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Innovationsfähigkeit chinesischer Autobauer erhöht
   2007-11-21 14:44:50    Seite drucken   cri

Seit jeher verbreitet sich der Eindruck, dass chinesische Fahrzeuge allgemein von rückständiger Technik und schlechter Qualität gekennzeichnet und keinesfalls dem internationalen Standard angeglichen seien. In letzter Zeit hat sich die peinliche Situation der chinesischen Autoindustrie jedoch einigermaßen verändert. Der Autohersteller Cherry gab vor kurzem vor der Presse bekannt, dass das Millionste von dem Unternehmen selbst entwickelte Auto vom Band gerollt sei. Dies symbolisiert einen Etappenerfolg des chinesischen Autobauers bei der selbständigen Entwicklung. Mit einem einheimischen Marktanteil von sieben Prozent nimmt Cherry mittlerweile landesweit den vierten Platz ein. Beim Export ist der Autohersteller sogar seit vier Jahren landesweit führend.

Yin Tongyao ist Generaldirektor des Autobauers. Nach seinen Angaben hält Cherry seit der Firmengründung vor zehn Jahren stets an der selbständigen Entwicklung fest. Angesichts des hart umkämpften chinesischen Automarktes hat sich das Unternehmen entschlossen, die Entwicklung von Motoren und anderen Schlüsselbauteilen kontinuierlich zu verstärken, um dessen Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen:

"Die Entwicklung von Motoren hat uns riesige Vorteile bereitet, weil wir dadurch verschiedenartige Modelle bauen können. Inzwischen verfügen wir bereits über Motoren mit unterschiedlichen Hubräumen. Allein die Motoren haben uns große Gewinne gebracht, da diese auch als Endprodukt verkauft werden können. Heute gibt es auf dem Markt so viele Autohersteller, die unsere Motoren wollen, dass unser Angebot die Nachfrage nicht mehr decken kann."

Nach zehnjähriger Entwicklung ist Cherry inzwischen in der Lage, sowohl komplette Fahrzeuge, als auch Motoren und andere wichtige Autobauteile selbst zu entwickeln. Jährlich produziert das Unternehmen etwa 650.000 Fahrzeuge und 400.000 Automotoren. Überdies gilt Cherry als Chinas erster Autohersteller, der nicht nur Fahrzeuge, sondern darüber hinaus auch Motoren, Bautechnologien sowie Bauteile exportieren kann.

Giovanni Bartoli ist Vertreter des italienischen Autokonzerns Fiat. Um Cherry-Motoren zu importierten, hat er unlängst das Hauptquartier des chinesischen Herstellers besucht. Die Qualität der von Cherry gebauten Motoren hält er für sehr gut:

"Wir sind derzeit überall auf der Suche nach einem guten Kooperationspartner. Wir sind zu Cherry gekommen, weil die Firma recht gute Motoren herstellt. Die Motoren können wir umbauen und dann in unser Auto einbauen."

Neben Italienern gibt es auch noch Asiaten, Afrikaner sowie Nord- und Südamerikaner, die derzeit großes Interesse an Cherry zeigen. Fast täglich finden im Verhandlungsraum des chinesischen Autoherstellers Gespräche über mögliche Kooperationen statt.

Seit Jahren wächst Chinas Automobilindustrie jährlich um rund 25 Prozent. Allein im vergangenen Jahr wurden in China 7,2 Millionen Fahrzeuge produziert. Von der Produktionsmenge her belegte China damit hinter den USA und Japan weltweit den dritten Platz. Inzwischen ist China bereits zum weltweit am härtesten umkämpften Automarkt geworden. Hier produzieren nicht nur ausgereifte internationale Konzerne, sondern auch zahlreiche Gemeinschaftsunternehmen und einheimische Hersteller.

Im Zuge der schnellen Entwicklung der chinesischen Automobilindustrie hat sich die Zahl der selbstentwickelten Fahrzeuge kontinuierlich erhöht. Dazu sagt Zhang Xiaoyu, stellvertretender Präsident des Chinesischen Verbandes der Automobilindustrie:

"Bei den Anforderungen, welche die chinesische Regierung an die Autoindustrie stellt, geht es nicht nur um die Produktionsmenge, sondern vielmehr um die Erhöhung der selbständigen Entwicklung. So ist die Autoindustrie in dieser Hinsicht bereits zu einem Vorreiter der chinesischen Manufakturbrachen geworden. In den politischen Maßnahmen von 1994 bis 2004, die die Entwicklung der Autoindustrie betreffen, wurde die selbständige Entwicklung in großem Maße unterstrichen. Wirtschaftspolitisch und finanziell erhält die selbständige Entwicklung der Autoindustrie also starke Unterstützung."

Die Bemühungen haben sich ausgezahlt. Offiziellen Angaben zufolge kam es nach dem WTO-Beitritt Chinas nicht zu einem beträchtlichen Zuwachs von Autoimporten. Stattdessen hat der Export chinesischer Fahrzeuge in großem Maße zugenommen. Statistiken zufolge ist die Ausfuhr von Fahrzeugen im vergangenen Jahr gegenüber dem Jahr 2000 um das Zehnfache gewachsen.

Trotz dieser Erfolge wird Chinas Automobilindustrie derzeit immer noch mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Beispielsweise gibt es zwischen den chinesischen Herstellern und den internationalen Konzernen immer noch einen großen Abstand sowohl hinsichtlich der Anwendung der fahrzeugbezogenen Elektrotechnik, als auch bei der Bewältigung von Energie- und Umweltproblemen.

Zhang Xiaoyu vom Chinesischen Verband der Automobilindustrie kündigte an, dass China bis 2010 1,5 Milliarden Yuan in die Entwicklung und Produktion von Fahrzeugen investieren werde, die mit neuen Energien angetriebenen werden.

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