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Eine Begegnung zwischen chinesischer und ausländischer Akrobatikkunst
   2007-11-15 16:01:30    Seite drucken   cri

Vor kurzem ist das Elfte Internationale Akrobatikfestival in Wuqiao nahe der nordchinesischen Stadt Shijiazhuang zu Ende gegangen. Dieses 1987 gegründete Festival zählt zu den drei weltbekanntesten Akrobatikwettbewerben.

Die chinesische Akrobatik kann auf eine über 2000jährige Geschichte zurückblicken. Historischen Aufzeichnungen zufolge gehörte Akrobatik zu den populärsten Unterhaltungsformen im Altertum. Auf Plätzen im Freien konnten die Akteure schon allein mit Hilfe von Holzstangen, Tellern, Schüsseln, Messern und Pfeilen atemberaubende Akrobatikkunststücke vollführen.

Wuqiao, im Süden der Provinz Hebei gelegen, ist "Heimat der Akrobatik" in China. Viele hervorragende Akrobaten stammen von hier. Dezeit gibt es in Wuqiao nicht nur akrobatische Schulen und Ensembles, sondern auch einen Park zum Thema Akrobatik. Wuqiao zieht jedes Jahr zahlreiche in- und ausländische Touristen in seinen Bann. Viele Ausländer kommen hierher, um chinesische Akrobatik zu erlernen.

Katay Santos, aus Venezuela lernt an der internationalen Akrobatikschule in Wuqiao chinesische Akrobatikkunst.

"Ich komme aus Venezuela und bin seit vier Monaten in Wuqiao. Ich bin hierher gekommen, weil es die erste Adresse für chinesische Akrobatikkunst in der Welt ist. Ich lerne hier Akrobatik auf dem Seil in großer Höhe und Akrobatik auf Stühlen.

Gegründet wurde die internationale Akrobatikschule in Wuqiao im Jahr 1983. Neben Chinesen lernen hier auch viele Ausländer chinesische Akrobatikkunst. Seit 2002 hat China einigen Akrobatiklernenden aus dem Ausland finanzielle Unterstützung zur Verfügung gestellt. Nun lernen hier 24 Ausländer im Alter von 8 bis 20 Jahren. Was sie verbindet, ist ihre Passion für Akrobatik. Bislang sind insgesamt über 150 Ausländer ausgebildet worden, hieß es bei der Schulleitung.

Chinesische Akrobaten haben seit 1956 an internationalen Wettbewerben teilgenommen und dabei wiederholt hervorragende Leistungen erbracht. In den vergangenen 2 Jahrzehnten hat China bei internationalen Akrobatikwettbewerben insgesamt knapp 100 Goldmedaillen gewonnen. Liang Zhen, 20 Jahre alt, zeigte sich begeistert vom Leben als Akrobat:

"Ich bin zu Gastspielen nach Malysia und Südkorea gereist. Wir waren zu Gastauftritten in Seoul in Südkorea und in Kuala Lumpur in Malysia sowie in anderen Großstädten eingeladen. Wir haben ein abwechslungsreiches Programm angeboten, wie zum Beispiel "Stangenklettern" und "Tellerdrehen". Wir führen ein abwechslungsreiches Leben."

Chinesische Akrobatik hat ihre Wurzeln im Volk. China hat in den letzten Jahren die Förderung der volkstümlichen Künste einschließlich der Akrobatik intensiviert. Eine Menge Künstler wurden zu Trägern der volkstümlichen Kunst ernannt und finanziell unterstützt. Der 63jährige Wang Baohe wurde beispielsweise zum Träger der Akrobatik von Wuqiao erklärt. Er beschäftigt sich derzeit intensiv mit der Erforschung der klassischen chinesischen Akrobatik:

"Das wichtigste Merkmal klassischer chinesischer Akrobatik besteht darin, daß die Akteure allein anhand ihrer Technik und unabhängig von Orten und Requisiten auftreten können. Diese traditionelle Kunstform darf keinesfalls verloren gehen. Ich bin zum Träger des immateriellen Kulturerbes ernannt worden. Ich gebe diese traditionelle Kunst an meinen Sohn und meine Lehrlinge weiter. Die Fortsetzung darf keinesfalls unterbrochen worden."

Wang Baohe zufolge treten chinesische Akrobaten traditionell im Freien auf, dadurch wird ein direkter Austausch zwischen den Akteuren und dem Publikum ermöglicht. Die Requisiten sind alles normale Artikel aus dem alltäglichen Leben. Die Zuschauer haben sogar das Recht, die Requisiten zu überprüfen oder sie gegen andere austauschen zu lassen, sollten sie Zweifel an der Echtheit haben. Die Ortsunabhängigkeit, die niedrigen Kosten und die geringe Distanz zwischen Publikum und Akrobaten sind Besonderheiten der traditionellen chinesischen Akrobatik. Das macht die traditionelle Akrobatik im Volk so beliebt.

Nikolay Nikolaivych aus der Ukraine war Jurymitglied des diesjährigen Akrobatikfestivals Wuqiao. Er hielt die Qigong-Vorführungen und die Tricks in der traditionellen chinesischen Akrobatik für sehr besonders. Zum Unterschied zwischen chinesischer und ausländischer Akrobatik sagte er:

"In China ist Akrobatik ziemlich populär. Dagegen beherrschen diese Kunst in der Ukraine nur wenige professionelle Akteure auf Landesebene. Die Akrobatik in China und in der Ukraine haben ihre jeweiligen Besonderheiten. Generell gesagt zeichnet sich die chinesische Akrobatik durch einen hohen Grad an Geschicklichkeit und Schwierigkeit aus. Im Vergleich dazu ist die Akrobatik anderer Länder schöner und unterhaltsamer. Bei chinesischen Akrobatikvorführungen ist ein lebhafter Austausch zwischen Publikum und Akteuren zu beobachten, was ich für sehr wichtig halte."

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