war die Erforschung und Anordnung des uigurischen Mukams. Dank ihrer Bemühungen sind die zwölf Divertimentos des Mukams, die bis heute überliefert worden sind, entstanden.

Seit langer Zeit ist das Mukam ausschließlich mündlich überliefert worden. Vor Gründung der VR China war diese Kunstform eine Zeit lang vom Aussterben bedroht. Ilham, Leiter des Kreisensembles, erklärte:

"Die damalige Situation war wenig erfreulich. Damals konnten nur noch wenige Leute die Begleitinstrumente zum Mukam spielen. Was sie spielen konnten, war nur ein geringer Anteil des gesamten Mukamsystems. Nach Gründung der VR entsandte Ministerpräsident Zhou Enlai Experten nach Xinjiang, die dafür sorgten, dass die Mukam-Musik auf Tonband aufgezeichnet sowie Noten und Gesangstexte niedergeschrieben wurden. Da die Volkskünstler, die das Mukam singen und die Begleitinstrumente spielen konnten, bereits alle ein hohes Alter erreicht hatten, beschloss der Staat, die Mukam-Kunst auf diese Art und Weise zu retten."

Das Kulturministerium hat zahlreiche Musiker zur Sammlung und Anordnung des Mukams nach Xinjiang geschickt, um diese Volkskunst vor dem Aussterben zu bewahren. In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden unter anderem das Mukam-Forschungszentrum und das Mukam-Ensemble des Autonomen Gebiets ins Leben gerufen. Damit wurde eine Grundlage für die spätere Bewerbung um die Aufnahme in die UNO-Liste des immateriellen Kulturerbes geschaffen. Am 25. November 2005 wurde das uigurische Mukam aus Xinjiang in die dritte UNESCO-Liste des mündlichen und immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

Mehmet Tursun, Mukam-Künstler der dritten Generation in seiner Familie, zeigte sich besonders erfreut über diese Nachricht. Es sei eine ehrenvolle Pflicht für ihn, das Mukam an die kommenden Generationen weiterzugeben, sagte der Volkskünstler. Die Bewerbung um den Welterbe-Titel durch den Staat trage massiv dazu bei, das Mukam bekannt zu machen und fortbestehen zu lassen:

"Wir sind alt und werden eines Tages sterben. Deshalb müssen wir die Mukam-Kunst rechtzeitig an die kommenden Generationen weitergeben, damit sie fortbesteht und sich weiter entwickeln kann."

Die erfolgreiche Bewerbung um den Welterbe-Titel ist nur der Beginn der Arbeit zum Schutz des Mukams. Der Kreis Shache hat im Anschluß daran eine Menge getan, um gute Bedingungen für die Fortsetzung des Mukams zu schaffen. Dazu Kreisvorsteher, Irxat Osman:

"Wir haben seit Ende vergangenen Jahres die Auswahl einer Reihe hervorragender Volkskünstler in Erwägung gezogen. Bislang sind kreisweit 13 Leute zu Trägern der traditionellen Volkskunst ernannt worden. Sie sollen Lehrlinge ausbilden und bekommen dafür von der Kreisverwaltung monatlich 400 Yuan Zuschuss. Zudem haben wir 30 Studenten an Kunstadademien ausbilden lassen. Die Ausbildungsgebühren übernimmt die Kreisregierung. Unser Ziel ist es, diese Volkskunst vor dem Aussterben zu bewahren."

Wie Irxat Osman weiter mitteilte, erhielt der Kreis Shache von der Zentralregierung mehr als drei Millionen Yuan RMB, um das Zentrum für den Erhalt des Mukams zu bauen. Die Kreisregierung selbst hat 16 Millionen Yuan RMB in den Bau eines Themenparks für das Zwölf Mukam investiert und zwei Mukam-Festivals veranstaltet. Im Kreis Shache, der Heimat des Mukams, wurde ein Vorführungsteam für das Zwölf Mukam gegründet. Die Mukam-Künstler sind zu Aufführungen in andere Landesteile sowie ins Ausland gereist.

Yusup Tohti ist Mitglied des Mukam-Ensembles des Kreises Shache. Er lernte schon als Kind das spielen der Mukam-Melodien von seinem Vater. Er ist mittlerweile der einzige Mukam-Künstler, der alle zwölf Divertimentos spielen kann. Yusup Tohti ist bereits zu Darbietungen in die chinesischen Städte Suzhou und Beijing sowie nach Japan, Großbritannien und Pakistan gereist. Die Mukam-Künstler seien, wo immer sie ankamen, herzlich begrüßt worden, erzählte Yusup Tohti:

"Die Mukam-Kunst hat inzwischen Zugang zur Welt gefunden. Nicht nur in China, sondern auch in Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Japan konnte diese uigurische Volkskunst bewundert werden. Die Mukam-Kunst ist in unserem Kreis am besten erhalten geblieben."

Zum Gedenken an die große Dichterin und Musikerin Amannisahan wurde im Kreis Shache ein Themenpark eingerichtet. Jeden Freitag und Sonntag kommen dort Volkskünstler und Mukamliebhaber zu einem feierlichen Mukam-Treffen zusammen.

Für die Einwohner des Kreises Shache ist das Mukam zu einem unentbehrlichen Teil ihres Lebens geworden. Es spiele eine ebenso wichtige Rolle wie die Luft zum Atmen und das Essen, so der Leiter des Kreisensembles Ilham.

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