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Chinesischer Meisterpianist Yin Chengzong
   2007-11-15 16:14:11    Seite drucken   cri

Der 66jährige Yin Chengzong ist ein chinesischer Meisterpianist der älteren Generation. Schon in seinen Jugendjahren hat er den großen Preis eines internationalen Klavierwettbewerbs gewonnen. Er hat China in den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts westliche Musik vorgestellt und traditionelle chinesische Musik erfolgreich auf dem Klavier interpretiert.

Geboren wurde Yin Chengzong 1941 auf der Insel Gulangyu, die zur südostchinesischen Küstenstadt Xiamen gehört. Damals waren viele Gebiete in dieser Region an ausländische Staaten verpachtet. Daher gab es in dieser Region viele Kirchen. Die Straßen waren oft von Kirchenmusik erfüllt. Dadurch wurde Yin Chengzongs Interesse für Musik geweckt. Oft lauschte er den ganzen Tag dem wunderbaren Klavierspiel, das aus einer der Kirchen drang. Da seine Familie es sich nicht leisten konnte, Yin Chengzong Klavierunterricht nehmen zu lassen, folgte er einfach seinem musikalischen Gefühl. So erlernte er das Klavierspiel. Ermutigt von einem Musiklehrer des Wohngebiets, beschloss Yin Chengzong als 12-jähriger, sich um ein Musikstudium in Shanghai zu bemühen. Es sollte die wichtigste Entscheidung seines Lebens werden. Dazu Yin Chengzong:

"Gulangyu war voller Klaviermusik. Aber es gab dort keinen einzigen Klavierlehrer. Wer professioneller Pianist werden wollte, musste die Ortschaft verlassen. Die Verkehrsanbindung war schlecht. Es gab weder Bus noch Bahn noch Schiff und natürlich auch keine Flugzeuge. Ich fuhr vier Tage lang auf einem LkW mit, bis ich auf die Bahn umsteigen konnte. Aber es war eine entscheidende Reise für mich. Hätte ich diesen Schritt nicht getan, wäre ich nur ein Hobby-Klavierspieler geworden."

Yin Chengzong hat in Shanghai ein ordentliches Klavierstudium absolviert. Jahrelanges Üben hat ihn zu einem berühmten Pianisten gemacht. 1959 gewann er den ersten internationalen Klavierwettbewerb für Jugendliche in Wien. Yin Chengzong war danach noch motivierter, er übte noch fleißiger. Zwei Jahre später bot sich Yin Chengzong die Chance, seine musikalische Ausbildung in der ehemaligen Sowjetunion zu erweitern. Er studierte am Konservatorium in Leningrad bei der großen Pianistin Tatiana Kravchenko Klavier. Drei Jahre später wurde er beim Internationalen Tschaikowsky Klavierwettbewerb Zweiter. Über sein Musikstudium in der ehemaligen Sowjetunion sagt der Meisterpianist:

"Der Staat hat mich zur Fortsetzung meiner Ausbildung in die ehemalige Sowjetunion geschickt. In den 1960er Jahren erlebte die Sowjetunion in der Kunst eine Blütezeit. Das Studium im Ausland hat meinen Horizont enorm erweitert."

Kurz nach seiner Rückkehr nach China wurde Yin Chengzong von Mao Zedong, dem damaligen chinesischen Staatspräsidenten, empfangen. Mao inspirierte ihn, mehr Musik traditionellen Stils zu schaffen. Daher hat Yin Chengzong versucht, traditionelle chinesische Opernmusik und traditionelle Musikstücke fürs Klavier zu bearbeiten. 1969 schrieb Yin Chengzong das Klavierkonzert "Huanghe- Gelber Fluß", er hatte den Höhepunkt seines musikalischen Schaffens erreicht. Für sein großes Werk hatte er das Klavierkonzert vom "Chor des Gelben Flusses", mit dem der bekannte chinesische Komponist Xian Xinghai das chinesische Volk zum Widerstand gegen die japanische Agression mobilisiert hatte, bearbeitet.

Yin Chengzong hat sich persönlich mit dem Alltag der Schiffer vertraut gemacht, indem er eine Zeitlang mit ihnen zusammenlebte und-arbeitete. Der Pianist und Komponist wollte auch die tosende und ungebremste Kraft des Gelben Flusses hautnah erleben. Die Premiere des Klavierkonzerts war ein großer Erfolg. Die Komposition spiegelt die große Leidenschaft und das Durchsetzungsvermögen des Musikers wider. Das Klavierkonzert "Gelber Fluß" gehört seit Jahrzehnten zu Yin Chengzongs Repertoire. Zum 60. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges im Jahr 2005 wurde das Klavierkonzert "Huanghe" von Yin Chengzong in mehr als 50 Ländern der Welt gegeben bzw. ausgestrahlt.

1983 siedelte Yin Chengzong in die USA über. Passanten bleiben oft vor seinem Haus stehen, wenn er Klavier spielt. Sein Leben in den USA habe sein künstlerisches Schaffen bereichert, sagt Yin Chengzong:

"New York ist ein Kulturzentrum der Welt. In New York leben zahlreiche Künstler, darunter natürlich auch Pianisten, hier gibt es Weltklasse-Orchester. Ich komme hier mit den verschiedensten Stilrichtungen des Klavierspiels aus allen Ecken der Welt in Berühung. New York bereichert dadurch mein künstlerisches Schaffen."

Yin Chengzong hat zweimal in der Carnegie Hall in New York Solokonzerte gegeben. Amerikanische Medien haben ihn als "Chinas besten Pianisten" bezeichnet. Am Ceveland Institute of Music unterrichtet er Klavier, außerdem wird er immer wieder als Jurymitglied für große internationale Klavierwettbewerbe eingeladen. Viele seiner Studenten haben bei wichtigen internationalen Klavierwettbewerben Preise gewonnen.

Yin Chengzong ist ein Mensch, der sich weder von Rückschlägen noch von großen Erfolgen aus der Ruhe bringen lässt. Der große Pianist ist überzeugt, dass man sich nur bei Dingen gegen alle Widerstände durchsetzen kann, für die man eine tiefe Leidenschaft empfindet. Auch in schlimmsten Situationen konnte er immer alle Sorgen vergessen, wenn er am Klavier saß. Yin Chengzong legt keinen großen Wert auf Ruhm und Wohlstand, dank dieser Lebensphilosophie hat er auch ein sehr enges Verhältnis zu seinen Studenten. Yin Chengzong predigt seinen Studenten, sich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren und sich durchzusetzen, das sei der Schlüssel zur musikalischen Vollkommenheit.

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